Termin Informationen:
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Mi.04Juni202520:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 8/6€
„Hier waren wir alle.“
Lesung aus dem unveröffentlichten Roman mit Ines Koenen
© privat, Ines Koenen Vier Generationen treffen im Roman "Hier waren wir alle." zusammen: Die Brüder Wilhelm und Bernard Koenen, der eine kommunistische Reichstagsabgeordneter, der andere Gewerkschafter und Genosse, Wilhelms Sohn Heinrich, Ingenieur und Flugzeugkonstrukteur und seine Frau Friedel, waren in den 20-er Jahren Tangokönige von Moskau.
Sie gebar ihre Tochter Ingeborg 1942 mitten im frostigen Sibirien. Von Bernards Söhnen Alfred und Viktor, kehrte nach Kriegsende nur einer zurück nach Deutschland. Wilhelms Tochter Johanna war als Agentin des NKWD in den USA in eine unauflösbare Täter–Opfer–Dynamik verstrickt. Alle waren überzeugte Kommunisten und Sozialisten, die jahrelang weit verzweigt im sowjetischen und englischen Exil gelebt hatten.
Überlebt hat diese Familie – ob mit klarem Parteiauftrag oder als Flüchtlinge - in Prag, London, Moskau, Tomsk, Eisleben, Halle, Dresden, Kiel, Berlin, New York. Es war ein unsicheres Leben geprägt von Flucht, Exil, Heimatverlust, Inhaftierungen, Illegalität. In Berlin und Moskau führten nach Kriegsende zwischen 1945 – 1947 alle losen Enden wieder zusammen.
Aus der Perspektive der Enkelin, die in der sozialistischen DDR geboren wurde, ist Ines Koenen ein detailreiches Porträt verschiedener Menschen entstanden. Sie waren Kommunisten und ebenso Großväter und Großmütter, Mütter und Väter, Onkeln und Tanten und hinterließen ihre Spuren.