Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    18
    Nov
    2023

    überblenden. blenden. enden.

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: frei

    3 aktuelle Formen zu schreiben bei Ritterbooks Klagenfurt mit Mark Kanak, Ralf B. Korte und Clemens Schittko

    (c) Clemens Schittko

    Mit Mark Kanak, Ralf B. Korte und Clemens Schittko sind differente Verfahren der Verfremdung am Start.

    Zwischen parallel gesetzten Sichten von vielleicht intimen Situationen verliert sich in Kanaks Text der Überblick, wessen Wahrheit bei wem sonst als Versuche zu lügen enden oder ob doch unterm Strich Glaubhaftes winkt. Korte legt scheinbar ein Tagebuch vor, das zwischen starrem Blick aus dem Fenster und sich zwischen innen und außen verschränkender Sicht ein Tableau aus historischen und zeitgenössischen Momenten entfaltet, das Zugriff aufs umgebende Reale verspricht; aber da sind die Einwände Dritter, die immer mal ins Wort fallen dürfen. Schittko sammelt und notiert dieses Sammeln von Rohdaten, ohne Schleifen um die Fakten zu binden – eine lyrisch-lakonische Statistik die jedes Ornament entfernt – im so Verdichteten keimen freilich alle beiseite geschriebenen Empfindungen wie von selbst.

    Diese Formen zu schreiben sind nicht auf direktem Weg unterwegs, um ein oder zwei oder drei Ziele zu erreichen. Es sind Täuschungsapparaturen, die im Formen ihrer Sprachen neue Sichtweisen ermöglichen wollen. Nicht zuletzt deshalb finden sich Literaturen wie diese in einem österreichischen Verlag, der in Berlin bisher fast unbekannt blieb.

    (c) Mark Kanak

    Mark Kanak ist Autor, Übersetzer und Hörspielmacher aus Berlin. Er schreibt auf Deutsch und Englisch (simultan), hat 6 Bücher geschrieben und unzählige Übersetzungen veröffentlicht (Serner, Schwab, Brinkmann und viele andere). Er ist Autor von TRACTATUS ILLOGICO-INSANUS (Ritter Verlag 2018) und LÜGENDETEKTOR (Ritter Verlag 2023).  Zu seinen jüngsten Hörspielen gehören TOLLHAUS und ATMUNG, beide im Belleville Verlag München erschienen und beide mit Blixa Bargeld in der Hauptrolle.

    (c) Ralf B. Korte

    Ralf B. Korte wurde 1963 in Ulm geboren. Er studierte Literatur, Gesellschaftswissenschaften und Philosophie in Konstanz, Boston und Graz. Seit 1993 arbeitet er in der Redaktion Berlin der perspektive – hefte für zeitgenössische literatur. Zuletzt sind im Ritter Verlag von ihm TAGEWAISE. NOTATE. (2023), NEULICH WAR SCHON ODER. (2015) und D’ANNUNZIO D’ANNUNZIO. SEMISPHÄREN ZUM COMANDANTE. (2008) erschienen.

    (c) Juliane Wünsche

    Clemens Schittko wurde 1978 in Berlin(-Friedrichshain) geboren und lebt dort. Er ist ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann, arbeitete u. a. als Fensterputzer, Lektor, Kirchwart, Gärtner, Empfangskraft und Lagerarbeiter. Er ist Karin-Kramer-Preis für widerständige Literatur 2018. Zuletzt von ihm erschienen ist ALLES GUT (Ritter Verlag 2023).

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    20
    Aug
    2018

    Berliner Lektorat: Show, don't tell

    19:00Eintritt frei

    Zeig mir was – „show don't tell“ im fiktionalen Schreiben, Veranstaltung der Gruppe Berliner Lektorat mit Karla Schmidt und Lisa Kuppler

    © Lisa Kuppler

    „Zeig es mir, behaupte es nicht“ bekommen Autoren*innen immer wieder von ihren Lektor*innen zu hören. Was auf Englisch mit „show don't tell“ bezeichnet wird, ist einer der Hauptgrundsätze des literarischen Schreibens heute. Zeig mir das Gefühl, das Problem, die Motivation, den Ort – die Leser*innen möchte etwas „sehen“ (riechen, schmecken, fühlen, hören), wenn sie Texte lesen. Wenn Romane stattdessen behaupten und erklären, was Leser*innen selbst erleben möchten, werden sie als bevormundend und langweilig empfunden.

    An diesem Abend erläutern Lisa Kuppler und Karla Schmidt an vielen Textbeispielen den Unterschied zwischen „Zeigen“ und „Behaupten“. Sie stellen  vor, wie man etwas elegant vermitteln kann, das auf den ersten Blick nicht „gezeigt“ werden kann, wie z.B. Musik, Erotik oder Unterbewusstes. Und es wird es auch darum geht, wann es sinnvoll ist, zu behaupten und gerade nicht zu zeigen.

    Wer eine kurze Textpassage (höchstens 10 Zeilen) einreichen möchte, kann diese bis zum 17. August an lisa.kuppler@krimilektorat.de mailen. Im Textausschnitt soll es um ein Beispiel von „zeigen nicht behaupten“ gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    © Karla Schmidt
    Karla Schmidt lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist freiberufliche Lektorin / Entwicklungslektorin. Für die „Schule des Schreibens" hat sie den Lehrgang „Romanwerkstatt" konzipiert. Nebenberuflich schreibt sie Romane und Erzählungen, die in kleinen und großen Verlagen erscheinen.

    Mehr Infos auf ihrer Homepage.

    © Lisa Kuppler
    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor*innen. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction.

    Mehr Infos hier.

    Weitere Veranstaltungen des Berliner Lektorats im dritten Quartal 2018:

    18. September 2018: „Kürzen oder Längen" mit Susanne Zeyse (lektorat-zeyse.de/)

    17. Oktober 2018: „Schreiben in Perspektive" mit Lisa Kuppler (krimilektorat.de/lisa221b)

    Facebook: facebook.com/berlinerlektorat/