Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Di.15Okt.202419:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
Barrio Berlin: Decolonize!
Gespräch und Lesung (sp/dt) mit Alice Creischer, Gabriela Wiener, Alan Pauls
(c) Luisa Mendoza Sammlungen. Dekoloniale Perspektiven, die wir in Bezug auf Afrika gewohnt sind, sind in Bezug auf Lateinamerika noch unterrepräsentiert. Wie können Prozesse der Dekolonisierung und De-Exotisierung lateinamerikanischer Kulturen gefördert werden? Dieses Panel problematisiert die Art und Weise, wie das Humboldt-Forum und andere Institutionen weiterhin koloniale Differenzen reproduzieren, sowie die Strategien, die verschiedene Künstler:innen und Aktivist:innen entwickeln, um diese Ordnung in Frage zu stellen.
Videos von Ricardo Aleixo, Alia Trabucco Zerán
Moderation: Estefanía Bournot (Universität Graz)Die Veranstaltung findet auf deutsch und spanisch mit Simultanübersetzung statt.
(c) Alice Creischer Alice Creischer studierte Philosophie und Literatur an der Universität Düsseldorf und Bildende Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Werke behandeln hauptsächlich Themen wie Wirtschaft und Geld, Macht und Machtlosigkeit sowie Armut und Reichtum. Im Jahr 2010 kuratierte sie zusammen mit Andreas Siekmann und Max Jorge Hinderer die Ausstellung "Das Potosí-Prinzip - Wie können wir das Lied des Herrn in einem fremden Land singen?" im Museo Reina Sofía in Madrid. Diese kontroverse Ausstellung war die erste, die Gemälde der Potosí-Schule in einem musealen Kontext zeigte und koloniale lateinamerikanische Werke des 17. und 18. Jahrhunderts mit Positionen zeitgenössischer Künstler konfrontierte. Die Ausstellung wurde anschließend im Haus der Kulturen der Welt in Berlin sowie im Museo Nacional de Arte und im MUSEF in La Paz gezeigt und entwickelte ihre eigene Ausstellungssprache, indem sie der traditionellen Dekontextualisierung und Ästhetisierung des " white cube " entging. Creischer lebt und arbeitet in Berlin und Buenos Aires.
(c) Maria Rodenas Gabriela Wiener ist eine peruanische Schriftstellerin und Journalistin, die in Madrid lebt. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter "Sexografías", eine Sammlung von Gonzo-Journalismus über die zeitgenössische sexuelle Kultur, und "Llamada perdida", über Grenzgeschichten und Migranten. Zu ihren Romanen gehören "Nueve Lunas", eine feministische Autofiktion über die Mutterschaft, und "Huaco retrato", Finalist bei den Inrockuptibles- und Finestres-Literaturpreisen und weit verbreitet übersetzt. Wiener hat für die peruanische Zeitschrift Etiqueta Negra gearbeitet, war Chefredakteurin von Marie Claire in Spanien und Kolumnistin der spanischen Ausgabe der New York Times. Derzeit schreibt sie eine wöchentliche Kolumne für publico.es. Sie hat den Nationalen Journalismuspreis von Peru erhalten und ist dieses Jahr Finalistin des Booker Prize. Sie hat auch mehrere Performances geschaffen und kürzlich das Theaterstück "Qué locura enamorarme yo de ti" geschrieben und gespielt. Zusammen mit ihren Kolleginnen arbeitet sie am Projekt Sudakasa, einem literarischen Residenz- und künstlerischen Gemeinschaftsprojekt für Migranten in Castilla La Mancha, Spanien.
(c) Rodrigo Fernandez Alan Pauls (Buenos Aires, 1959) ist ein argentinischer Schriftsteller, Journalist, Literaturprofessor und Übersetzer. Er studierte Literatur und Literaturtheorie an der Universität Buenos Aires. Er war Gastprofessor an der Princeton University und hat Kreatives Schreiben an der Universidad de Tres de Febrero (Buenos Aires) und der New York University unterrichtet. Im Jahr 2019 wurde er ausgewählt, am renommierten DAAD-Künstlerprogramm in Berlin teilzunehmen. Seit März 2019 lebt er in Berlin, wo er als Übersetzer und Lehrer für kreatives Schreiben arbeitet. Er hat mehrere Romane veröffentlicht, darunter „El pasado“ (Herralde-Romanpreis 2003), „Historia del llanto“, „Historia del pelo“ und „Historia del dinero“. Sein jüngster Roman, „La mitad fantasma“, erschien im Mai 2021. Vier seiner Bücher wurden von Christian Hansen ins Deutsche übersetzt.
