Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    10
    Sep
    2023

    Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe: Gedichte - Book Party.

    20:00Eintritt: frei

    Lesung und Buchpräsentation mit Mati Shemoelof, Abdulkadir Musa, Anna Schapiro, Dmitrij Kapitelman, Michal Zamir und Ozan Zakariya Keskinkiliç, Gidi Farhi und Volkan Gündüz; Moderation: Tom Bresemann

    (c) Joseph Sassoon Semach

    DAS KLEINE BOOT IN MEINER HAND NENN' ICH NARBE, aus dem hier erstmals eine Auswahl in deutscher Übersetzung vorgestellt wird, enthält im hebräischen Original fünf Poeme, welche die Geschichte des Autoren Mati Shemoloef und seiner Familie über mehrere Generationen hinweg in Form einer lyrischen Erzählung dokumentieren.

    Yochai Oppenheimer vergleicht in seinem Nachwort die einzelnen Gedichte als Perlen, welche sich im Verlauf der Texte durch die verschiedenen Empfindungen und Erinnerungen zu einer Perlenkette, einem vollständigen Lebensbericht zusammenfügen. Dieser erforscht die eigene Biographie und Identität, aber auch den Lauf der Zeit innerhalb des sozialen und urbanen Raums.

    Die Teilnehmer:innen tragen ihre Gedichte auf Hebräisch, Kurdisch und Deutsch vor.

    Der Band wurde von Gundula Schiffer aus dem Hebräischen ins Deutsche gebracht.

    (c) Cfir Harbi

    Mati Shemoelof, geb. 1972 in Haifa, ist ein arabisch-jüdischer Autor, der seit zehn Jahren in Berlin lebt. In Israel hat er insgesamt 10 Bücher veröffentlicht: sieben Gedichtbände, eine Kurzgeschichtensammlung, einen Essayband und einen Roman. Seine erste Veröffentlichung in Deutschland war der Gedichtband BAGDAD | HAIFA | BERLIN (AphorismA Verlag, 2019). Außerdem ein Hörspiel, DAS KÜNFTIGE UFER (WDR, 2018). Seine zweite Veröffentlichung in Deutschland war der Gedichtband DAS KLEINE BOOT IN MEINER HAND NENN ICH NARBE: GEDICHTE (Parasitenpresse, 2023). In Berlin hat er zwei literarische Gruppen mitbegründet: „Poetic Hafla“ – eine multilinguale künstlerische Party sowie „Anu: Juden und Araber schreiben in Berlin“. Einige seiner Texte waren schon in der Anthologie WAS ES BEDEUTEN SOLL: NEUE HEBRÄISCHE DICHTUNG IN DEUTSCHLAND enthalten.

     

    (c) Elend Scheikhe

    Abdulkadir Musa, Autor, Übersetzer, Migrationsexperte und einer der Pioniere der literarisch-anarchistischen Kreativmethode. Er studierte französische Sprache und Literatur an der Universität in Aleppo, sowie Soziale Arbeit an der ASH Berlin. Er erhielt das Arbeitsstipendium für Autor*innen nicht-deutscher Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin 2018 und das Radial-Arbeitsstipendium für Übersetzer*innen des Deutscher Übersetzerfonds-Berlin 2021. Musa hat an zahlreichen Festivals, Konferenzen und Workshops für Poesie und Poesieübersetzung teilgenommen. Er hat ausgewählte Texte von Dichter*innen wie Erich Fried, Friederike Mayröcker, Mahmoud Darwish, Tal Nitzán etc. aus dem Deutschen und Arabischen ins Kurdische übersetzt. Seine Schriften und Übersetzungen wurden in internationalen Anthologien und Literaturzeitschriften auf Kurdisch, Deutsch, Arabisch, Französisch, Englisch und Hebräisch veröffentlicht.

