Die Lettrétage im Januar

Die Lettrétage wünscht allen ein gutes neues Jahr! Der Januar beginnt bei uns vergleichsweise ruhig, doch nicht weniger bunt als in den vergangenen Monaten.

Wir fangen am 14. Januar an mit einer Buchpräsentation aus der Popwelt: Cäthe gilt als Pionierin des deutschen Pop und blickt in LÜGEN IST SCHEISSE zurück auf ihren Musik- und Lebensweg. Geschrieben hat das Buch Alexandra Helena Becht auf Basis von vielen langen Gesprächen mit der Musikerin und langjährigen Wegbegleiter:innen. Es geht um den Bruch mit dem etablierten Musikbusiness, das Leben mit Angststörungen und Momente, in denen auf einmal ein Hartz-IV-Antrag gestellt werden muss. Ein Abend mit Text und Musik.

Lieder bietet auch die darauffolgende Abendveranstaltung: EXILLIEDER, um genau zu sein. Mátyás Dunajcsik und Kinga Tóth treten beide nicht das erste Mal in der Lettrétage auf. Beide waren schon in der Vergangenheit Teil unserer Projekte und sind mit unserem Haus eng verbunden. Deshalb freuen wir uns sehr, dass sie ihre neuen Bücher bei uns vorstellen werden, in einer Doppelbuchpremiere am 19. Januar – oder wie es in der Ankündigung so schön zusammengefasst heißt: „Zwei 1983 in Ungarn geborene Dichter:innen, die beide 40 Jahre später in Berlin gelandet sind, weg vom Vaterland, weg von der Muttersprache. Zwei Bücher mit zu vielen Sprachen, zu viel Wut, zu viel Liebe, zu vielen Emotionen.“ Ein Abend zwischen Poesie und Politik.

Anders politisch wird der 21. Januar: Dmitrij Chmelnizki wurde 1953 in Moskau geboren und hat sich Zeit seines Lebens mit der Geschichte des Landes befasst. Zugleich hat er auch immer wieder publizistisch die Gegenwart kommentiert. In seinem aktuellen Buch PROPAGANDA ALS WAFFE beschreibt er den Einfluss der russischen Geheimdienste sowohl historisch als auch aktuellen während der Putin-Zeit. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei ihren Aktivitäten in Deutschland. Ein Abend für aktuelle Diskussionen.

Wir beschließen den Januar mit einer besonderen Veranstaltung am 27. Januar. SIESTA ist der Beginn einer interkulturellen, mehrsprachigen und inklusiven Lesereihe von lateinamerikanischen Autor:innen, die in Berlin leben und auf Spanisch und Portugiesisch schreiben. Der Abend wird nicht nur die Sprachgrenzen hinter sich lassen, sondern auch die zwischen den Gattungen, den Medien und den Darbietungsformen. Wir freuen uns auf dieses Experiment zwischen Performance und Lesung ganz besonders, weil an dieser Veranstaltung verschiedene Ebenen unseres Konzepts der Ankerinstitution zusammenlaufen: Aktive der freien Literaturszene wandten sich mit einem Veranstaltungskonzept an uns, wurden im Rahmen unseres Lots:innen-Projekts von erfahrenen Literatur-Aktivist:innen begleitet und bringen die finale Veranstaltung nun bei uns vor das Publikum. Wir sind gespannt auf den Abend und sehr froh darüber, den Prozess seiner Entstehung an so vielen Punkten begleitet zu haben.

Vor allem aber freuen wir uns darauf, Sie alle als Publikum bald wieder in der Lettrétage begrüßen zu dürfen.