Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Sa.08März202520:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt auf Spendenbasis
Zwischen den Zeilen und Welten - Literarische Impulse zum internationalen Frauentag
Lesung mit Miki Goldberg, Gurbet Yasemin Şen, Ute Francesca Kannenberg, Nadiia Kulish, Daria Py, Natalia Serebrjakowa, Maja Kersting, Slavica Klimkowsky, Rita Huni Kuin
(c) Miki Goldberg Wir sind.
Wir sind Frauen.
Sind migriert, sind fremd, sind alt, sind unsichtbar, sind deplatziert,
ausgebeutet und entwertet. Sind übersehen und angegangen.
Wir sind Frauen.
Sind selbstbestimmt und eigen, hübsch sexy, mütterlich, sind wissend,
sind facettenreich. Sind alterlos und präsent, wir sind!
Frauen.Die Wege aus der Fremde haben viele Schattierungen. Anlässlich des
internationalen Frauentages am 8. März lesen sieben Frauen aus
verschiedenen Kulturen, Kontinenten und Muttersprachen tragische,
komische, politische und absurde Texte, die Vielheit lebendig werden
lassen.(c) Miki Goldberg Miki Goldberg, geborene Westberlinerin, lebte in anderen Ländern und Städte Als Berliner*in vierten Generation, lebt sie wieder in Berlin. Im Erstberuf staatlich geprüfte Artistin, war sie zehn Jahre als Performer*in und Tänzer*in in der freien Szene unterwegs, tourte u.a. durch Tansania, Italien, die Niederlande und Brasilien. Mit dreißig wechselte sie das Berufsfeld und ist seither als Paar- und Gender-Psycho-Therapeutin tätig. Sie schreibt Fachartikel, Kurzprosa und ist Mitglied des Autorenforums Berlin. 2024 erschien ihr zweiter Gedichtband "Disteln küssen" (dahlemer-verlagsanstalt), 2025 erscheint eine ihrer Kurzgeschichte in TransLit2.
(c) Gurbet Yasemin Şen Gurbet Yasemin Şen, ist eine Berliner Schreibende mit türkischen Wurzeln.
Obwohl sie bereits in ihrer frühen Kindheit mit dem Schreiben begann, veröffentlicht sie ihre Texte erst seit zwei Jahren. In dieser Zeit hat sie mehrere Poetry Slams gewonnen, bei einer Lesung von Daughters&Sons of Gastarbeiters als Gastleserin mitwirken dürfen und zwei Lesungen des Autorenforums mitorganisiert, auf denen sie auch selber gelesen hat. Seit 2024 ist sie Stipendiatin der Berliner Autorenschule Schreibhain und seit 2025 Mitglied des Autorenforums Berlin. Einige Eindrücke der Veranstaltungen und einiger Texten finden Sie auf Instagram.(c) Ute Francesca Kannenberg Ute Francesca Kannenberg 1941 geboren in Ost-Berlin, 1961 Flucht West-Berlin. Schlager/Popsängerin Fernsehen, Ausstieg, danach Sozial-pädagogik/Musik/Psychologie Studium in Berlin. Arbeit mit Strafgefangenen, Drogenabhängigen, Prostituierten, Obdachlosen. Engagement im Kultur/Frauenhaus „Pelze“ Berlin. Theaterarbeit „Zan Pollo Theater“ Berlin und mit George Tabori Münchener Kammerspiele. Eigene Bandprojekte Jazz/Soul/Rock initiert, Platten/CD Produktionen. Beiträge in Büchern „Venus Weltklang“, „Rote Lippen“, Hörbuch „M´Hashish“, Reisen nach Afrika, Asien, Europa. Wüstenaufenthalte. Schreibt Lyrik und Erzählungen...
(c) Nadiia Kulish Nadiia Kulish kommt aus der Ukraine, ist seit 2022 in Berlin und arbeitet für die Zeitung Der Tagesspiegel. Außerdem liebt sie Kreatives Schreiben und hat bereits einen Gedichtband veröffentlicht. Sie hat eine kleine Tochter, Sofia. Ihre Familie ist in der Ukraine, dort haben sie lange Zeit ohne Essen in einem Keller verbracht und alles verloren.