     

    (c) Kremer Pigmente, Iris Schmidt

    Anna Schapiro wurde in Moskau geboren und wuchs in der hessischen Provinz auf. Sie lebt heute in Berlin, wo sie schreibt und bildnerische Werke schafft. Sie ist Gründungs-mitglied und Mitherausgeberin der Zeitschrift „Jalta – Positionen zur Jüdischen Gegenwart“, Mitglied im Ministerium für Mitgefühl, Beirat im Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk und war 2020 Beirat der KunstNothilfe. Sie studierte übergreifendes künstlerisches Arbeiten an der HfKB Dresden bei Ulrike Grossarth, bei der sie auch Meisterschülerin war, sowie Bildhauerei an der Universidade do Porto, Portugal. Danach nahm sie das Studium der Jüdischen Studien am European Institute for Jewish Studies in Stockholm auf. Anna Schapiro lehrte an der Muthesius Hochschule Kiel und lehrt aktuell an der Universität zu Köln. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Kunsthaus Dresden, im Museum für zeitgenössische Kunst Wrocław, dem Museum Vilha Velha, Vila Real, Portugal, der GFLK Halle Süd, Tölz, der Berlinischen Galerie im Centrum Judaicum, Berlin, sowie dem Kingsgate Project Space, London, gezeigt. Ihre orts-spezifischen Arbeiten sind in den Stadträumen in Wrocław und Kraków (PL), Finow in Brandenburg und in New York zu finden.

     

    (c) Christian Werner

    Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutschen Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches  Buch DAS LÄCHELN MEINES UNSICHTBAREN VATERS, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. 2021 folgte EINE FORMALIE IN KIEW, für das er mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.

     

    (c) Heike Steinweg

    Michal Zamir, aus Israel ist freischaffende Künstlerin. 2009 gründete sie die Hebräische Bibliothek, in der sie Lesungen und Konzerte organisiert. Sie ist Dozentin für Hebräisch an der Botschaft des Staates Israel und an Volkshochschulen in Berlin.

     

    (c) Nane Diehl

    Ozan Zakariya Keskinkılıç ist Politikwissenschaftler, freier Autor und Lyriker. Im Frühjahr 2023 erschien sein viel beachtetes Buch MUSLIMANIAC. DIE KARRIERE EINES FEINDBILDES in einer überarbeiteten Neuauflage im Verbrecher Verlag. Neben wissenschaftlichen Texten schreibt Keskinkılıç Prosa, Hörstücke und Lyrik. Seine Gedichte werden in Zeitungen und verschiedenen Literaturzeitschriften, Magazinen und Anthologien in Deutschland, Österreich und in der Schweiz veröffentlicht, größtenteils auf Deutsch und demnächst in kasachischer und englischer Übersetzung. Im August 2022 erschien sein Lyrikdebüt PRINZENBAD im Elif Verlag.

     

    (c) Gidi Farhi

    Gidi Farh is an Israeli-Born Instrumentalist and Composer. He picked up the Guitar when he was 12 and Bass at 13. He Studied Double Bass at the Rubin Academy in Jerusalem and Classical Sitar in Varanasi, India. On 2006 moved to Berlin where he lives today. Primarily interested in Free-composing and in what he refers to as the 'inner dance' within the music. A member of the Genes Trio. More information on his website.

     

    (c) Diego Castro

    Volkan Gündüz is a Berlin-born musician who embodies the city's cultural mix on his instrument, the Baglama. The opposites of spirited virtuosity and minimalistic melancholy touch the hearts of the listeners.

     

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.

    The elevator in the building is currently not operational. We apologize for this issue, as it restricts access to some extent.

     

     

     

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    15
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns malen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Wer Lust hat beim Haiku Wettbewerb mitzumachen, ist nur noch einen Schritt davon entfernt: denn es wird nur noch ein Bild benötigt. Der Workshop hilft bei der Frage, wie ein Haiku in ein Bild umgesetzt werden kann. Hierbei werden die Berliner Künstlerinnen Hanaa El Dagham und Haruka Sasaki Möglichkeiten zur Gestaltung eines Haiku-Bildes zeigen und Hilfestellungen bieten.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung:  www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    ©Privat

    Hanaa El Degham ist bildende Künstlerin und forscht im Bereich Kultur- und Kunsterbe. Sie benutzt Malerei, Zeichnungen, Collagen sowie verschiedene andere Medien und drückt ihre Kunst auch in Form von Installationen aus. Sie sammelt Fragmente des Alltags, fügt diese wieder zusammen und verknüpft sie mit dem kollektiven Gedächtnis. Hanaa ist interessiert an Menschen und ihren Geschichten, ihre figurativen Bilder bewegen sich zwischen Farben und Linien. In ihren aktuellen Objekten benutzt sie auch alt-ägyptische Symbole. El Degham studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Universität der Künste, Kairo.

     

    ©Privat

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Prophezeiungen der Götter aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrung beeinflusste ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit nimmt sie Bezug auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und auf eine starke und gleichzeitig sensible Technik der Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.