Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    08
    Sep
    2023

    Berliner Salonage Frauenart Vol. 6 – Rosige Aussichten auf...

    19:30Eintritt: frei

    Lesung und Gespräch mit Romina Nikolić, Alexander Graeff, Erec Schumacher; Fotografien von Edith Held; Musik von Susie Asado (aka Josepha Conrad); Gastgeberin und Moderation: Isobel Markus

    (c) Isobel Markus

    Der sechste und abschließende Abend der Berliner Salonagereihe: Frauenart beschäftigt sich mit den rosigen Aussichten – und folgenden Fragen in Form von Beiträgen und anschließendem Gespräch: Ist die weibliche Zukunftsperspektive rosig? Wie könnte Gleichberechtigung in Partnerschaften und in der Gesellschaft in Zukunft aussehen? Gibt es persönliche Pionier:innen? Was hat MeToo bewirkt?

    Die Berliner Salonage verbindet die Tradition der historischen Berliner Salons mit gegenwärtiger Kunst. Sie bietet Künstler:innen verschiedener Richtungen eine thematische Bühne, auf der sie Neues ihrer Arbeit vorstellen und mit dem Publikum in Austausch treten. Jede/r Auftretende hat zehn Minuten lang die Bühne für sich allein. Danach folgt ein moderiertes Gespräch mit der Möglichkeit, Fragen oder Anmerkungen aus dem Publikum zu stellen.

    Zu Gast sind:

    Alexander Graeff mit Auszügen aus DIESE BESSERE HÄLFTE.

    Romina Nikolić mit einer bisher unveröffentlichten Erzählung aus ihrem Zyklus STÖRUNGEN.

    Erec Schumacher mit aktueller Lyrik und Kurzprosa aus der Werkstatt.

    Edith Held mit einer Rückblende Berlin – Paris – Berlin und ihrem Werdegang unter den Gesichtspunkten von MeToo als Fotografin in Deutschland

    Susie Asado (aka Josepha Conrad) mit neuen Songs mit Stimme und E-Bass

    Moderation: Isobel Markus

    (c) Nathalie Claude

    Isobel Markus ist freie Autorin und wirkte bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht sowie ins Arabische übersetzt. Sie schreibt für die berliner szenen und andere Rubriken der taz. Im August 2021 erschien ihr erstes Buch STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN im Quintus-Verlag, im Februar 2022 ebenfalls bei Quintus ihr Debüt-Roman DER SATZ. Im August 2023 erscheint wieder im Quintus-Verlag der Folgeband NEUES AUS DER STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN. In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie regelmäßig die Berliner Salonage, die seit 2022 von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert wird. Isobel lebt mit ihren Kindern in Berlin. Mehr auf www.isobelmarkus.de

     

    (c) Natalia Reich

    Alexander Graeff, Schriftsteller und Philosoph; arbeitet auch als Literaturvermittler und Dozent. Er schreibt Lyrik und Prosa sowie philosophische und literatursoziologische Essays, u. a. für die Frankfurter Rundschau. Er ist Leiter des Programmbereichs Literatur im Berliner Kunst- und Kulturzentrum Brotfabrik sowie Initiator der Lesereihe »Schreiben gegen die Norm(en)?«. In der Queer Media Society engagiert er sich für mehr Sichtbarkeit queerer Personen und Stoffe im deutschsprachigen Literaturbetrieb sowie kulturpolitisch im Netzwerk Freie Literaturszene Berlin, in der Berliner Literaturkonferenz und im PEN Berlin. Letzte Veröffentlichungen sind QUEER (Essay, Verlagshaus Berlin, 2022) und DIESE BESSERE HÄLFTE (Erzählung, Herzstückverlag, 2023).

