Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Di
    16
    Apr
    2024

    PostOstCafé

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Lesung und Gespräch mit Natascha Maier, Alexandru Bulucz und Yelizaveta Landenberger
    kuratiert und moderiert von Ani Menua und Alisha Gamisch
    für das Zentrum für Antislawismusforschung e.V.

     

    Vor dem Hintergrund jüngster politischer Entwicklungen in Osteuropa und in Deutschland rücken wir das Konzept von 'PostOst' in den Vordergrund unserer Aufmerksamkeit. Wir eröffnen ein 'PostOst-Café', einen Ort für das Zusammenkommen, für Begegnung, für Gespräche und für Literatur. Je zwei Autor*innen und ein*e Theoretiker*in präsentieren ihre aktuellen Arbeiten. Im Anschluss sprechen sie miteinander und mit den Café-Besucher*innen, über die vielfältigen Potentiale, Geschichtlichkeiten, Perspektiven und Bedeutungen von PostOst, über die solidarische Kraft von Literatur und über Wege der Zukunft.

    Deportation und Distanz
    mit Natascha Maier, Alexandru Bulucz und Yelizaveta Landenberger
    Deportation und Zwangslager waren ein wichtiges politisches Tool im Russischen Imperium, in der UdSSR, und auch heute noch haben sie eine große politische Relevanz. Innerhalb dieses geographischen Raumes haben verschiedene Gemeinschaften generationsübergreifende Erfahrungen mit Kolonisierung, Deportation und Vertreibung gemacht, mit Distanzen, die bis in die Gegenwart nachwirken. Wir thematisieren die Kontinuität von Gewalt gegenüber Minderheiten und Gesellschaften in postsozialistischen Ländern und diskutieren die damit verbundenen ideologischen Motive literarisch und theoretisch. Dabei beleuchten wir den Zusammenhang zwischen staatlicher Gewalt und biographischen Widersprüchen. Gemeinsam mit unseren Gäst*innen erkunden wir die Auswirkungen von Verboten, Entortung und Entwurzelung auf die Sprache, die Identität und die Literatur. Welche künstlerischen Wege lassen sich gehen, um Wunden offen zu legen und Heilung möglich zu machen? Welche Ambivalenzen prägen das Schreiben und Denken unserer Gäst*innen?

    Natascha Maier wurde 1983 in Kirgistan geboren und kam mit ihrer Familie im Alter von sechs Jahren nach Deutschland. Sie studierte Kommunikationsdesign in Ravensburg und lebt in Friedrichshafen am Bodensee. Ihre Texte erschienen in Anthologien und verschiedenen Zeitschriften, wie dem tuerspion, Mosaik oder Das Narr. Mit Erinnerungen auf der Zunge erscheint im Februar 2023 ihre erste eigenständige Buchpublikation im Re:sonar Verlag.

    Alexandru Bulucz, geboren 1987 im rumänischen Alba Iulia, wo er seine ersten 13 Jahre verbrachte, studierte Germanistik und Komparatistik in Frankfurt am Main. Er ist Lyriker, Herausgeber, Übersetzer und Kritiker. Sein Lyrikdebüt Aus sein auf uns erschien 2016. Für Gedichte aus was Petersilie über die Seele weiß erhielt er 2019 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. 2022 wurde er in Klagenfurt im Rahmen der  Tage der deutschsprachigen Literatur mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. Er lebt in Berlin.

    Yelizaveta Landenberger (*1994 in Nowosibirsk, Russland) kam im Kleinkindalter als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Sie studierte u.a. Philosophie, Jüdische Studien und Slawistik in Heidelberg, Berlin und Sankt Petersburg und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturen und Kulturen der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Daneben arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin und Journalistin. Ihre Texte sind in Medien wie FAZ, taz, Tagesspiegel, Dekoder und Philosophie Magazin erschienen.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    10
    Feb
    2020

    Selbstfürsorgliches Schreiben – monatliche Gruppe

    18:00 - 21:00Beitrag: 30/20 €

    Workshop mit Rainer Stolz

    © Lars-Arvid Brischke

    Im Selbstfürsorglichen Schreiben lernen die Teilnehmer*innen verschiedene Wege und Methoden schreibender Selbstzuwendung, Selbstklärung und Selbstbegleitung kennen, um sich sowohl im Alltag als auch in besonderen Situationen schreibend zu unterstützen und die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen.

    Mit Hilfe von Übungen aus dem kreativen und literarischen Schreiben, Ansätzen aus dem Selbstcoaching und der Empathischen Kommunikation schreiben die Teilnehmenden sich in Räume innerer Bewegungen hinein. Sie wenden sich zum Beispiel ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Werten zu, vergegenwärtigen sich Ressourcen in ihrem Leben oder kommen mit inneren Anteilen ins Gespräch.

    Über die angeleiteten Erkundungen und Schreibprozesse hinaus, denen sich jede*r für sich im Rahmen der Gruppentreffen widmet, gibt es auch Übungen und Spiele im Miteinander sowie Raum, um sich über die Erfahrungen auszutauschen und einander zu inspirieren. Auch Spür- und Körperübungen fließen hin und wieder ein, um den Aspekt der verkörperten Erfahrung (Embodiment) auch im Schreiben einzubeziehen.

    So entsteht ein regelmäßiges Forum für schreibende Lebensforschung, sowohl individuell als auch gemeinsam, und dies auf der Basis von Vertrauen und Verbindung in einer Gruppe, in der vielerlei Facetten von Lebendigkeit eingebracht werden können.

    Mit dem Selbstfürsorglichen Schreiben möchte Workshopleiter Rainer Stolz dazu anregen, Schreiben als ein Lebenselixier zu erfahren, das entlasten, in Fluss bringen und Energien freisetzen kann. Sprache soll zu einem Kraftfeld aus Worten und Bildern werden, die sowohl erden als auch beflügeln können. Dabei helfen Neugier, Experimentierfreude und Humor.

    Einstieg nach Absprache möglich

    Kontakt & weitere Infos: hallo@rainerstolz.de, www.rainerstolz.de

     

    Infos zu Workshops in der Lettrétage:

    Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.