Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    03
    Dez
    2023

    Die Welt, verbessert – Fiktive Lösungen für reale Probleme

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 5,-

    Lesung und Gespräch mit Joey Juschka

    (c) Joey Juschka

    Die Straßen der Städte stinken nach Urin, für einen Toilettenbesuch muss man 50 Cent hinblättern, Tampons wechseln kann man auch nirgends so richtig, und sowieso: als Frau* allein unterwegs zu sein, ist gefährlich. Die Klimakrise ist auch noch nicht gelöst, kaum eine*r zeigt Zivilcourage … „So kann das nicht weitergehen!“, sagt Joey Juschka, setzt sich hin und schreibt und verbessert die Welt. Literarisch zumindest: FIKTIVE LÖSUNGEN FÜR REALE PROBLEME, wie der Untertitel ihres 2023 erschienenen Buches verheißt.

    Und dann gibt es sie, die Gesetze, die es wirklich mal bräuchte für eine bessere Welt, in Kurzgeschichten-Form zumindest: eine Welt ohne zu Hause im Alleingang putzende Frauen, eine Welt ohne Lohngefälle zwischen er-sie, eine Welt ohne Drei-Sitze-in-der-U-Bahn-Beleger, dafür mit offen polyamoren Beziehungen und nur minimal Eifersucht, und noch viel viel mehr. Joeys Lieblingsfrage bei Lesungen ist und bleibt: „Sag mal, ist das jetzt echt? Gibt es das wirklich?“ Und Joeys liebste Antwort darauf, auch wenn sie (vielleicht) gelogen ist: Ja!

    Heute stellt Joey ihre dystopisch-utopisch-ironisch-todernsten Erzählungen aus einer besseren Welt in aller Dringlichkeit vor, sammelt schon mal neue Probleme zur fiktiven Bearbeitung ein und diskutiert mit dem Publikum auch innigst über Literatur. Um vorheriges Überlegen zu nötigen Weltverbesserungen wird gebeten.

    (c) Joey Juschka

    Joey Juschka, geboren 1977, gewann gleich mit einer ihrer ersten Weltverbesserungsgeschichten 2012 den Publikumspreis beim „open mike“, dazu „Bester Humor“ 2019 in „Wortrandale“, bevor die gesammelten Weltverbesserungserzählungen schließlich 2023 im konkursbuch Verlag als Buch erschienen. Joey lebt in Berlin und zieht gern durch die Straßen, in dunkle Ecken, verborgene Winkel, taucht im Alltag der Stadt unter und mit Geschichten wieder auf. Für 2024 ist ein Buch ihrer „Berliner Szenen“-Kolumnen geplant, die Joey über Jahre hinweg für die taz geschrieben hat.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    20
    Aug
    2018

    Berliner Lektorat: Show, don't tell

    19:00Eintritt frei

    Zeig mir was – „show don't tell“ im fiktionalen Schreiben, Veranstaltung der Gruppe Berliner Lektorat mit Karla Schmidt und Lisa Kuppler

    © Lisa Kuppler

    „Zeig es mir, behaupte es nicht“ bekommen Autoren*innen immer wieder von ihren Lektor*innen zu hören. Was auf Englisch mit „show don't tell“ bezeichnet wird, ist einer der Hauptgrundsätze des literarischen Schreibens heute. Zeig mir das Gefühl, das Problem, die Motivation, den Ort – die Leser*innen möchte etwas „sehen“ (riechen, schmecken, fühlen, hören), wenn sie Texte lesen. Wenn Romane stattdessen behaupten und erklären, was Leser*innen selbst erleben möchten, werden sie als bevormundend und langweilig empfunden.

    An diesem Abend erläutern Lisa Kuppler und Karla Schmidt an vielen Textbeispielen den Unterschied zwischen „Zeigen“ und „Behaupten“. Sie stellen  vor, wie man etwas elegant vermitteln kann, das auf den ersten Blick nicht „gezeigt“ werden kann, wie z.B. Musik, Erotik oder Unterbewusstes. Und es wird es auch darum geht, wann es sinnvoll ist, zu behaupten und gerade nicht zu zeigen.

    Wer eine kurze Textpassage (höchstens 10 Zeilen) einreichen möchte, kann diese bis zum 17. August an lisa.kuppler@krimilektorat.de mailen. Im Textausschnitt soll es um ein Beispiel von „zeigen nicht behaupten“ gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    © Karla Schmidt
    Karla Schmidt lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist freiberufliche Lektorin / Entwicklungslektorin. Für die „Schule des Schreibens" hat sie den Lehrgang „Romanwerkstatt" konzipiert. Nebenberuflich schreibt sie Romane und Erzählungen, die in kleinen und großen Verlagen erscheinen.

    Mehr Infos auf ihrer Homepage.

    © Lisa Kuppler
    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor*innen. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction.

    Mehr Infos hier.

    Weitere Veranstaltungen des Berliner Lektorats im dritten Quartal 2018:

    18. September 2018: „Kürzen oder Längen" mit Susanne Zeyse (lektorat-zeyse.de/)

    17. Oktober 2018: „Schreiben in Perspektive" mit Lisa Kuppler (krimilektorat.de/lisa221b)

    Facebook: facebook.com/berlinerlektorat/