Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    21
    Okt
    2023

    dement – eine Performance

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: auf Spendenbasis

    Lesung und Performance nach einem Text von Lioba Happel mit Anna Barth, Signe Ibbeken und Claudia Risch

    (c) Signe Ibbeken

    „Wenn wir alles vergessen haben, zum Beispiel, dass man, wenn die Sonne scheint, sagt, es sei schönes Wetter, und dass man, wenn es regnet, sagt, es sei schlechtes Wetter; wenn wir vergessen haben, wie unser Ehepartner von uns gerufen wurde, der auf Fotos an der Wand hängt und ob das überhaupt unser Ehepartner gewesen ist; wenn wir vergessen haben, wie unsere Kinder und Kindeskinder einmal von uns genannt wurden, die sich auf Stellbildern auf allen Flächen um uns herum zeigen; wenn wir schließlich sogar vergessen haben, wie wir selber heißen, dann sind wir angekommen in der reinen Gegenwart.“

    Aus DEMENT, Erzählung von Lioba Happel.

    Die Tänzerin Anna Barth, die Schauspielerin Signe Ibbeken und die Musikerin Claudia Risch folgen den Spuren der Erzählung DEMENT von Lioba Happel. Sie loten aus, was das sinnliche Gedächtnis noch erinnert, wenn der Mensch in das Reich des Vergessens gerät.

    (c) Kazunori Takeuchi

    Anna Barth ist freie Tänzerin und künstlerische Leiterin des TanzArt Labor Berlin. An der Schnittstelle von Improvisation und Butoh erforscht sie die existentiellen Wirklichkeiten und Möglichkeiten, die dem Körper und seinem Gedächtnis eingeschrieben sind. Neben ihrer Tätigkeit als Solistin, Duo–und Ensemble Arbeiten, experimentelle Projekte mit internationalen Künstlern der Genre Improvisierte / Zeitgenössische Musik, Literatur, Fotografie und Bildende Kunst. Unterrichtstätigkeit im In-und Ausland. In den letzten Jahren kollektive Gruppenarbeiten, ortsspezifische Performance Stücke mit der eigenen Kompanie in/an ungewöhnlichen Innen-und Außen_Räumen, sowie „Interventionen” im öffentlichen Raum.

    (c) Freia Königer

    Signe Ibbeken ist Schauspielerin und Autorin. Engagements u.a. an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main und der Volksbühne Berlin. Zusammenarbeit mit dem Regisseur Einar Schleef. Eigene Produktionen und Tätigkeiten als Regisseurin, u.a. POLIT CRASH THEATER sowie die Gründung der TheaterZone Neukölln. Auftritte in eigenen Lesungen und Performances. Als Autorin sucht Signe Ibbeken das Schräge, Surreale im scheinbaren Realen. Sie veröffentlicht Erzählungen und Kurztexte in Literaturzeitschriften und Anthologien. 2018 erschien ihr Buch AUF EINER LICHTUNG STEHT EIN TIEFGEFRORENES REH bei PalmArtPress Berlin mit Prosatexten.

    (c) Matthias Förster

    Claudia Risch entwickelte auf ihren Instrumenten spezielle Spieltechniken und eine eigene Klangsprache, die sie akustisch und ohne die Zuhilfenahme fremder Klangerzeuger oder -verfremder erzeugt. Sie konzentriert sich auf das erweiterte Klangspektrum ihrer Instrumente wie Mikrointervalle Multiphonics, verfremdete Klänge und Atem. Diese verschiedenen Möglichkeiten kombiniert und modifiziert sie, so dass ein komplexer, vielschichtiger Klang entsteht. Zusammenarbeit mit Musikern aus der Improvisierten Musik sowie Musikern und Komponisten der Neuen Musik mit Tänzern/Tänzerinnen und Videokünstlern.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    15
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns malen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Wer Lust hat beim Haiku Wettbewerb mitzumachen, ist nur noch einen Schritt davon entfernt: denn es wird nur noch ein Bild benötigt. Der Workshop hilft bei der Frage, wie ein Haiku in ein Bild umgesetzt werden kann. Hierbei werden die Berliner Künstlerinnen Hanaa El Dagham und Haruka Sasaki Möglichkeiten zur Gestaltung eines Haiku-Bildes zeigen und Hilfestellungen bieten.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung:  www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    ©Privat

    Hanaa El Degham ist bildende Künstlerin und forscht im Bereich Kultur- und Kunsterbe. Sie benutzt Malerei, Zeichnungen, Collagen sowie verschiedene andere Medien und drückt ihre Kunst auch in Form von Installationen aus. Sie sammelt Fragmente des Alltags, fügt diese wieder zusammen und verknüpft sie mit dem kollektiven Gedächtnis. Hanaa ist interessiert an Menschen und ihren Geschichten, ihre figurativen Bilder bewegen sich zwischen Farben und Linien. In ihren aktuellen Objekten benutzt sie auch alt-ägyptische Symbole. El Degham studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Universität der Künste, Kairo.

     

    ©Privat

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Prophezeiungen der Götter aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrung beeinflusste ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit nimmt sie Bezug auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und auf eine starke und gleichzeitig sensible Technik der Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.