Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    15
    Jun
    2023

    Der Kampf um das Schloss

    20:00Eintritt: frei

    Lesung und Gespräch


    (c) Eva Schweitzer

    Sonne, Südfrankreich, Boulen und Bridge: Darüber schreibt Julius Meier-Graefe, der bekannteste Kunsthistoriker seiner Zeit in seinem semi-autobiographischen Roman DER KAMPF UM DAS SCHLOSS. Der Berliner aus Ungarn, der den französischen Impressionismus in Deutschland bekannt gemacht hat, war 1930 mit seiner jungen Frau Annemarie, im Roman "Bab" genannt, ins Städtchen Saint Cyr-sur-Mer am Mittelmeer gezogen.

    Dann aber tauchen in der Idylle deutsche Flüchtlinge auf, die den Nazis entkommen sind, dazu literarische Rebellen aus Amerika und England und obendrein reisende Freigeister — die Feuchtwangers und die Werfels, Thomas Mann, Aldous Huxley, Walter Bondy und Erich Klossowski. Sie alle bringen Unruhe in das Dorfleben und das Leben des Autors. Der findet sich nun plötzlich zwischen zwei Welten wieder und muss vermitteln.

    Das Manuskript war lange im Deutschen Literaturarchiv Marbach verborgen, Berlinica Publishing hat es erstmals veröffentlicht – und lädt zu einem Leseabend mit Weißwein, Pastis und Pâte de coings ins virtuelle Südfrankreich ein. Es sprechen Eva C. Schweitzer von Berlinica, Stephanie Marchal, die das Nachwort geschrieben hat und Gérard Gabert, ein französischer Deutschlandkenner aus Südfrankreich.

    (c) Thilo Rückeis

    Eva Claudia Schweitzer ist die Gründerin und Verlegerin von Berlinica Publishing, ein Verlag in New York und Berlin, der Bücher aus und über Berlin in Englisch und deutsch herausgibt. Sie pendelt zwischen Prenzlauer Berg und der Upper West Side. Sie hat selbst elf Bücher verfasst, darunter den Roman HAUPTSTADTROULETTE, ihre Doktorarbeit TIMES SQUARE, STADTENTWICKLUNG, POLITIK UND MEDIEN und zuletzt LINKS BLINKEN, RECHTS ABBIEGEN bei Westend, Frankfurt. Derzeit schreibt sie einen historischen Roman über die Familie von Kurt Tucholsky. Sie arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als Journalistin aus New York. Zuvor war sie Lokalredakteurin des Tagesspiegels und der taz in Berlin. Sie ist in Stuttgart geboren und in Bayern aufgewachsen und hat in München und Berlin Germanistik, Journalistik und amerikanische Kulturgeschichte studiert. Sie ist Mitglied der Foreign Press Association, der National Writers Union und der Community of Literary Magazines and Presses in New York.

    (c) Susann Henker

    Dr. Stephanie Marchal ist Professorin für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Kunstkritik und den Bildkünsten der Moderne an der Ruhr-Universität Bochum. Die gebürtige Berlinerin hat in Heidelberg, Siena und Neapel Kunstgeschichte und Romanistik studiert, danach war sie wissenschaftliche Volontärin an der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main. Sie hat über die Selbstdarstellungen Gustave Courbets an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert und war danach wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre allemand d’histoire de l’art in Paris. Ihre Forschungen zu Meier-Graefe sind im Sammelband JULIUS MEIER-GRAEFE. GRENZGÄNGER DER KÜNSTE veröffentlicht, der 2017 im Deutschen Kunstverlag zu einer Ausstellung im Literaturhaus Berlin  erschienen ist, sowie in KUNSTSCHRIFTSTELLEREI. KONTUREN EINER KUNSTKRITISCHEN PRAXIS, erschienen 2020 in der von ihr mit begründeten Reihe PRAKTIKEN DER KRITIK in der Edition Metzel.

    (c) Gérard Gabert

    Gérard Gabert ist ein französischer Deutschlandkenner, der sich für alle Facetten der deutsch-französischen Beziehungen interessiert, insbesondere für Geschichte. 1949 geboren und in Südfrankreich aufgewachsen, hat er Germanistik, Soziologie und politische Wissenschaft in Aix-en-Provence, Tübingen, Heidelberg, Paris und Berlin studiert. Danach war er freiberuflicher Übersetzer, Dolmetscher, Journalist, Dozent und Forscher, auch in der DDR. Er organisierte und betreute deutsch-französische Begegnungen, Seminare und Studienfahrten. 1990 bis 2014 war er fester Mitarbeiter des Deutsch-französischen Jugendwerks im Bereich Ausbildung zum interkulturellen Lernen. Er lebt in Paris, Berlin und New Orleans.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    20
    Aug
    2018

    Berliner Lektorat: Show, don't tell

    19:00Eintritt frei

    Zeig mir was – „show don't tell“ im fiktionalen Schreiben, Veranstaltung der Gruppe Berliner Lektorat mit Karla Schmidt und Lisa Kuppler

    © Lisa Kuppler

    „Zeig es mir, behaupte es nicht“ bekommen Autoren*innen immer wieder von ihren Lektor*innen zu hören. Was auf Englisch mit „show don't tell“ bezeichnet wird, ist einer der Hauptgrundsätze des literarischen Schreibens heute. Zeig mir das Gefühl, das Problem, die Motivation, den Ort – die Leser*innen möchte etwas „sehen“ (riechen, schmecken, fühlen, hören), wenn sie Texte lesen. Wenn Romane stattdessen behaupten und erklären, was Leser*innen selbst erleben möchten, werden sie als bevormundend und langweilig empfunden.

    An diesem Abend erläutern Lisa Kuppler und Karla Schmidt an vielen Textbeispielen den Unterschied zwischen „Zeigen“ und „Behaupten“. Sie stellen  vor, wie man etwas elegant vermitteln kann, das auf den ersten Blick nicht „gezeigt“ werden kann, wie z.B. Musik, Erotik oder Unterbewusstes. Und es wird es auch darum geht, wann es sinnvoll ist, zu behaupten und gerade nicht zu zeigen.

    Wer eine kurze Textpassage (höchstens 10 Zeilen) einreichen möchte, kann diese bis zum 17. August an lisa.kuppler@krimilektorat.de mailen. Im Textausschnitt soll es um ein Beispiel von „zeigen nicht behaupten“ gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    © Karla Schmidt
    Karla Schmidt lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist freiberufliche Lektorin / Entwicklungslektorin. Für die „Schule des Schreibens" hat sie den Lehrgang „Romanwerkstatt" konzipiert. Nebenberuflich schreibt sie Romane und Erzählungen, die in kleinen und großen Verlagen erscheinen.

    Mehr Infos auf ihrer Homepage.

    © Lisa Kuppler
    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor*innen. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction.

    Mehr Infos hier.

    Weitere Veranstaltungen des Berliner Lektorats im dritten Quartal 2018:

    18. September 2018: „Kürzen oder Längen" mit Susanne Zeyse (lektorat-zeyse.de/)

    17. Oktober 2018: „Schreiben in Perspektive" mit Lisa Kuppler (krimilektorat.de/lisa221b)

    Facebook: facebook.com/berlinerlektorat/