Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    06
    Apr
    2023

    An unseren Händen klebt Benzin

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 8€

    Ein Abend mit Klaus Ungerer, Ulrike Helms-Angels und Sedlmeir


    (c) Klaus Ungerer

    Dieser Abend wird Rock. Er wird das Gute auf der Welt gewaltsam durchsetzen und wieder aus den Händen gleiten lassen, wird all den Menschlein zusehen und vom Kopfschütteln Tinnitus kriegen. Vielleicht kommt Brad Pitt vorbei! Aber das bekäme ihm nicht gut. Ulrike Helms-Angels liest ihre Prosa direkt von der schiefen Ebene des Alltags herunter, kaltschnäuzig balancierend. Klaus Ungerer tanzt um sie herum und versucht, ein paar eigene Texte zum Vortrag zu bringen. Und Sedlmeir – Ja! Der echte! – rockt das Haus, bis die Diskokugel auf Warp 3 dreht. Es wird ein guter Tag zum Rumsitzen, Zuhören, Biernippen sein. Menschen brauchen eine Show!

    (c) privat

    Ulrike Helms schreibt. Meistens geht es um Leute. Im Fratzenschneiden erlangte sie ein „Sehr gut“. Dann lag sie viel im Moor. Das zog. Die Mofagang verwehrte ihr den Zugang. Von ihrer Familie ließ sie sich esoterische Flausen aus dem Kopf lachen, so dass sie sich manches Mal einen hinfälligen Pudel zum Retten herbeisehnte. Später wurde deutlich, dass nicht alle Galeristen rechtsradikal sind und der Adel schwitzt. Davon handelt alles.

    (c) PR

    Sedlmeir! Über ihn Worte zu machen, heißt, ihn beleidigen. Das überlassen wir der F.A.Z., die ihn in einem ihrer helleren Momente besang:

    "Er ist Elvis, Vico Torriani und die gesamten Queens Of The Stone Age in einer Person. Wo Singer/Songwriter schmachtend mit ihrer Verletzlichkeit prahlen, da baut Sedlmeir die sich selbst entlarvende Schmalzpose. Er lässt das Publikum teilhaben an der Inszeniertheit der Inszenierung, er will ein Star sein, aber nie ein Sklave des Erfolgs.

    Um richtig groß zu sein, ist Sedlmeir vielleicht zu intelligent, oder zu wenig verzweifelt. Käme er aus der Provinz, so hätte man ihn womöglich zur urigen Kultfigur stilisert. Aber Sedlmeir trägt die Berliner Lebensart in sich: nirgendwo allzu sehr hinzuwollen, weil man ja schon in Berlin ist. Interessiert zu sein an der Welt, aber nie allzu beeindruckt von ihr. Das Leben ist zu kurz, um ernst genommen zu werden.“

    (c) privat

    Klaus Ungerer ist sowieso immer da, er hat das Haus gebaut, er hat die Wiese gemäht, er zieht eure U-Bahn ins Ziel. Auch heute Abend wird er wieder seinen Gästen das Mikrofon aus den rot verkrallten Fingern winden, um Texte von van Hoddis und Plinius d.J. vorzulesen, oder, schlimmer, ganz eigene. Aber halb so wild: Gerüchte berichten, dass er sofort mit Lesen aufhört, sobald ihn jemand zum Bierchen einlädt. Support your local Literaturanbieter!

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di
    20
    Feb
    2018

    Exposé und Klappentext

    19:00Eintritt frei

    Veranstaltung mit Hans Peter Roentgen

    Exposés sind das Fegefeuer der Autorinnen und Autoren. Leichter quetscht man einen Elefanten durch ein Nadelöhr als einen dicken Roman in ein Exposé. Und seitdem Selfpublishing boomt, müssen viele auch einen Klappentext schreiben, eine noch schwierigere Aufgabe. Es gibt aber einige Tricks, wie man auch den Elefanten kleinkriegt. Darüber sprechen wir in dieser Veranstaltung.

    Hans Peter Roentgen hat ein Buch über das Schreiben von Exposés veröffentlicht (Drei Seiten für ein Exposé), ein weiteres zum Thema Klappentext erscheint im März (Klappentext, Pitch und anderes Getier). Er berät seit vielen Jahren Autorinnen und Autoren beim Verfassen von Exposés und Klappentexten und hält auch Workshops dazu ab.

    Weitere Veranstaltung im ersten Quartal 2018

    27. März 2018: „Typische Stolpersteine im Dialog" mit Karla Schmidt.