Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Di.
    10
    März
    2020

    "Ihre Papiere bitte" - Gedichte zur Zeit

    19:00Eintritt 5/3 €

    Lesung mit Günther Bach, Ute Eckenfelder, Wolfgang Endler, Wolfgang Fehse, Frederike Frei, Gabriele Fritsch-Vivié, Dorle Gelbhaar, Renate Gutzmer u.a.

    Vor vier Jahren traf sich eine Gruppe engagierter Lyriker*innen zum ersten Mal. Sie waren sich einig: Ihr Schreiben sollte etwas bewirken. Die Anthologie "Ihre Papiere bitte" soll zeigen, wie wichtig politische (gesellschaftsrelevante) Lyrik auch heute ist. Bei einer gemeinsamen Lesung zeigt die Gruppe jetzt ihre Papiere und hofft auf Landeerlaubnis in dieser hektischen Welt.

    Mit Gedichten von Günther Bach, Ute Eckenfelder, Wolfgang Endler, Wolfgang Fehse, Frederike Frei, Gabriele Fritsch-Vivié, Dorle Gelbhaar, Renate Gutzmer, Joachim von Hildebrandt, Christine Kahlau, Henning Kreitel, Salean A. Maiwald, Steffen Marciniak und Reinhild Paarmann.

     

    Günther Bach, 1935 in Stendal geboren, von Beruf Architekt und Designer, schreibt Prosa und Lyrik. Er veröffentlichte vier Romane beim Verlag Angelika Hörning seit 2000, eine Sammlung früher Gedichte "Toter Briefkasten" 2007, danach 2010 der Gedichtband "Wirrwahr", 2014 Artbook Lesezeichen beim Tobusch Verlag für Kunst und Medien.

     

    Ute Eckenfelder, 1938 in Sulz am Neckar geboren, Studium der Erziehungswissenschaften an der FU-, Berlin M. A. Lange Lehrtätigkeit an einer Erzieherfachschule. Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in zahlreichen Zeitschriften (u.a. LICHTUNGEN) und Anthologien (u. a. Jahrbuch der Lyrik, S. Fischer) sowie im Rundfunk Publikationen: Mitlesebuch 19 (1997), Einblicke (1998), Falkner bis Grün dich durchwächst (2002). Ist wo die Eule (2006). War oder wird Eiszeit (2010). G’schnipf für Zieglers Ziegen (Keiper 2014) Podium 2016, Sinn und Form (2017), Wovon zu schreiben ist (Anthologie).

     

    Wolfgang Endler, 1946 geboren: Orthopädiemechaniker & Biologe; Grenzgänger zwischen den Genres; Vortragskünstler & Liederfinder mit Freude Wortmaterial, veröffentlicht Geschichten & Gedichte in Anthologien & eigene Publikationen: 1. Preisträger des Hattinger Aphorismus-Wettbewerbs 2016.

     

    Wolfgang Fehse, 1942 geboren in Nürnberg als Sohn einer Schauspielerin und Unternehmertochter und eines Bauernsohnes, „Schriftleiter“ und Soldaten, studierte Theaterwissenschaften und Sozialpädagogik, war Taxifahrer und Erzieher. Letzte Veröffentlichung: "Karneval oder Die Macht der Poesie", Roman, 2010, Berlin; "Der Enkel des Fabrikanten", Roman, 2019, Berlin.

     

    Frederike Frei, 1945 geboren in Brandenburg/Havel, bekannt geworden mit ihrer Aktion "Gedichte im Bauchladen" auf der Frankfurter Buchmesse 76, Gedichte im Literaturmuseum der Moderne in Marbach, Gründung Hamburger Literaturlabor e. V., Veranstalterin der ersten Deutschen Dichterdemo. Bücher: "Losgelebt", "Unsterblich", "Echt Himmel das Blau heute", "weg vom Festland/Apfelgeschichten", "Aberglück".

     

    Renate Gutzmer, geb. 1946 bei Hamburg, Studium Germanistik, klass. Philologie und Kunstgeschichte (MA), Lehrtätigkeit in In- und Ausland, seit 2011 freie Autorin in Berlin; Genre: Lyrik, Kurzprosa, Roman; Themen: Krieg, Flucht, Nachkriegszeit; Alter, Vergänglichkeit
    www.schreibcoach.berlin

     

    Joachim von Hildebrandt, Schriftsteller, Hörfunkautor und Literaturkritiker. Für den Hörfunk entstanden Reportagen, Rezensionen, Essays und Feature-Sendungen. Drei Buchveröffentlichungen. Texte für das Feuilleton sind auch in Ungarn, Frankreich, Korea, Polen und im englischsprachigen Raum erschienen. Der Autor war viele Jahre lang Indienreisender.

