Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
-
Fr.02Juni202320:00Eintritt: frei
Ein Ächzen und Stöhnen und Schwärmen
Lesung und Gespräch
(c) Serpent Magazin Spektakel! Klimax! Keine Langweile! Kommen Sie und staunen Sie! Denn: aus der Versenkung und Unbekanntheit steigt der Serpent hervor. Seit 2017 huscht der Serpent – eine papierne Vereinigung zusammenhangsloser Texte aus der Großstadt – durch die Lande und Hände. Darin steckt ein Teil dessen, was in diesem Land abseits der großen Futtertröge geschrieben wird. Erschien der Serpent zunächst in kleiner Auflage in Berlin-Neukölln, gibt es ihn nun neben der Goldmünzen-Sammlung in der Zentralen Landesbibliothek Berlin und mit einer ISSN versehen in der DNB Leipzig.
Anlässlich des unerwartet langen Überlebens der Zeitschrift wollen die Beteiligten bei dieser Zusammenkunft Texte lesen und über die Wirren des Herausgebens eines eigenen Zines sprechen. Es soll auch Schaumwein getrunken werden.
Die aktuelle Ausgabe #14 enthält Texte von Mario Laatsch, Ariane Hassan Pour-Razavi, Clemens Schittko, Jannis Poptrandov, Florenz Bransche, Teresa Maria Metzinger, Arthur Glaubig und Oli Koch, sowie Illustrationen von Titusz Tarnai.
Mehr unter https://serpentmagazine.github.io/.
(c) Clio Samthaar
Mario Laatsch, Indologe aus Berlin, schreibt Lyrik, Betrachtungen und Artikel. Buch: VERRECKEN IM SCHLARAFFENLAND, www.mario-laatsch.de.
(c) Karina Suarez Bosche
Ariane Hassan Pour-Razavi. Gewachsen. Verwachsen. Erwaxend. Prökeleien in Berlin 65.
(c) Clemens Schittko
Clemens Schittko, geboren 1978 in Berlin (Ost). Ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann. Arbeitete u. a. als Fensterputzer, Lektor, Kirchwart, Gärtner, Empfangskraft und Lagerarbeiter. Recherchestipendium des Berliner Senats 2021. Zuletzt erschienen: ARTAUD IST TOT (XS-Verlag, Berlin 2022). Lebt in Berlin (-Friedrichshain).
(c) Claudia Greco
Teresa Maria Metzinger, 1988 im Schwarzwald geboren, mag Arbeiter:innenlieder, macht Musik, hat ein Kind und mit der Sprachkunst in Wien zu tun.
(c) Florenz Bransche
Florenz Bransche, Bafög-Bittsteller in Jena und Berlin, Ausgebildung zum Elektroanlagenmonteur, neuerdings Hilfskraft im Bildungsunwesen.
(c) Stephanie Schulz
Jannis Poptrandov. Seine Gedichte wurden ins Griechische, Mazedonische und Ungarische übersetzt.
(c) Melanie Brauner
Arthur Glaubig, geboren 1985 in Bottrop, hat die geisteswissenschaftlich-künstlerische Karriere hingeworfen, um sich proletarischen Prätentionen von Champagnertrinken bis Systemadministration zu widmen. Er schreibt und designt für sein Totaltagebuch, Serpent und Geist. lol.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
-
Do.21Okt.2021Fr.22Okt.202111:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung
Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis
Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage
Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend gezeigten künstlerischen Praktiken bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.
Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin
Programm
Donnerstag, 21. Oktober 2021
10:15 – 10:45 Uhr
Ankunft und Check-in10:45 – 11:05 Uhr
Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«11:05 – 12:05 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
Martina Hefter12:05 – 13:00 Uhr
Pause13:00 – 14:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Kinga Tóth14:00 – 15:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Carsten SchneiderFreitag, 22. Oktober 2021
10:00 – 10:30 Uhr
Ankunft & Check-in10:30 – 11:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
Mathias Traxler11:30 – 12:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Yevgenia Belorusets12:30 – 13:30 Uhr
Pause13:30 – 14:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Mara Genschel14:30 – 15:30 Uhr
AbschlussdiskussionTeilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de