Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    06
    Jul
    2023

    Biografisches Schreiben – Rede über deine Wunden

    20:00Eintritt: 6,-/4,-

    Lesung und Gespräch mit Elke Mählmann und Erec Schumacher

    (c) Erec Schumacher

    Elke Mählmann und Erec Schumacher beschäftigt in ihren literarischen Arbeiten die Frage nach den Wunden, Traumata, Schmerzen, die in der Kindheit und später zugefügt wurden, die einen nicht loslassen, die alle in sich tragen. Es ist die Ohnmacht gegenüber dem Erlittenen, die sie umtreibt, gegenüber der Gewalt, dem Alkoholismus der Eltern, die Scham und die Masken, hinter denen sie versuchten, Normalität vorzugaukeln, hilflos und verstrickt in Schuldgefühle, hinter einer Mauer des Verschweigens. Wie lässt sich über derartige Erfahrungen schreiben? Welche Formen lassen sich finden?

    Entstanden sind Texte mit einer nicht-chronologischen Erzählweise, ein sprunghaftes, collagenartiges Schreiben, das zwischen Zeiten und Perspektiven hin- und herspringt, und nicht auf eine auktoriale Selbstgewissheit zurückzugreifen vermag. Dient ein solches Schreiben der Aussöhnung und Heilung oder bleibt es bei Unversöhnlichkeit, die aber zugleich loslassen kann? Wie nehmen solche Texte die Gesellschaft in ihre Verantwortung, welche Veränderungsprozesse können sie anstoßen? (Triggerwarnung: sexueller Missbrauch, Alkoholismus).

    Moderiert wird die Veranstaltung von der Autorin und Salonage-Betreiberin Isobel Markus.

    (c) Elke Mählmann

    Elke Mählmann lebt in Berlin und am Comer See. Neben dem Schreiben arbeitet sie als Übersetzerin und Dolmetscherin für Italienisch und seit 2022 auch als Journalistin. In ihrem Debütroman DA WILL ICH NICHT HIN (edition assemblage, 2022) erinnert sie sich schreibend an die Traumata ihrer Kindheit und Jugend und den mühsamen Weg aus einer Spirale von Gewalt und Ohnmacht. In poetischer Sprache und mit unbezwingbarer Heiterkeit erzählt sie die ermächtigende und lebensbejahende Geschichte einer Befreiung. 2017 wurde Elke Mählmann mit dem ersten Kapitel ihres Romans zu den Bieler Gesprächen eingeladen und 2022 erschien ihr erster Gedichtzyklus in den Innsbrucker aep informationen – Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft.

    (c) Dirk Skiba

    Erec Schumacher lebt und arbeitet in Berlin als Lyriker, Bildender Künstler, Herausgeber, Kurator und Aktivist. Er ist Mitgründer des Netzwerk der Freien Literaturszene e.V. und engagiert in Koalition der Freien Szene Berlin und im Vorstand des Bündnis Freie Szene Berlin e.V. Er ist im Vorstand von KOOK e.V. , Mitorganisator der Lesereihe KOOKread. Seine Texte veröffentlichte er in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften. Seit 2020 veröffentlicht er eine Chapbookreihe mit konzeptioneller Lyrik. Zuletzt erschien sein Lyrikband SURVIVAL IM BLATTWERK im Black Ink Verlag (2022). 2020 gründete er den Verlag etcetera press press. 2021 erhielt er ein Recherchestipendium des Landes Berlin und 2023 ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Lauenburg. Aktuell schreibt er an einem Roman über seine Kindheit.

    (c) Isobel Markus

    Isobel Markus studierte Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sie ist freie Autorin und wirkte bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie schreibt für die berliner szenen der taz und weitere Rubriken. 2021 erschien STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN, 2022 ihr Debüt-Roman DER SATZ (beide Quintus-Verlag). Der Folgeband NEUES AUS DER STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN (Quintus-Verlag) ist für 2023 geplant. In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie die Berliner Salonage und präsentiert Künstler:innen verschiedener Genres.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    08
    Jun
    2019
    So
    09
    Jun
    2019

    Telling Tales: The Art of Creating Stories

    10:30 - 16:30Beitrag: 150€

    Workshop mit Roy MacLean

    Stories can entrance, engage, even possess us. Every one of us has a story to tell; factual or fictional, cool documentary or heartfelt family journey, practical travelogue or sparkling flight of the imagination. But to become an accomplished storyteller one needs time, a conducive environment, and a sensitive guide to direct and refine individual talent.

    In June best-selling author Rory MacLean will lead an exclusive, two-day creative non-fiction writing workshop in Berlin. Participants will be guided and supported on their creative journey. Both amateur and professional writers are invited to join. No experience is necessary. The only requirement is the passion to tell a story.

    The course will include morning talks on the craft of narration and introductory workshops on gathering material, note-taking, voice and structure. Rory will underline the importance of writing from the heart, using honesty and personal experience to fill one’s creative work with feeling and excitement. Afternoons will be dedicated to exercises and, if possible, one-to-one discussions or project pitches, helping to draw out individual skills. Together Rory and the participants will unpick the transformation of our ordinary encounters, epic journeys, family histories and imaginative quests into prose. Whether you aspire to writing journalism, a blog, memoir, personal essay or documentary, take this rare opportunity to work with one of the Reader’s favourite writers and most popular tutors.

    Rory MacLean is the author of more than a dozen books including the UK top tens "Stalin’s Nose" and "Under the Dragon" as well as "Berlin: Imagine a City", a book of the year and ‘the most extraordinary work of history I’ve ever read’ according to the Washington Post. His works – wrote the late John Fowles – are among those that ‘marvellously explain why literature still lives’. A Fellow of the Royal Society of Literature, he divides his time between the UK, Canada and Berlin.

    To sign up please email hello@thereaderberlin.com. All of the info is available here.