Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    18
    Nov
    2022

    Berliner Salonage Männerart – Alte und neue Männerbilder

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 10€

    Lesung mit Klaus Ungerer & Andreas Baum, Michael Wäser, Björn Kuhligk und Daniel Boente, mit Musik von OSTBERLIN ANDROGYN

    Copyright: Hanna Markus

    Die BERLINER SALONAGE verbindet die Tradition der historischen Berliner Salons mit gegenwärtiger Kunst. Gastgeberin Isobel Markus bietet Künstler*innen verschiedener Richtungen eine thematische Bühne, auf der sie Neues ihrer Arbeit vorstellen und anschließend mit dem Publikum in Austausch treten.

    Unter dem Motto „Männerart – Alte und neue Männerbilder“ setzen sich die eingeladenen Autoren mit den folgenden Fragen auseinander: Wie verändert sich das traditionelle Männerbild gesellschaftlich? Was bedeutet es heute, „Mann“ zu sein? Was ist toxische Männlichkeit? Und kann es auch ein modernes, männliches Idealbild geben?

    Dazu lesen Klaus Ungerer und Andreas Baum (edition schelf) aus ihren aktuellen Novellen WIR SAGEN EINFACH ALLES, WOVOR WIR ANGST HABEN sowie FALKEN KLAUEN; Michael Wäser liest einen Auszug aus seinem Essay MEIN WERWOLF; Björn Kuhligk liest aus seinem im September erscheinenden Roman DER LANDVERMESSER (Edition Atelier); Daniel Boente stellt Miniaturen aus der Reihe FREITAGSTEXTE vor und zeigt erstmals auch digitale Collagen; Gregor Easy und KO aka Kanye Ost der Berliner Hip-Hop/Trap–Crew OSTBERLIN ANDROGYN rappen über totalitäre Gesellschaft(en), Kati Witt und die Erotik von Maracuja Sekt.

    Copyright: Florian Reischauer

    Isobel Markus ist freie Autorin und wirkt bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und ins Arabische übersetzt. Sie schreibt Miniaturen für die berliner szenen der taz. Im August 2021 erschien ihr erstes Buch STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN im Quintus-Verlag, Im Februar 2022 erschien ihr Debütroman DER SATZ. In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie regelmäßig die Berliner Salonage.

    Copyright: Anusch Thielbeer

    Klaus Ungerer (*1969) kommt aus Lübeck, war FAZ-Feuilletonredakteur und lebt seit 2003 als freier Autor in Berlin. Seit dem Romandebüt ALLES ÜBER DIE WELT erntet er reiches Lob für seine Literatur: "Funkelnde Zeilen" (Der Freitag), "Höchstes Niveau" (Die Welt), "Ein unschätzbares Talent" (Neues Deutschland), "Ungeheuer dichte Atmosphäre" (Szene Hamburg), "Berührender, wahrer, besser kann ein Mensch nicht schreiben" (Christian Baron).

    Copyright: Anna Maria Baum

    Andreas Baum wurde in Göttingen geboren und lebt in Berlin. 2016 erschien sein Wenderoman WIR WAREN DIE NEUE ZEIT (Rowohlt). 2018 war er Alfred-Döblin-Stipendiat der Akademie der Künste. FALKEN KLAUEN (2022) ist nach HIER BIST DU SICHER (2021) seine zweite Novelle in der edition schelf.

    Copyright: Michael Wäser

    Michael Wäser ist 1964 im Saarland geboren und arbeitete als Schauspieler an mehreren Staatstheatern. Heute schreibt er, fing an mit Drehbuchentwicklung, Biografien und Auftragsgeschichten, danach furchtbar aufwändige grafisch-literarische Websatiren, Fotoprojekte, immer wieder Essays, Lyrik, Kurzprosa und bisher vier Romane, die im dielmann-Verlag erscheinen sind. Außerdem gehört er zur Pankower Lesebühne SO NOCH NIE.

