Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    14
    Jun
    2023

    Unterwegs in Netzwerken

    19:30Eintritt: 6,-/4,-

    Lesung und Präsentation neuer Texte von etcetera press berlin

    (c) Erec Schumacher

    Isobel Markus und Florian Schochow präsentieren ihren gemeinsamen Band BERLIN – SZENEN EINER STADT (etcetera press berlin, 2023) mit Unterwegsgeschichten aus Berlin, Christiane Quandt liest aus ihrem Lyrikdebüt AUF DEM ZAUBERBERG IST KEIN PLATZ MEHR FÜR ALLE (etcetera press berlin, 2023), Elke Bludau und Erec Schumacher stellen ihre visuell-poetische Kollaboration KINDNESS ALWAYS KINDNESS (etcetera press berlin, 2023) vor. Der Abend wird moderiert von Kathrin Bach.

    Gemeinsam wird über das Schreiben in Zeiten von Facebook und Instagram diskutiert: Inwieweit lassen sich die Sozialen Medien nutzbar machen als Veröffentlichungsplattformen, als Experimentierbühnen, Archive von Texten, Bildern und Collagen, die später in Buchpublikationen einfließen? Schaffen die Sozialen Medien aller Kritik an ihnen zum Trotz Ermöglichungsräume, die spezifische Schreibanlässe auslösen, um beispielsweise in der Schreibpraxis viel unmittelbarer auf aktuelle gesellschaftspolitische Ereignisse und persönliche Erlebnisse zu reagieren oder sich kollaborativ auf wechselseitige Beziehungen zu anderen Kunstformen einzulassen?

    (c) Elke Bludau

    Elke Bludau lebt und arbeitet in Neuss als Lyrikerin, Fotografin, Dipl. Designerin und Kunsttherapeutin. Ihre Texte wurden in zahlreichen Literaturmagazinen, Jahrbüchern und Anthologien veröffentlicht, u.a. im Jahrbuch der Lyrik. 2021 erschien ihr Gedichtband ZETTEL/HEIMAT, ein lyrischer transgenerativer Dialog bei Buch.One. Ihre fotografischen Arbeiten dokumentiert sie regelmäßig auf Facebook und Instagram.

    (c) Isobel Markus

    Isobel Markus studierte Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sie ist freie Autorin und wirkte bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie schreibt für die berliner szenen der taz und weitere Rubriken. 2021 erschien STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN, 2022 ihr Debüt-Roman DER SATZ (beide Quintus-Verlag). Der Folgeband NEUES AUS DER STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN (Quintus-Verlag) ist für 2023 geplant. In der Lettrétage veranstaltet sie die Berliner Salonage und präsentiert Künstler:innen verschiedener Genres.

    (c) Christiane Quandt

    Christiane Quandt ist Autorin, Herausgeberin und vor allem Übersetzerin aus dem Spanischen und Portugiesischen. Ihre Kurzprosa ist in verschiedenen Zeitschriften erschienen und sie nutzt Facebook als Plattform für ihre poetischen Texte. Sie ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift alba.lateinamerika lesen und war 2021 Jurorin des Anna-Seghers-Preises. Zuletzt erhielt sie 2021 das Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds. Sie lebt mit etlichen Zwerghamstern und einem Menschen in der High-Deck-Siedlung in Berlin-Neukölln.

    (c) Florian Schochow

    Unter dem Pseudonym floxschoch sind bis heute verschiedene kreative Produktionen von Florian Schochow entstanden. Er ist ein leidenschaftlicher Künstler mit einer vielfältigen Palette kreativer Fähigkeiten. In einer Person vereint sind Videoprojekte, Fotografien und musikalische Werke entstanden. Geboren ist er im östlichen Stadtteil Berlins in einem Land, dass es nicht mehr gibt. Er studierte Design in Potsdam und hat im Laufe der Jahre sein Handwerk verfeinert. Seine Fotografien gleichen einem visuellen Tagebuch seiner Alltagsreisen durch die Stadt. Die Bilder folgen der Maxime: „Jedes Bild – eine Filmszene.“

    (c) Erec Schumacher

    Erec Schumacher lebt und arbeitet in Berlin als Lyriker, Bildender Künstler, Herausgeber, Kurator und Aktivist. Er ist Mitgründer des Netzwerk der Freien Literaturszene e.V. und engagiert in Koalition der Freien Szene Berlin und im Vorstand des Bündnis Freie Szene Berlin e.V. Er ist im Vorstand von KOOK e.V., Mitorganisator der Lesereihe KOOKread. Seine Texte veröffentlichte er in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften. Seit 2020 veröffentlicht er eine Chapbookreihe mit konzeptioneller Lyrik. Zuletzt erschien sein Lyrikband SURVIVAL IM BLATTWERK im Black Ink Verlag (2022). 2020 gründete er den Verlag etcetera press. 2021 erhielt er ein Recherchestipendium des Landes Berlin und 2023 ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Lauenburg.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    07
    Okt
    2019

    Kunst- und Kulturorte zugänglich machen

    3:00Eintritt frei

    Ein Zweiteiliger Workshop zur Barrierefreiheit mit Schwerpunkt Literatur


    Alle reden über Barrierefreiheit, sehen große Anforderungen auf sich zukommen und dann scheitert es an scheinbar guten Argumenten, z.B. am Geld… Kommt Ihnen das bekannt vor? In diesem zweiteiligen Workshop des Förderverbands e. V. wird der Entmutigung entgegengewirkt und das Thema pragmatisch angegangen. Was müssen und was können auch kleinere Kultureinrichtungen tun an und was kann man von den Menschen erfahren, die es wirklich betrifft?  Unter der Moderation von Imke Baumann richtet sich das Format vor allem an Leiter*Innen, Programgestalter*Innen, Mitarbeiter*Innen aus kleineren und mittelgroßen Kultureinrichtungen mit dem Schwerpunkt Literatur.