(c) Natalia Alves Ricardo Aleixo, stammend aus Belo Horizonte, ist Dichter, Schriftsteller, bildender Künstler, Klangdesigner und Forscher für Literatur, Kunst und Medien. Im Jahr 2021 verlieh ihm die UFMG den Titel Notório Saber, was dem Doktorgrad entspricht. Er hat 20 Bücher veröffentlicht, die Poesie, fiktionale Prosa, Philosophie, Ethnopoetik, Anthropologie, Geschichte, Musik, Radiokunst, bildende Kunst, Video, Tanz, Theater, Performance und Urbanistik kombinieren. Aleixo hat Performances in fast allen brasilianischen Bundesstaaten sowie in Ländern wie Argentinien, Deutschland, Portugal, den USA, Spanien, Mexiko, Frankreich, der Schweiz und Angola durchgeführt. Er ist Teil der Dauerausstellung Rua da Língua (Museu da Língua Portuguesa/SP) und hat Einzelausstellungen wie Objetos Suspeitos und <reProspectiva> organisiert. Im Jahr 2023 gewann er die Preise Mestras e Mestres das Artes und Alceu Amoroso Lima – Poesia e Liberdade. Er war Finalist des Prêmio Oceanos mit dem Buch Diário da Encruza und wurde in den Sitz Nr. 31 der Academia Mineira de Letras gewählt.
(c) Lorena Palavecino Alia Trabucco Zerán (Chile, 1983) ist die Autorin des Romans La resta (2015), der Finalist für den Man Booker International war und ihr den Preis für den besten unveröffentlichten Roman des chilenischen Kulturministeriums einbrachte. Diesen Preis erhielt sie erneut für Limpia, ihren neuesten Roman, der in mehreren Sprachen übersetzt und kürzlich für das Theater adaptiert wurde. Im Jahr 2022 wurde ihr der Seghers-Preis in Deutschland und der Preis der British Academy 2022 für ihr Sachbuch Las Homicidas (2019) verliehen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Mo.05Okt.202018:00 - 21:00Beitrag: 30/20€
Selbstfürsorgliches Schreiben – monatliche Gruppe
Workshop mit Rainer Stolz
© Lars-Arvid Brischke Bitte machen Sie sich mit unseren Coronamaßnahmen vertraut.
Im Selbstfürsorglichen Schreiben lernen die Teilnehmer*innen verschiedene Wege und Methoden schreibender Selbstzuwendung, Selbstklärung und Selbstbegleitung kennen, um sich sowohl im Alltag als auch in besonderen Situationen schreibend zu unterstützen und die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen.
Mit Hilfe von Übungen aus dem kreativen und literarischen Schreiben, Ansätzen aus dem Selbstcoaching und der Empathischen Kommunikation schreiben die Teilnehmenden sich in Räume innerer Bewegungen hinein. Sie wenden sich zum Beispiel ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Werten zu, vergegenwärtigen sich Ressourcen in ihrem Leben oder kommen mit inneren Anteilen ins Gespräch.
Über die angeleiteten Erkundungen und Schreibprozesse hinaus, denen sich jede*r für sich im Rahmen der Gruppentreffen widmet, gibt es auch Übungen und Spiele im Miteinander sowie Raum, um sich über die Erfahrungen auszutauschen und einander zu inspirieren. Auch Spür- und Körperübungen fließen hin und wieder ein, um den Aspekt der verkörperten Erfahrung (Embodiment) auch im Schreiben einzubeziehen.
So entsteht ein regelmäßiges Forum für schreibende Lebensforschung, sowohl individuell als auch gemeinsam, und dies auf der Basis von Vertrauen und Verbindung in einer Gruppe, in der vielerlei Facetten von Lebendigkeit eingebracht werden können.
Mit dem Selbstfürsorglichen Schreiben möchte Workshopleiter Rainer Stolz dazu anregen, Schreiben als ein Lebenselixier zu erfahren, das entlasten, in Fluss bringen und Energien freisetzen kann. Sprache soll zu einem Kraftfeld aus Worten und Bildern werden, die sowohl erden als auch beflügeln können. Dabei helfen Neugier, Experimentierfreude und Humor.
Einstieg nach Absprache möglich
Kontakt & weitere Infos: hallo@rainerstolz.de, www.rainerstolz.de
Der Workshop wird in der Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin stattfinden.
Infos zu Workshops in der Lettrétage:
Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.
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