Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    17
    Nov
    2023

    Liebe Dunkelheit

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 5,-

    Lesung und Gespräch mit Boris Hoge-Benteler und Julia Kulewatz

    (c) kul-ja! publishing

    Boris Hoge-Benteler liest aus seinem neuen Roman LIEBE DUNKELHEIT. Die Veranstaltung wird moderiert von der Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Verlegerin Julia Kulewatz.

    „Wann und wo immer für uns die Stimme des Zerstörers im Vagen des Laubschattens zu hören ist, werden wir schon am Ende sein. Und wie bei der Jagd oder dem Wettlauf hinunter zum Fluss darum streiten, wer als Erstes und wer zuletzt, müssen wir auch nicht mehr.“ Der gemeinsame Schrecken schweißte sie als Kinder zusammen. Aber was geschah an ihrem Zufluchtsort „zwischen See und Meer“, das sie als junge Erwachsene auseinanderbrachte?

    Nele, inzwischen Mutter und halbwegs zurechtkommend mit ihrem Leben, weiß ihrem Bruder nicht zu helfen: Nilas flüchtet sich vor seinen Ängsten in ein Dorf, wo sich seine Situation allerdings nur weiter verschärft. Solveig, die immer von Island träumte, ist ihm verlorengegangen, und erst jetzt wendet er sich ihr in unermüdlichen Briefen zu. Auch Sten verschwand damals spurlos, jedoch mit dem Vorsatz, noch ein letztes Mal ins Dorf zurückzukehren und sich für das Erfahrene zu rächen. Die Fäden ihrer Vergangenheit laufen, soviel wird sehr bald deutlich, an Nilas’ Aufenthaltsort zusammen, ohne dass er es schafft, sie zu entwirren.

    LIEBE DUNKELHEIT ist ein Roman über das Ausgeliefertsein und den Verlust zweier Menschen, der die Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt zum Verschwinden bringt.

    (c) Miriam Benteler

    Boris Hoge-Benteler, geboren 1979 in Marburg, aufgewachsen in Büren (Westfalen), studierte Neuere deutsche Literatur, Italienisch und Geschichte in Berlin und Wien und promovierte in Münster über Russland-Konstruktionen in der deutschen Gegenwartsliteratur. Er arbeitet als wissenschaftlicher Bibliothekar in Jena und lebt in Weimar. Sein Debütroman SONNENSTADT erschien 2022 bei kul-ja! publishing.

    (c) Julia Kulewatz

    Julia Kulewatz ist Autorin und Verlegerin. Sie wurde bei Berlin geboren, wuchs abwechselnd in Berlin und Erfurt auf. Es folgte das Studium der Literaturwissenschaft, der Philosophie, des Modezeichnen und der Choreografie in Erfurt und Seoul mit weiteren Studienaufenthalten in Shang Hai und Tokyo. In Seoul arbeitete sie für das Goethe-Institut sowie an der Sungkyunkwan University für den internationalen Austausch unter Studierenden und Lehrenden. Neben eigener Kreativarbeit oblag ihr die Programmarbeit und Betreuung von Künstler:innen im Goethe-Institut, u. a. von Herta Müller und Christian Kracht. Zudem ist sie Dozentin für Kreatives Schreiben an der Universität Erfurt und an verschiedenen Volkshochschulen. Derzeit promoviert sie zum Collagenwerk Herta Müllers mit besonderem Fokus auf bewusst gesetzte, „abwesende Zeichen“ und Schnittstellen zwischen Bild- und Text in der Raumkonfiguration von literarischen Texten.

    2019 gründete sie den unabhängigen Publikumsverlag kul-ja! publishing, bei dem LIEBE DUNKELHEIT von Boris Hoge-Benteler am 27.11.2023 erscheint.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    20
    Aug
    2018

    Berliner Lektorat: Show, don't tell

    19:00Eintritt frei

    Zeig mir was – „show don't tell“ im fiktionalen Schreiben, Veranstaltung der Gruppe Berliner Lektorat mit Karla Schmidt und Lisa Kuppler

    © Lisa Kuppler

    „Zeig es mir, behaupte es nicht“ bekommen Autoren*innen immer wieder von ihren Lektor*innen zu hören. Was auf Englisch mit „show don't tell“ bezeichnet wird, ist einer der Hauptgrundsätze des literarischen Schreibens heute. Zeig mir das Gefühl, das Problem, die Motivation, den Ort – die Leser*innen möchte etwas „sehen“ (riechen, schmecken, fühlen, hören), wenn sie Texte lesen. Wenn Romane stattdessen behaupten und erklären, was Leser*innen selbst erleben möchten, werden sie als bevormundend und langweilig empfunden.

    An diesem Abend erläutern Lisa Kuppler und Karla Schmidt an vielen Textbeispielen den Unterschied zwischen „Zeigen“ und „Behaupten“. Sie stellen  vor, wie man etwas elegant vermitteln kann, das auf den ersten Blick nicht „gezeigt“ werden kann, wie z.B. Musik, Erotik oder Unterbewusstes. Und es wird es auch darum geht, wann es sinnvoll ist, zu behaupten und gerade nicht zu zeigen.

    Wer eine kurze Textpassage (höchstens 10 Zeilen) einreichen möchte, kann diese bis zum 17. August an lisa.kuppler@krimilektorat.de mailen. Im Textausschnitt soll es um ein Beispiel von „zeigen nicht behaupten“ gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    © Karla Schmidt
    Karla Schmidt lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist freiberufliche Lektorin / Entwicklungslektorin. Für die „Schule des Schreibens" hat sie den Lehrgang „Romanwerkstatt" konzipiert. Nebenberuflich schreibt sie Romane und Erzählungen, die in kleinen und großen Verlagen erscheinen.

    Mehr Infos auf ihrer Homepage.

    © Lisa Kuppler
    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor*innen. In ihrer Freizeit schreibt sie Fanfiction.

    Mehr Infos hier.

    Weitere Veranstaltungen des Berliner Lektorats im dritten Quartal 2018:

    18. September 2018: „Kürzen oder Längen" mit Susanne Zeyse (lektorat-zeyse.de/)

    17. Oktober 2018: „Schreiben in Perspektive" mit Lisa Kuppler (krimilektorat.de/lisa221b)

    Facebook: facebook.com/berlinerlektorat/