Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    05
    Okt
    2023

    Salon Schelf: Auf der Suche nach dem verlorenen Land

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 10,-/7,-

    Lesung und Gespräch mit Klaus Ungerer und Mladen Gladić


    (c) Klaus Ungerer

    Heimat – wer oder was ist das, und darf man darüber sprechen? Wer waren die Leute vor mir, wo kamen sie her, war ihr Land auch meins? Klaus Ungerer untersucht seine norddeutschen, schwedischen und elsässischen Wurzeln in einem auf 16 Bücher konzipierten Zyklus "Auf der Suche nach dem verlorenen Land". Die ersten beiden liegen jetzt vor. In "Mein Lübeck" erkundet er seine Heimatstadt, die immer schon anders getickt hat als der Rest von Deutschland: Seit dem 13. Jahrhundert war Lübeck freie Reichsstadt, keinem König, Grafen oder Herzog untertan, die als Haupt der Hanse den Handel im Norden Europas bestimmte. Im Gespräch mit Mladen Gladić ("Die Welt") geht Ungerer der Frage nach, wie sehr der Geist dieser Stadt ihn geprägt hat und ob er sich mit ihrer Hilfe über das bloße, tumbe Deutschsein erheben darf.

    Ihm hilft dabei die lange Zeit übersehene Lübecker Autorin Therese Deecke, deren Lebenserinnerungen "Mein frühreifes Herz" Klaus Ungerer in der "edition schelf" veröffentlicht. In einer warmen, klugen Prosa hat Therese Deecke mit ihren Mädchenjahren auch das Lübeck um 1850 porträtiert: lieblich, selbstgenügsam, gut ummauert – mit dem Selbstbewusstsein einer Jahrhunderte alten Seefahrerstadt. Therese Deecke macht die letzten Tage des alten Lübeck noch vor den Buddenbrooks erfahrbar, mit dem klaren Blick einer Krämerstochter. Sie legt ihrem Ururenkel Klaus Ungerer eine Heimat zurecht und allen anderen die Frage vor: Darf man gern daran zurückdenken? Ist, wenn man deutsch ist, Heimatliebe irgendwie möglich?

    Wenn der Abend besonders gut verläuft, singt Klaus Ungerer das Lied von den Ostseewellen.

    (c) Klaus Ungerer

    Klaus Ungerer schrieb über viele Jahre literarische Gerichtsreportagen im F.A.Z.-Feuilleton. Er lebt als Autor, Lektor und Moderator in Berlin. Seine Liebesnovelle WIR SAGEN EINFACH ALLES, WOVOR WIR ANGST HABEN (edition schelf) zählte die Welt am Sonntag zu den Besten Büchern 2022.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di
    16
    Jan
    2018

    Gefühle schreiben - weg vom Klischee

    19:00Eintritt frei

    Veranstaltung mit der Gruppe Berliner Lektorat

    Immer wieder sitzt man als Lektorin vor solchen Texten: eine starke Geschichte, interessante Figuren, der Einstieg in den Roman hat einen gepackt. Es kommt die erste emotionale Szene – und plötzlich wimmelt es im Text von sprachlichen und inhaltlichen Klschees. Von Wörtern wie Herz, Schmerz, Seele und Liebe und beinahe, leise, fast und sanft. Die Figuren werfen einander bedeutungsschwangere Blicke zu, die Wörter Augen, blicken, schauen, sehen häufen sich. Die Dialoge werden steif und unglaubwürdig. Gefühle schreiben ist nicht einfach. Oft sind es die emotionalen Szenen, die die AutorInnen besonders gut machen wollen und bei denen sie genau deswegen die Leichtigkeit verlieren. So entstehen Texte, die nicht das erreichen, was sie sollen: bei den LeserInnen Emotionen auslösen.

    An diesem Abend spricht Lisa Kuppler darüber, wie man Gefühle gut und wirkungsvoll schreiben kann, wie man sprachliche Klischees vermeiden und das Setting einer Szene nutzen kann, um Gefühle bei den LeserInnen zu erzeugen. Wer einen kurzen Text einreichen möchte (höchstens 2 Normseiten), bitte bis zum 14. Januar an lisa.kuppler@krimilektorat.de senden. Im Textausschnitt soll es um starke Gefühle (Angst, Liebe, Freude, Horror etc.) gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor_innen. In ihrer Freizeit schreibt sie selbst Fanfiction. Mehr bei: krimilektorat.de/lisa221b

    Weitere Veranstaltungen im ersten Quartal 2018:
    20. Februar 2018: „Exposé und Klappentext" mit Hans Peter Röntgen.
    27. März 2018: „Typische Stolpersteine im Dialog" mit Karla Schmidt.