Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    30
    Apr
    2023

    HEXEN-Katersalon

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 5 €/3 €

    Lesung und Performance von Christiane Frohmann, Sarah Berger und Diana Weis

    Hexen leben außerhalb der Gemeinschaft und in direkter Nachbarschaft.
    Hexen verfügen über verbotenes Wissen und glauben esoterischen Quatsch.
    Hexen sind Heilkundige und Giftmörderinnen.
    Hexen sind erschreckend laut und beunruhigend leise.
    Hexen lassen Kinder entstehen und verschwinden.
    Hexen sind hässliche Vetteln und unheimliche Verführerinnen.
    Hexen haben Sex mit dem Teufel und bekommen keinen Mann ab.
    Hexen sind rothaarig und glatzköpfig.
    Hexen sind schwarz und weiß.

    Hexen sind die Lieblingsfiguren der Misogynie und deren Aufhebung.

    Im ersten Katersalon in der Lettrétage wird der Frage nachgegangen, was und wer genau Hexen waren und sind. Was macht ein Hexenleben aus? Was ist der Unterschied zwischen Hexenwerk und -wirken? Welche Gefährt*innen und Werkzeuge haben sich bewährt? Außerdem wird das Hexenheft vorgestellt, eine neue Art des Zauberbuchs.

    Der Abend beginnt mit dem obligatorischen langen, aber kurzweiligen Katersalonvortrag von Christiane Frohmann, die frei zu Bildern assoziiert. Danach präsentiert Sarah Berger neue Social-Media-Collagen – Clemens Setz beschreibt deren hypnotische Wirkung so: »Man verwandelt sich vor ihnen in einen Menschen des Mittelalters, der in der Kirche in Zeitlupe die bunten Glasfenster entziffert, die ihm vom Leben der Heiligen berichten.« Diana Weis beschließt das Bühnenprogramm mit einem ihrer immer hinreißenden und oft ziemlich schockierenden Stand-ups. Danach legt sie auf, und der Hexentanz beginnt.

    Der Katersalon ist die 2012 von Christiane Frohmann begründete, preisgekrönte Veranstaltungsreihe für »performative Aufklärung«. Dabei werden große, alte Themen aus aktualisierter Perspektive betrachtet und neue, meist digitalkulturelle Phänomene in den Blick genommen. Der Katersalon fand lange Zeit im Kater Holzig, dann Kater Blau statt – daher der Name, zwischenzeitlich auch im Roten Salon der Volksbühne, hinzu kamen Gastveranstaltungen, etwa in der Wilden Renate und im Rahmenprogramm der Frankfurter Buchmesse.

    (c) Simone Gilges

    Dr. Diana Weis unterrichtet Modetheorie, Ästhetik und Körpersoziologie an verschiedenen Hochschulen und schreibt als freie Autorin Stilkritiken für Magazine. 2012 hat sie das Buch COOL AUSSEHEN. MODE & JUGENDKULTUREN herausgegeben. Neben textilen Modephänomenen interessiert sie sich stark für Körpermoden und Schönheitsnormen. Sie promovierte 2017 an der Universität Hamburg mit einer kulturwissenschaftlichen Arbeit über das Nervengift Botox. Seit Oktober 2019 ist Diana Weis Professorin für Modejournalismus an der BSP Business School Berlin. Im März 2020 erschien ihr Buch MODEBILDER.

    (c) Sarah Berger

    Sarah Berger ist Autorin, Fotografin und Performancekünstlerin, sie bespielt verschiedene sozialmediale Formate mit autofiktionalen Texten und fotografischen Arbeiten. Ihre Arbeit changiert bei queer-feministischer Haltung zwischen introspektiver Betrachtung und gesellschaftskritischer Analyse. 2017 erschien ihr erstes Buch MATCH DELETED. TINDER SHORTS. 2018 folgte SEIN ZIMMER FÜR MICH ALLEIN und FOLGEN, 2020 BITTE ÖFFNET DEN VORHANG sowie LESEN UND SCHREIEN. SOCIAL-MEDIA-COLLAGEN. Ihr neuestes, 2022 veröffentlichtes Buch trägt den Titel SEX UND PERSPEKTIVE. 

     

    (c) privat

    Christiane Frohmann ist Inhaberin des mit einem Deutschen Verlagspreis ausgezeichneten Frohmann Verlags, außerdem freie Autorin. Als Expertin für Fragen des digitalkulturellen Wandels spricht sie auf nationalen und internationalen Konferenzen. Im Internet kennt man sie als Verfasserin der Phantom-Memes »Präraffaelitische Girls erklären«. Ihr letztes Buch PRÄRAFFAELITISCHE GIRLS ERKLÄREN HEXEREI erschien 2021. Gerade wurde ein Brief von ihr an Ruth Klüger in der von Selma Wels herausgegebenen Anthologie ANDERS BLEIBEN veröffentlicht.

