Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    27
    Mrz
    2020

    Neue Literatur aus Österreich

    19:30Eintritt frei
    B I S     A U F     W E I T E R E S     A B G E S A G T

    Lesung mit Simone Hirth und Daniel Zipfel, Moderation: Tom Bresemann

    © Kremayr & Scheriau

    Simone Hirth und Daniel Zipfel, zwei Stimmen der jungen österreichischen Literaturszene, präsentieren ihre Neuerscheinungen.

    ***

    Lieber Frosch! Lieber Jesus! Liebe Madonna!

    So beginnen die Briefe einer Mutter, die zu schreiben versucht, aber kaum noch dazu kommt. Seit sie ein Kind hat, fühlt sie sich isoliert und in alten Rollenmustern gefangen. Sie fragt sich, ob das alles immer schon so war und warum eigentlich alles so bleiben muss. Hat sich Jesus schon mal Gedanken über Kinderkriegen gemacht? Wie verbringt Mohammed den Weltfrauentag?

    „Das Loch“ von Simone Hirth ist ein Roman, der tief in die festgefahrenen Strukturen unserer Gesellschaft eindringt und den Spagat zwischen Wut und Optimismus schafft.

    „Versteh mich nicht falsch. Ich wollte Mutter werden, ich bin gerne Mutter. Aber ich bin auch wütend, seit ich Mutter bin. Ich bin auf sehr vieles sehr wütend. Zum Beispiel auf den heutigen sogenannten Weltfrauentag, an dem ich hier sitze, allein mit dem Kind.“

    ***

    Dreister Vandalismus oder verzweifelter Kampf um Gerechtigkeit: Eine Gruppe pakistanischer Flüchtlinge protestiert gegen das Asylgesetz und besetzt eine Kirche, ein Journalist nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, eine Anwältin will ihren Fall gewinnen.
    Daniel Zipfel widmet sich in „Die Wahrheit der anderen“ den Grauzonen der Asylpolitik und zeigt, wie es um das Schicksal von Menschen steht, wenn persönliche Interessen im Spiel sind und dass die Wahrheit weitaus komplexer ist als ihre Darstellung.

    „Fakten“, sagte er. „Nüchterne Fakten. Das brauchen die Antragsteller, das braucht die Bevölkerung. Keine Mitleidsgeschichten, nein, das braucht wirklich niemand.“

     

    © Alexander Gotter

    Simone Hirth, geboren 1985 in Freudenstadt, aufgewachsen in Lützenhardt. Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Nach diversen Umzügen und Aushilfsjobs lebt sie heute als freischaffende Autorin und Lektorin in Kirchstetten (Niederösterreich). Verschiedene Preise und Stipendien, u.a.: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg, Start-Stipendium des BMUKK, Schwäbischer Literaturpreis sowie Hans-Weigel-Literaturstipendium. Ihr Debütroman „Lied über die geeignete Stelle für eine Notunterkunft“ wurde für den Alpha Literaturpreis nominiert. Zuletzt ist ihr Roman „Bananama“ (Kremayr & Scheriau 2018) erschienen.

    © www.detailsinn.at

    Daniel Zipfel, geboren 1983 in Freiburg im Breisgau, lebt und arbeitet in Wien als Autor und Jurist in der Asylrechtsberatung. Zahlreiche Stipendien und Preise: u.a. Förderungspreis der Stadt Wien 2017, Longlist des MDR-Literaturwettbewerbs 2014, Start-Stipendium des BMUKK 2013. Sein Romandebüt „Eine Handvoll Rosinen“ erschien im Jahr 2015 und wurde mit der Buchprämie der Stadt Wien und des Bundeskanzleramts Österreich ausgezeichnet.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    18
    Feb
    2018

    Selbstfürsorgliches Schreiben

    11:00 - 18:0060,-/ erm. 50,-

    Workshop mit Rainer Stolz

    Dieser Tagesworkshop dient dem Kennenlernen verschiedener Wege und Methoden schreibender Selbstzuwendung, Selbstklärung und Selbstbegleitung – um sich sowohl im Alltag als auch in besonderen Situationen schreibend zu unterstützen und die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen.

    In Übungen und Schreibprozessen werden z. B. folgende Themengebiete erkundet:
    · Schreiben als sinnlich-leibliche Tätigkeit
    · schreibende Wertschätzung unserer Lebendigkeit
    · „Wortschatzbildung“ (Wie spreche ich mit mir selbst? Wie kleide ich mich und mein Leben in Sprache? Welche Worte und Wendungen ziehe ich mir an? In welchen Bildern und Metaphern bewege ich mich?)
    · Möglichkeiten des konstruktiven, integrativen Selbstgesprächs
    · Selbstfürsorgliches Notieren und Journalführen
    Dieser Workshop möchte dazu anregen, Schreiben als Lebenselixier zu erfahren, sich ebenso mit der Feinheit wie mit der Kraft der Sprache zu verbinden, zu erforschen, wie Worte und Sprachbilder sowohl erden als auch beflügeln können – und dabei Neugier, Experimentierfreude und Humor walten zu lassen. Anmeldung bis 09. Februar 2018 an hallo@rainerstolz.de und nähere Informationen unter www.rainerstolz.de.