    Das Programm des Workshops ist in zwei Themenschwerpunkte aufgeteilt.

    Modul I (07.10.2019 - 10.00 – 14.00)

    Barrieren erkennen, Zugänge schaffen, andere Perspektiven erfahren“

    In einem ersten Modul erforschen die Teilnehmenden aktiv und in Zusammenarbeit mit zwei unterschiedlichen Expert*Innen mit Behinderung die Gegebenheiten vor Ort. Geleitet durch die Erfahrungen der Betroffenen wird sich den Fragen gestellt: Was sind Barrieren, welche Barrieren existieren und für wen? Wie können Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen als Gäste willkommen geheißen werden? Was kann sofort verändert werden, was braucht spezielle Expertise oder Förderung? Es soll ein Portrait der Kulturinstitution vor Ort entstehen, welches die bereits vorhandenen Stärken ausweist, sinnvolle, dabei aber nicht unbedingt teure Veränderungsmöglichkeiten aufzeigt und die Innen- wie die Außenwirkung in den Blick nimmt.

    Modul II (07.10.2019 - 15.00 – 17.00)

    Andere „Sprach-Bilder“

    Das zweite Modul ermöglicht eine Begegnung mit einer Künstlerin und Kunstform, die bislang nicht als selbstverständlicher Teil des Mainstream wahrgenommen werden. Barrieren und fehlende Zugänge sind nicht nur äußerlicher, sondern vielfach auch inhaltlicher Art. Die Gebärdensprachpoetin und Schauspielerin Julia Kulda Hroch zeigt ausgewählte Gedichte und führt am praktischen Beispiel in Elemente und Besonderheiten der visuellen Sprachkunst ein. Im Gespräch zwischen ihr und den Teilnehmenden wird es dabei unter anderem um Arbeitsbedingungen tauber Künstler*innen, ihre spezielle Reibung mit der „hörenden“ Welt, ihre Vorstellungen und Wünsche gehen.

    Teilnehmende sind herzlich eingeladen, Beispiele des Ge- und Misslingens oder „Problemstellen“ (per Fotomaterial) beizusteuern. Zusätzlich wird nach der Anmeldung ein Formular mit Fragen zu den Persönlichen Interessen übermittelt. Daten werden vertraulich behandelt und dienen nur der Vorbereitung.

    Anmeldungen sind einzeln oder für beide Module per Mail unter: anmeldung-barrierefrei@gmx.de  möglich. Anmeldeschluss ist der: 02.10.2019.

    Der Workshop ist kostenlos.

    Moderation:

    Imke Baumann MA in Germanistik/Theaterwissenschaften war langjährig als Regisseurin und Dramaturgin an deutschsprachigen Bühnen tätig. Seit 2005 ist sie bei Förderband e.V. Projektmanagerin, Coach und initiiert und begleitet Projektentwicklungen zum Thema Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur. Imke Baumann ist außerdem Autorin für Audiodeskription und berät zu Barrierefreiheit und Förderungen in der Kultur. (www.berlinfuerblinde.de, www.neue-perspektiven-gewinnen.de, www.theaterhoeren-berlin.de)

    Expert*innen Modul I

    Uwe Nicksch ist Masterstudent für Urban Design in Berlin und ist seit 2017 Mitarbeiter bei "Sozialhelden e.V.". Diese Gruppe von engagierten Menschen entwickelt seit 2004 gemeinsam kreative Projekte, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Sie initiierten u.a. die Projekte „Leidmedien“ und „Wheelmap.org – Die Onlinekarte für rollstuhlgerechte Orte“.

    Stefanie Wiens ist Leiterin von <Platz da!> Barrierefreie Kulturvermittlung und Prozessbegleitung für Inklusion. Gemeinsam mit Expert*innen mit verschiedenen "Behinderungen" berät sie deutschlandweit Kultureinrichtungen. In Seminaren, Barrierefreiheits-Checks und Workshops geht es bis zu einem Jahr um die Begleitung des Öffnungsprozesses für mehr Inklusion vor und hinter den Kulissen der Einrichtung: www.platzda.berlin.

    Christine Pargmann ist Expertin für Leichte Sprache. Das heißt, dass sie sagen kann, wann Texte zu schwer sind und wie sie angepasst werden müssen, damit mehr Menschen sie verstehen. Sie hat bereits viele Kultureinrichtungen zum Thema beraten und hat auch den Blick dafür, was andere Besucher*innen mit Behinderung brauchen, um teilhaben zu können.

    Modul II

    Julia Kulda Hroch ist als Schauspielerin und Gebärdensprachperformerin tätig. Sie war Preisträgerin des Gebärdenpoesiefestivals Goldene Hand 2006 und beste Schauspielerin 2006 in Berlin. Sie gehört zum Ensemble des Deutschen Gehörlosentheaters und führt auch Regie. Julia Kulda Hroch lebt in Kremsier, Tschechien, und wirkt bei künstlerischen Produktionen in tschechischer und deutscher Gebärdensprache mit.

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Abteilung Kultur, Berlin.