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Fr
    22
    Nov
    2019

    Interkulturelle Sensibilisierung Modul 2

    10:30Eintritt frei

    Workshop und Fortbildung mit Referent*innen Andreas Bayer, Birgit Kreipe, Daniel Ketteler u.a.

    © PAP Berlin

    Im Rahmen des Pilotprojekts "Lots*innen in die freie Szene Berlin“ bietet das Performing Arts Programm gemeinsam mit den Beratungsstrukturen Music Pool, Schreiben & Leben der Lettrétage und der Künstler*innenberatung im Kulturwerk des bbk berlin GmbH einen Workshop zum Thema interkulturelle Sensibilisierung an.

    Die Fortbildung besteht aus zwei eintägigen Modulen, die sich aus mehreren Informationsblöcken, Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden zusammensetzen. Modul 1 fand am 15. August statt und Modul 2 wird am 22. November in der Lettrétage ausgerichtet. Ziel ist es, Angebote der bestehenden Strukturen langfristig auf die Bedürfnisse von neu in Berlin
    ankommenden transnationalen Künstler*innen zu überprüfen und wo notwendig und sinnvoll, zu erweitern oder zu verändern. In den einzelnen Bestandteilen der Qualifizierung sollen Themen wie u. a. Antidiskriminierung, unbewusste Ausschlussmechanismen, Gesprächsführung und mentale Gesundheit gemeinsam diskutiert werden sowie rechtliche Grundlagen rund um Arbeitserlaubnisse, Vertragliches und Aufenthaltsrecht vermittelt werden.

    Teilnehmer*innen beider Module erhalten im Anschluss ein Teilnahmezertifikat.

    Teilnahme kostenfrei
    Begrenzte Teilnehmer*innenzahl, um Anmeldung wird gebeten bis zum 18.11.2019: Anmeldung und Rückfragen per E-Mail an Linde Nadiani. Bitte fügen Sie einen kurzen Satz zu Ihrer Beratungstätigkeit oder Ihrer Beratungsstruktur bei und teilen Sie uns Ihre Präferenz zum Workshop (A oder B) mit: linde.nadiani@pap-berlin.de

    Programm:

    10.30-11.00 Uhr Begrüßung und kurze Vorstellungsrunde aller Anwesenden

    11.00-11.30 Uhr Vorstellung der von den Lots*innen recherchierten Anlaufstellen für Künstler*innen im Fall von Diskriminierung/Übergriffen

    11.30-13.00 Uhr Aufteilung der Teilnehmer*innen in
    Workshop A: Künstlersozialkasse: Infoblock und Q&A für Berater*innen in Hinblick auf neu in Berlin ankommende Künstler*innen (Referent: Andreas Bayer (Inbound Media))
    Workshop B: Mentale Gesundheit bei Künstler*innen: Gesprächsführung und Hilfestellung bei Beratungen (Referent*innen: Birgit Kreipe (Psychotherapeutin) & Daniel Ketteler (Psychiater))

    13.00-14.00 Uhr Gemeinsame Mittagspause in der Lettrétage, für Verpflegung wird gesorgt

    14.00-14.15 Uhr Einführung in Anstellungsmöglichkeiten für transnationale Künstler*innen via Genossenschaftsmitgliedschaft

    14.15-15.00 Uhr Feedback zum Tag sowie zusammenfassende Austauschrunde mit allen Beteiligten und Ausblick Fortsetzung Lots*innen

    15.00-16.00 Uhr Networking & Coffee mit den Teilnehmer*innen von „MindLab: PERFORMING ARTS III“, Artists in Exile der UdK

     

    Zum Pilotprojekt Lots*innen in die freie Szene Berlin:
    Ziel des Projekts ist die bessere Erschließung der bestehenden Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote sowie die effektive Vernetzung mit der freien Szene und in die regionalen Kunst-Communities in Berlin durch ein mehrsprachiges Beratungsangebot, spezifischen Informationsveranstaltungen und der Erstellung und Verbreitung einer multilingualen Printbroschüre zu bestehenden Berliner Angeboten.
    Das Angebot unterstützt transnationale Künstler*innen, Literat*innen, Musiker*innen, Darstellende Künstler*innen und Kulturschaffende dabei, im hiesigen Kulturbetrieb Fuß zu fassen, und die hier vorhandenen Unterstützungsstrukturen interkulturell zu sensibilisieren.

    "Lots*innen in die freie Szene Berlins" wird gefördert im Rahmen des Förderprogramms "Weltoffenes Berlin 2019 – Beratung,
    Unterstützung und Vernetzung für transnationale Kunst‐, Medien- und Kulturschaffende" der Berliner Senatsverwaltung für
    Kultur und Europa.

     

    Info zu Workshops in der Lettrétage:

    Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.