Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    07
    Dez
    2023

    ABGESAGT WEGEN ERKRANKUNG! Salon Schelf: Ein Flüchtling kreuzt seine Spur

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 10,-/7,-

    Lesung und Gespräch mit Ligia Liberatori, Daniel Breuer, Sebastian Guggolz und Klaus Ungerer

    (c) Klaus Ungerer

    Aksel Sandemoses Roman EIN FLÜCHTLING KREUZT SEINE SPUR ragt seit 1933 aus der skandinavischen Literatur weit heraus. Besonders erinnerungswürdig ist etwa das klassische Einstiegsbekenntnis: „Ich habe einmal einen Menschen getötet“. Oder das zigtausendfach zitierte „Gesetz von Jante“. Der Text ist bekannt für die düstere Wut, den Sarkasmus, die gnadenlose, funkelnde, mythische Abrechnung mit einer Kleinstadtgesellschaft, die den Erzähler zum Träumer, zum Mörder – und zum Erzähler gemacht hat.

    Im SALON SCHELF versuchen vier Menschen, Aksel Sandemoses Hauptwerk gerecht zu werden. Die Sängerin Ligia Liberatori, die zwei lesende Autoren Daniel Breuer und Klaus Ungerer sowie der Verleger, der diesen Meteor von einem Buch für den deutschen Sprachraum geborgen hat: Sebastian Guggolz.

    (c) gemeinfrei

    Aksel Sandemose (1899-1965) war Sohn eines Schmieds und arbeitete als Lehrer, Matrose und Journalist. Er gilt als Begründer des modernen skandinavischen Romans. Das „Jantegesetz“, mit dem er das gnadenlose System der gegenseitigen Unterdrückung in einer Arbeiterkleinstadt beschreibt, kennt heute in Skandinavien jeder Mensch.

    (c) Carolina Lancman

    Ligia Liberatori ist Sängerin, Komponistin, szenische Künstlerin und Clownin. Sie spezialisierte sich in improvisierter Musik, Extended Techniques und der Beziehung Musik/Bewegung. Sie hat Musik in Buenos Aires und Köln studiert, hat Stipendien und internationale Preise gewonnen, ist ausgebildet in Zirkustechniken, physischem Theater und als Klinikclownin. Sie ist Mitgründerin verschiedener Ensembles und arbeitet in multidisziplinären Projekten.

    (c) Eva Breuer

    Daniel Breuer wurde 1977 in Teheran geboren und wuchs in Santiago de Chile, Istanbul und Brüssel auf. Es folgte ein Studium der Islamwissenschaft, Iranistik und Philosophie in Berlin, danach mehrere Aufenthalte in Asien und Mittelamerika. Um sich das Schreiben zu ermöglichen, übte er über die Jahre hinweg verschiedene Jobs in Bars, Museen und auf Baustellen aus. Er war Reiseleiter, Pizzabäcker, Zahnkurier u.v.m. Seit 2014 lebt und schreibt Daniel Breuer wieder in Berlin, zuletzt den Roman GRAND MAL (VHV Verlag).

    Sebastian Guggolz leitet den Guggolz-Verlag, der sich seit 2014 um eine Vielzahl ost- und nordeuropäische Klassiker verdient gemacht hat.

    (c) Klaus Ungerer

    Klaus Ungerer war Redakteur im F.A.Z.-Feuilleton und lebt als Autor in Berlin. Seine Liebesnovelle WIR SAGEN EINFACH ALLES, WOVOR WIR ANGST HABEN (edition schelf) benannte die Welt am Sonntag 2022 als „das beste Buch“. Zu seinem privaten Vergnügen betreibt er als Gastgeber insgeheim den Salon Schelf.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    20
    Aug
    2018

    Berliner Lektorat: Show, don't tell

    19:00Eintritt frei

    Zeig mir was – „show don't tell“ im fiktionalen Schreiben, Veranstaltung der Gruppe Berliner Lektorat mit Karla Schmidt und Lisa Kuppler

    © Lisa Kuppler

    „Zeig es mir, behaupte es nicht“ bekommen Autoren*innen immer wieder von ihren Lektor*innen zu hören. Was auf Englisch mit „show don't tell“ bezeichnet wird, ist einer der Hauptgrundsätze des literarischen Schreibens heute. Zeig mir das Gefühl, das Problem, die Motivation, den Ort – die Leser*innen möchte etwas „sehen“ (riechen, schmecken, fühlen, hören), wenn sie Texte lesen. Wenn Romane stattdessen behaupten und erklären, was Leser*innen selbst erleben möchten, werden sie als bevormundend und langweilig empfunden.

    An diesem Abend erläutern Lisa Kuppler und Karla Schmidt an vielen Textbeispielen den Unterschied zwischen „Zeigen“ und „Behaupten“. Sie stellen  vor, wie man etwas elegant vermitteln kann, das auf den ersten Blick nicht „gezeigt“ werden kann, wie z.B. Musik, Erotik oder Unterbewusstes. Und es wird es auch darum geht, wann es sinnvoll ist, zu behaupten und gerade nicht zu zeigen.

    Wer eine kurze Textpassage (höchstens 10 Zeilen) einreichen möchte, kann diese bis zum 17. August an lisa.kuppler@krimilektorat.de mailen. Im Textausschnitt soll es um ein Beispiel von „zeigen nicht behaupten“ gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    © Karla Schmidt
    Karla Schmidt lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist freiberufliche Lektorin / Entwicklungslektorin. Für die „Schule des Schreibens" hat sie den Lehrgang „Romanwerkstatt" konzipiert. Nebenberuflich schreibt sie Romane und Erzählungen, die in kleinen und großen Verlagen erscheinen.

    Mehr Infos auf ihrer Homepage.

    © Lisa Kuppler
    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor*innen. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction.

    Mehr Infos hier.

    Weitere Veranstaltungen des Berliner Lektorats im dritten Quartal 2018:

    18. September 2018: „Kürzen oder Längen" mit Susanne Zeyse (lektorat-zeyse.de/)

    17. Oktober 2018: „Schreiben in Perspektive" mit Lisa Kuppler (krimilektorat.de/lisa221b)

    Facebook: facebook.com/berlinerlektorat/