    Copyright: Björn Kuhligk

    Björn Kuhligk, *1975 in Berlin. Zuletzt erschienen der Gedichtband DIE SPRACHE VON GIBRALTAR (Hanser Berlin, 2016), SCHÖNE ORTE - FOTOGRAFIEN (Mikrotext Verlag, 2019) und ÜBERALL NACHBARN – WIE ICH AUF DEM MAUERWEG DAS ALTE WEST-BERLIN UMRUNDETE (BeBra Verlag, 2022). In der Berliner Salonage liest er einen Auszug aus seinem Roman DER LANDVERMESSER (Edition Atelier, 2022).

    Copyright: Peter Heinz Trykar

    Daniel Boente, Jahrgang 1973, im Ruhrgebiet geboren, die Welt bereist, lebt in Berlin-Kreuzberg. Vater zweier Töchter. Ordinierter Reverend der Universal Life Church. Gekaufter Doktortitel in Metaphysik. Drei Romane, zahllose Gedichte, Prosa-Minaturen, Einakter, Songs und Klangcollagen.

    Copyright: Sebastian Hermann

    OSTBERLIN ANDROGYN ist eine Berliner Hip-Hop/Trap–Crew bestehend aus Gregor Easy und KO aka Kanye Ost. Das 2016 gegründete Rap-Duo aus der Zone erregte erstmals Aufmerksamkeit mit der EP TAKEOVER 2017. Die Beats zur Debut-EP lieferte der Berlin-Lichtenberger Producer robird; Recording & Mixing hat Kanye Ost in seinem Friedrichshainer Homestudio übernommen. 2017 bis 2021 kam zu den Rappern GREGOR EASY und KANYE OST die SLOMO STUDIO Chefin SPOKE als Beatmaker, Producer & DJ zur Ostberliner Trap Clique dazu. Seit 2020 arbeitet Ostberlin Androgyn mit dem Hamburger Label Audiolith zusammen.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    07
    Okt
    2019

    Kunst- und Kulturorte zugänglich machen

    3:00Eintritt frei

    Ein Zweiteiliger Workshop zur Barrierefreiheit mit Schwerpunkt Literatur


    Alle reden über Barrierefreiheit, sehen große Anforderungen auf sich zukommen und dann scheitert es an scheinbar guten Argumenten, z.B. am Geld… Kommt Ihnen das bekannt vor? In diesem zweiteiligen Workshop des Förderverbands e. V. wird der Entmutigung entgegengewirkt und das Thema pragmatisch angegangen. Was müssen und was können auch kleinere Kultureinrichtungen tun an und was kann man von den Menschen erfahren, die es wirklich betrifft?  Unter der Moderation von Imke Baumann richtet sich das Format vor allem an Leiter*Innen, Programgestalter*Innen, Mitarbeiter*Innen aus kleineren und mittelgroßen Kultureinrichtungen mit dem Schwerpunkt Literatur.

    Das Programm des Workshops ist in zwei Themenschwerpunkte aufgeteilt.

    Modul I (07.10.2019 - 10.00 – 14.00)

    Barrieren erkennen, Zugänge schaffen, andere Perspektiven erfahren“

    In einem ersten Modul erforschen die Teilnehmenden aktiv und in Zusammenarbeit mit zwei unterschiedlichen Expert*Innen mit Behinderung die Gegebenheiten vor Ort. Geleitet durch die Erfahrungen der Betroffenen wird sich den Fragen gestellt: Was sind Barrieren, welche Barrieren existieren und für wen? Wie können Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen als Gäste willkommen geheißen werden? Was kann sofort verändert werden, was braucht spezielle Expertise oder Förderung? Es soll ein Portrait der Kulturinstitution vor Ort entstehen, welches die bereits vorhandenen Stärken ausweist, sinnvolle, dabei aber nicht unbedingt teure Veränderungsmöglichkeiten aufzeigt und die Innen- wie die Außenwirkung in den Blick nimmt.

