Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    08
    Mai
    2023

    Die Ukraine und Europa – Von Träumen, Gefahren und Künstler-Bildern

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 5 €

    Lesung und Gespräch mit Gabriel Wolkenfeld, Steffen Marciniak und Frank Träger

    (c) Verlag der 9 Reiche / Transmare Verlag Berlin

    Die KLAUS MANN INITIATIVE BERLIN wurde als Literaturgesellschaft im Jahr 2012 gegründet. Seither organisierte sie unter der Leitung ihres Gründungsvorsitzenden Frank Träger verschiedene kulturelle Veranstaltungen, u.a. auch in der Lettrétage.

    Diese Veranstaltung schlägt einen großen Bogen: von der Lyrik und Prosa der beiden Dichter Gabriel Wolkenfeld und Steffen Marciniak, die nicht nur, aber auch zur aktuellen Situation in der Ukraine Bezug nehmen, die zudem teils familiäre, teils freundschaftliche Beziehungen in das Land haben, bis zur „Russland-Reise“ des Künstlers Ernst Barlach, den Frank Träger anhand von Barlachs Texten in Beziehung zur Ukraine und zu den anderen Autorentexten setzt.

     

    (c) Hassan Taheri

    Gabriel Wolkenfeld, geb. 1985 in Berlin, wo er auch lebt. Der Autor studierte Germanistik, vergleichende Literaturwissenschaft und Russistik; Studien- und Arbeitsaufenthalte in Estland, Russland und der Ukraine. Seit 2013 veröffentlicht er Prosa und Lyrik, zunächst in Anthologien bei den Verlagen Größenwahn, Männerschwarm, Geest und Edition ArtScience. Sein Debütroman WIR PROPAGANDISTEN erschien 2015 im Verlag Männerschwarm, Hamburg. Darin verarbeitete er seine Erlebnisse in und mit der russichen Gay-Community. Zurzeit arbeitet er an seinem zweiten Roman BABYLONISCHES REPERTOIRE, der Geschichte einer jüdischen Famlie über drei Generationen und vier Länder. 2020 gewann er den ersten Preis im Geest-Verlag-Gedichtwettbewerb, 2021 den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik.

    (c) Luca Kaiser

    Steffen Marciniak, geboren in Stralsund, lebt seit 1988 in Berlin. Studierte Kulturwissenschaften an der Humboldt-Uni Berlin, danach tätig als Buchhändler, Antiquar, Lektor, Moderator und Schriftsteller. Schreibt Prosa und Lyrik seit seiner Jugend. Verbrachte 2011 ein Jahr in Lateinamerika und Asien, dort erste Arbeit an seinen EPHEBISCHEN NOVELLEN, einer als Nonalogie angelegten Buchreihe um unbekannte Figuren der griechischen Mythologie. 2018 und 2019 erschienen zwei Bände mit Dichtungen und Gedichten in der Edition Lyropa beim Anthea Verlag: ÄOLSHARFENKLÄNGE und ERZENGELGESÄNGE. Als Einblattdruck 135 wurde GANYMEDES ODER DIE GEBURT DES MYTHOS 2019 im Verlag PalmArtPress veröffentlicht. Er ist Herausgeber des 2019 im Verlag PalmArtPress erschienenen Anthologiebandes ENTFÜHRUNG IN DIE ANTIKE. Seit 2021 ist er Herausgeber der Lyrik-Edition NEUN beim Verlag der 9 Reiche, im ersten Jahr erschienen Gedichtbände zu Albert H. Rausch, Gabriel Wolkenfeld, Max Drushinin, Anselm Retzlaff und Thomas Luthardt.

    (c) privat

    Frank Träger, geboren 1959 in Jessen (Elster) ist Gymnasiallehrer für Politik, Ethik und Religion in Luckenwalde. Gründete 2012 in der deutschen Hauptstadt die KLAUS MANN INITIATIVE BERLIN e. V. Vielfältige Veranstaltungen zu Leben und Werk von Klaus Mann und zu aktuellen Themen u.a. in Berlin, Potsdam, Amsterdam und Lübeck. Organisiert Lesungen für junge Autor:innen mit ihren Werken.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    21
    Okt
    2021
    Fr
    22
    Okt
    2021

    Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis

    11:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung

    Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage

    Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?

    Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend  gezeigten künstlerischen Praktiken  bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.

    Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin

     

    Programm

    Donnerstag, 21. Oktober 2021
    10:15 – 10:45 Uhr
    Ankunft und Check-in

    10:45 – 11:05 Uhr
    Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
    Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«

    11:05 – 12:05 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
    Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
    Martina Hefter

    12:05 – 13:00 Uhr
    Pause

    13:00 – 14:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
    Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Kinga Tóth

    14:00 – 15:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
    Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Carsten Schneider

     

    Freitag, 22. Oktober 2021
    10:00 – 10:30 Uhr
    Ankunft & Check-in

    10:30 – 11:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):  Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
    Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
    Mathias Traxler

    11:30 – 12:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
    Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
    Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Yevgenia Belorusets

     12:30 – 13:30 Uhr
    Pause

    13:30 – 14:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
    Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Mara Genschel

     14:30 – 15:30 Uhr
    Abschlussdiskussion

    Teilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de