Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    22
    Jun
    2023

    Wahrscheinliche Herkünfte

    20:00Eintritt: frei

    Ivna Žic im Gespräch mit Christine Wahl

    Die Veranstaltung "Wahrscheinliche Herkünfte" am 22. Juni muss leider ausfallen.

    (c) Katharina Manojlovic

    Die Veranstaltung "Wahrscheinliche Herkünfte" am 22. Juni wird leider ausfallen.

    Wie erzählen von einer Vergangenheit, die nicht selbst erlebt wurde? Wie und in welcher Sprache erzählen von und über Geschichten, die man nicht nachempfinden kann? Wenn wir sprechen, spricht aus uns Gegenwart, in der die Vergangenheit aber mehr als nur ein Wörtchen mitredet: Wer also das eigene Sprechen verstehen möchte, muss auch die Sprache der Toten verstehen.

    Ivna Žic öffnet in ihrer autofiktionalen Reflexion Zugänge zu den völlig unterschiedlichen Welten ihrer beiden Großmütter und des schweigsamen Großvaters. In deren Leben spiegeln sich europäische Geschichte und eine untergegangene Welt, die nach wie vor in den Nachgeborenen weiterlebt und deren Handeln bestimmt.

    Corona hat auch im literarischen Veranstaltungsbetrieb einige Abläufe durcheinandergewirbelt. So konnten insgesamt drei der mit dem Anna Seghers-Preis Ausgezeichneten nicht persönlich an ihren Preisverleihungen teilnehmen, sondern mussten mit einer Ehrung im Videochat vorlieb nehmen. Die kroatisch-schweizerische Dramatikerin und Prosa-Autorin Ivna Žic erhielt den Preis 2020. Die Einladung nach Berlin wird mit dieser Lesung nachgeholt.

    Die Veranstaltung "Wahrscheinliche Herkünfte" am 22. Juni wird leider ausfallen.

    (c) Flavio Karrer

    Ivna Žic, geboren 1986 in Zagreb und aufgewachsen in Zürich. Studium der Angewandten Theaterwissenschaft, Schauspielregie und Szenisches Schreiben in Giessen, Hamburg und Graz. Als Theaterregisseurin und Dramatikerin inszeniert und schreibt sie u.a. am Theater Neumarkt, am Luzerner Theater, am Schauspielhaus Wien und an den Münchner Kammerspielen. 2023 Einladung zum Berliner Theatertreffen mit NORA – EIN THRILLER von Sivan Ben Yishai, Henrik Ibsen, Gerhild Steinbuch, Ivna Žic an den Münchner Kammerspielen. 2020–2022 gehörte sie zum Leitungsteam von Theater HORA in Zürich und arbeitet weiterhin an Projekten mit dem Ensemble. Für ihren Debütroman DIE NACHKOMMENDE wurde sie 2019 sowohl für den Österreichischen Buchpreis als auch für den Schweizer Buchpreis nominiert. 2020 erhielt sie den renommierten Anna Seghers-Preis; 2022 den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis. Ivna Žic lebt in Zürich und Wien.

    (c) Christine Wahl

    Christine Wahl, geboren in Dresden, studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie in Freiburg und Berlin. Seit 1995 arbeitet sie als freie Autorin, u. a. für den Tagesspiegel, Theater heute und den Spiegel. Von 2020 bis 2021 war sie Redakteurin bei „Theater der Zeit“, seit 2022 ist sie Redakteurin von nachtkritik.de. Als Jurorin war sie u. a. für das Berliner Theatertreffen, den Hauptstadtkulturfonds, den Kranichsteiner Literaturpreis, den Berliner Senat und das Festival „Impulse“ tätig und gehört aktuell dem Auswahlgremium der Mülheimer Theatertage „Stücke“ und der Jury des Festivals „Radikal jung“ an. Sie ist Autorin und Herausgeberin des 2021 im Alexander Verlag Berlin erschienenen Buches WELT PROBEN über das Regiekollektiv Rimini Protokoll.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    15
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns malen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Wer Lust hat beim Haiku Wettbewerb mitzumachen, ist nur noch einen Schritt davon entfernt: denn es wird nur noch ein Bild benötigt. Der Workshop hilft bei der Frage, wie ein Haiku in ein Bild umgesetzt werden kann. Hierbei werden die Berliner Künstlerinnen Hanaa El Dagham und Haruka Sasaki Möglichkeiten zur Gestaltung eines Haiku-Bildes zeigen und Hilfestellungen bieten.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung:  www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    ©Privat

    Hanaa El Degham ist bildende Künstlerin und forscht im Bereich Kultur- und Kunsterbe. Sie benutzt Malerei, Zeichnungen, Collagen sowie verschiedene andere Medien und drückt ihre Kunst auch in Form von Installationen aus. Sie sammelt Fragmente des Alltags, fügt diese wieder zusammen und verknüpft sie mit dem kollektiven Gedächtnis. Hanaa ist interessiert an Menschen und ihren Geschichten, ihre figurativen Bilder bewegen sich zwischen Farben und Linien. In ihren aktuellen Objekten benutzt sie auch alt-ägyptische Symbole. El Degham studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Universität der Künste, Kairo.

     

    ©Privat

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Prophezeiungen der Götter aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrung beeinflusste ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit nimmt sie Bezug auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und auf eine starke und gleichzeitig sensible Technik der Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.