     

    Gabriele Fritsch-Vivié, lebt in Berlin, schriftstellerische Tätigkeit u.a. für das Theater und Biographien, z. B. Rowohlt Monographien über Nelly Sachs und Mary Wigman, Radio-Feature zum 125. Geburtstag von Nelly Sachs. Im Hentrich Verlag "Gegen alle Widerstände – Der Jüdische Kulturbund 1933-1941" und "Kurt Singer – Arzt, Musiker und Gründer des Jüdischen Kulturbunds".

     

    Dorle Gelbhaar, lebt seit 1998 als freie Autorin in Berlin. Sie veröffentlichte Prosa, Lyrik, Essayistisches, hat 18 Jahre ehrenamtlich in Vorständen für den Berliner VS in der ver.di gearbeitet. Neben, vor, nach dem Dichten hat sie gemalt und ausgestellt, Deutsch als Zweitsprache gelehrt, auf Kuba, in Österreich und natürlich in Deutschland gelesen, Workshops geleitet.

     

    Christine Kahlau lebt in Prenzlauer Berg, 2000 Berufsabschluss als Diplom-Soziologin, seit 2005 freiberuflich als Lyrikerin, Kuratorin u.a. unterwegs. Schreibt seit 1985, seitdem zahlreiche Lesungen, meist mit musikalischer Begleitung z. B. im Duo Lyrik  & Laute. Veröffentlichungen: 2 Gedichtbände bei Book on Demand, mehrere CDs, u.a. in der Anthologie „Berlin ist auch eine schöne Gegend“, Trafo Verlag 2016.

     

    Henning Kreitel:
    2012 der Moment kurz bevor“, Lyrik-Anthologie, 4. Brügger Literaturherbst.
    2018 „Blaulichtfanfaren", Lyrik, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juli.
    2017 warten auf erneut", Lyrik, Mitteldeutscher Verlag, Halle.

     

    Salean A. Maiwald, in Wuppertal geboren, Lehre, Abitur auf dem Abendgymnasium: studierte Psychologie, Theologie, Kunst; Abschluss: Promotion; als freie Autorin tätig; veröffentlichte Essays, Lyrik und Prosa u.a.: „Mitlesebuch 60“; „Aber die Sprache bleibt - Begegnungen mit deutschstämmigen Juden in Israel“; „Schwebebahn zum Mond“.

     

    Steffen Marciniak, geboren in Stralsund, lebt in Berlin, studierte Kulturwissenschaften. Neben der schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete er als Buchhändler, Antiquar, dazu Lektor und Moderator. Verlagsveröffentlichungen von Novellistik, Kurzprosa und Lyrik. Ein Schwerpunkt ist die griechische Mythologie. In der Nonalogie-Reihe „Ephebische Novellen“ erschienen im Aphaia Verlag: "HYLAS oder Der Triumph der Nymphe" (2014) und "KYPARISSOS oder DIE GABE des Orakels" (2015). Dichtungen und Lyrik im Anthea Verlag: "Äolsharfenklänge" (2018) und "Erzengelgesänge" (2019)  Die Dichtung "GANYMEDES oder Die Geburt des Mythos" (2019) kam im Verlag PalmArtPress als Einblattdruck 135 heraus. Bei PalmArtPress auch Herausgeber der Anthologie "Entführung in die Antike" zur Jahreswende 2019/20. Er ist Mitorganisator des Griechisch-Deutschen Lesefestivals und beim Internationalen Musik- und Kulturfestival Uckermark sowie Mitglied des Autorenkreises Plesse.

     

    Reinhild Paarmann, Mitglied im VS seit 1984, Leitung der Lyrik-Gruppe, Lyrik-Veröffentlichungen u.a.: „Auf 128 Seiten durch die Welt“ Verlag DIE SCHEUNE, Dresden 2004, „99 Gedichte Aufbruch“, Wolfgang Hager Verlag, Stolzalpe 2007, „…während mein Herz weit wie die Erde wird“, Wolfgang Hager Verlag, Stolzalpe 2014.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di.
    24
    Sep.
    2024

    textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft

    20:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Lesung und Gespräch

    (c) Notes on

    In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
    Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.

    das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
    gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.

    parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.

     

    Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

    Kurzbios der Mitwirkenden:


    Ⓒ Sergen Yener
    Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.

     


    Ⓒ Cornelia Enderlein

    Ken Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..

     

    Ⓒ Wilbert Juchem

    Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.

     

    Ⓒ Dirk Skiba

    Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.

    Ⓒ Caroline Adler

    Moderation:
    Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.

    Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.