     

    (c) Tina Peißker

    Romina Nikolić 1985 in Suhl (Thüringen) geboren, studierte Literaturwissenschaft & Philosophie in Jena. U.a. Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Seit 2009 organisiert sie Lesereihen und literarische Projekte. Romina Nikolić lebt als Autorin, Herausgeberin und Projektmanagerin der Literatur- & Kunstburg Ranis in Jena. Zuletzt erschien ihr Lyrikband UNTERHOLZ (Edition Muschelkalk 2023).

     

    (c) privat

    Erec Schumacher lebt und arbeitet in Berlin als Lyriker, Bildender Künstler, Herausgeber, Kurator und Aktivist. Er ist Mitgründer des Netzwerks der Freien Literaturszene e.V. und engagiert in Koalition der Freien Szene Berlin und im Vorstand des Bündnis Freie Szene Berlin e.V. Er ist im Vorstand von KOOK e.V.  und Mitorganisator der Lesereihe KOOKread. Seine Texte veröffentlichte er in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften. Seit 2020 veröffentlicht er eine Chapbookreihe mit konzeptioneller Lyrik. Zuletzt erschien 2022 sein Lyrikband SURVIVAL IM BLATTWERK im Black Ink Verlag. 2020 gründete er den Verlag etcetera press press. 2021 erhielt er ein Recherchestipendium des Landes Berlin und 2023 ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Lauenburg.

     

    (c) privat

    Edith Held ist Fotografin und erzählt in ihren konzeptuellen Arbeiten hintergründige Geschichten reich an feinsinnigem Humor und Neugier auf die Welt. Eine Mischung, die als Schlüssel ihrer intensiven und vielseitigen Werke dient. Die Bilder sprechen an und fordern zum Dialog auf. Dabei könnte alles möglich sein. „Was wäre, wenn ...?“ und „Was verbirgt sich vielleicht noch dahinter?“ scheinen ihre Fotografien zu fragen, und geben damit die Möglichkeit, eigene Antworten zu finden. Und doch bleibt am Ende ein allerletztes Geheimnis. So entsteht eine starke Anziehungskraft: Versteckte Perspektiven werden aufgezeigt, Undenkbares plötzlich für möglich gehalten. Helds Fotografien versetzen den Betrachtenden in ihre Träume und Fantasien sowie in einen staunenden, aber auch nachdenklichen Zustand.

     

    (c) Anja Conrad

    Susie Asado aka Josepha Conrad wuchs in Frankfurt am Main und in Chicago, Illinois auf. 2000 zog sie nach Berlin, wo sie als Musikerin und Performerin arbeitet. Sie studierte Literaturwissenschaften an der Loyola University of Chicago und erhielt 1998 einen Master of Fine Arts in “Writing and Poetics” von der Jack Kerouac School of Disembodied Poetics in Boulder, Colorado.  Mit ihrem Bandprojekt Susie Asado veröffentlichte sie vier Alben, zuletzt STATE OF UNDRESS (2015 popup records). Und mit ihrer Band Touching Box WHAT NOTHING (2022 Reckless Yes). Mehr auf www.susieasado.com

     

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.

     

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    21
    Okt
    2021
    Fr
    22
    Okt
    2021

    Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis

    11:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung

    Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage

    Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?

    Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend  gezeigten künstlerischen Praktiken  bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.

    Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin

     

    Programm

    Donnerstag, 21. Oktober 2021
    10:15 – 10:45 Uhr
    Ankunft und Check-in

    10:45 – 11:05 Uhr
    Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
    Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«

    11:05 – 12:05 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
    Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
    Martina Hefter

    12:05 – 13:00 Uhr
    Pause

    13:00 – 14:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
    Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Kinga Tóth

    14:00 – 15:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
    Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Carsten Schneider

     

    Freitag, 22. Oktober 2021
    10:00 – 10:30 Uhr
    Ankunft & Check-in

    10:30 – 11:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):  Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
    Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
    Mathias Traxler

    11:30 – 12:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
    Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
    Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Yevgenia Belorusets

     12:30 – 13:30 Uhr
    Pause

    13:30 – 14:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
    Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Mara Genschel

     14:30 – 15:30 Uhr
    Abschlussdiskussion

    Teilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de