    Modul II (07.10.2019 - 15.00 – 17.00)

    Andere „Sprach-Bilder“

    Das zweite Modul ermöglicht eine Begegnung mit einer Künstlerin und Kunstform, die bislang nicht als selbstverständlicher Teil des Mainstream wahrgenommen werden. Barrieren und fehlende Zugänge sind nicht nur äußerlicher, sondern vielfach auch inhaltlicher Art. Die Gebärdensprachpoetin und Schauspielerin Julia Kulda Hroch zeigt ausgewählte Gedichte und führt am praktischen Beispiel in Elemente und Besonderheiten der visuellen Sprachkunst ein. Im Gespräch zwischen ihr und den Teilnehmenden wird es dabei unter anderem um Arbeitsbedingungen tauber Künstler*innen, ihre spezielle Reibung mit der „hörenden“ Welt, ihre Vorstellungen und Wünsche gehen.

    Teilnehmende sind herzlich eingeladen, Beispiele des Ge- und Misslingens oder „Problemstellen“ (per Fotomaterial) beizusteuern. Zusätzlich wird nach der Anmeldung ein Formular mit Fragen zu den Persönlichen Interessen übermittelt. Daten werden vertraulich behandelt und dienen nur der Vorbereitung.

    Anmeldungen sind einzeln oder für beide Module per Mail unter: anmeldung-barrierefrei@gmx.de  möglich. Anmeldeschluss ist der: 02.10.2019.

    Der Workshop ist kostenlos.

    Moderation:

    Imke Baumann MA in Germanistik/Theaterwissenschaften war langjährig als Regisseurin und Dramaturgin an deutschsprachigen Bühnen tätig. Seit 2005 ist sie bei Förderband e.V. Projektmanagerin, Coach und initiiert und begleitet Projektentwicklungen zum Thema Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur. Imke Baumann ist außerdem Autorin für Audiodeskription und berät zu Barrierefreiheit und Förderungen in der Kultur. (www.berlinfuerblinde.de, www.neue-perspektiven-gewinnen.de, www.theaterhoeren-berlin.de)

    Expert*innen Modul I

    Uwe Nicksch ist Masterstudent für Urban Design in Berlin und ist seit 2017 Mitarbeiter bei "Sozialhelden e.V.". Diese Gruppe von engagierten Menschen entwickelt seit 2004 gemeinsam kreative Projekte, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Sie initiierten u.a. die Projekte „Leidmedien“ und „Wheelmap.org – Die Onlinekarte für rollstuhlgerechte Orte“.

    Stefanie Wiens ist Leiterin von <Platz da!> Barrierefreie Kulturvermittlung und Prozessbegleitung für Inklusion. Gemeinsam mit Expert*innen mit verschiedenen "Behinderungen" berät sie deutschlandweit Kultureinrichtungen. In Seminaren, Barrierefreiheits-Checks und Workshops geht es bis zu einem Jahr um die Begleitung des Öffnungsprozesses für mehr Inklusion vor und hinter den Kulissen der Einrichtung: www.platzda.berlin.

    Christine Pargmann ist Expertin für Leichte Sprache. Das heißt, dass sie sagen kann, wann Texte zu schwer sind und wie sie angepasst werden müssen, damit mehr Menschen sie verstehen. Sie hat bereits viele Kultureinrichtungen zum Thema beraten und hat auch den Blick dafür, was andere Besucher*innen mit Behinderung brauchen, um teilhaben zu können.

    Modul II

    Julia Kulda Hroch ist als Schauspielerin und Gebärdensprachperformerin tätig. Sie war Preisträgerin des Gebärdenpoesiefestivals Goldene Hand 2006 und beste Schauspielerin 2006 in Berlin. Sie gehört zum Ensemble des Deutschen Gehörlosentheaters und führt auch Regie. Julia Kulda Hroch lebt in Kremsier, Tschechien, und wirkt bei künstlerischen Produktionen in tschechischer und deutscher Gebärdensprache mit.

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Abteilung Kultur, Berlin.