Daria Py ist 18 Jahre alt und lebt in Berlin. Ihre Familie kommt aus der Ukraine, wo Daria nie gelebt, aber viel Zeit verbracht hat. Nach einem Gap Year möchte sie gerne Kunst studieren. Daria hat sich schon immer für das Schreiben von Gedichten und fürs Zeichnen interessiert. Außerdem spielt sie in ihrer Freizeit gerne Geige und kocht.
(c) Natalia Serebajakowa Natalia Serebrjakowa 1978 geboren, kommt aus Bilopillya in der Region Sumy in der Ukraine. Sie schreibt für ukrainische Zeitschriften wie Korydor.in.ua, DTF-Magazine, SKVOT sowie für Cineuropa.org und Cargo. Als Kuratorin organisiert sie die Kyiv Critic`s Week 2018, das Scanorama Film Festival und die Ukrainian Days in „La Cinematheque Francaise“ 2022.
(c) Maja Kersting Maja Kersting lebt und arbeitet und schreibt in Berlin, manchmal im Zug oder auf der Hollywoodschaukel. In ihrem literarischen Schreiben interessiert sie sich besonders für Menschen in Situationen, in denen sie auf sich selbst zurückgeworfen sind.
(c) Slavica Klimkowsky Slavica Klimkowsky, lebt und arbeitet als freie Schriftstellerin, Übersetzerin, Dozentin für Kreatives Schreiben und Literaturvermittlerin in Berlin. Vielfach ausgezeichnet sowohl für ihre Literatur in Einfacher Sprache als auch ihre Kurzprosa und Lyrik, beschäftigt sich in ihren Texten mit der Komplexität menschlicher Charaktere und Lebenswege. Seit ihren Studientagen schreibt sie Rezensionen, Essays, Lyrik und Kurzprosa und veröffentlicht in Anthologien.
Sie ist Mitglied des Autorenforum Berlin e.V., im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller VS, bei den Bücherfrauen, den Mörderischen Schwestern, Herausgeberin zweier Anthologien und Co-Autorin zweier Mosaikromane. Regelmäßig organisiert und moderiert sie Lesungen einer öffentlichen Lesebühne. Slavica Klimkowsky arbeitet gern zusammen mit internationalen Kolleg*innen an Projekten, die verschiedene Sprachen und Kulturen zusammen bringen.(c) Rita Huni Kuin Rita Huni Kuin feiert die Kultur und Abstammung des Amazonaswaldes und stärkt gleichzeitig indigene Frauen und Jugendliche. Als autodidaktische Malerin mit einem Pädagogikabschluss bringt sie das Erbe ihres Volkes, der indigenen Huni Kuin, durch MAHKU – die Künstlerbewegung der Huni Kuin – zum Ausdruck. Ihre Werke, inspiriert von den Mythen, Gesängen und Gebeten ihrer Gemeinschaft, zeigen deren Weltanschauung und Verbindung zur Natur.
Geboren im Dorf Chico Curumim im brasilianischen Bundesstaat Acre, war Rita Mitbegründerin der Kayatibu-Gruppe, einem Kollektiv, das indigene Jugendliche durch Kunst und Musik vereint. Ihre Kunst, tief verwurzelt in den Lehren des Waldes, hebt die Stärkung der Frauen und die indigene Kultur hervor, hinterfragt gesellschaftliche Paradigmen und schlägt eine Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischen Themen.
Ihre Werke wurden in renommierten Ausstellungsorten gezeigt, darunter das Museum für Moderne Kunst in São Paulo, das Museum der Indigenen Kulturen, die Biennale von Venedig, Berlin Art Werk und viele weitere.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Di.24Sep.202420:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft
Lesung und Gespräch
(c) Notes on In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.
Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kurzbios der Mitwirkenden:
Ⓒ Sergen Yener
Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.
Ⓒ Cornelia EnderleinKen Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..
Ⓒ Wilbert Juchem Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.
Ⓒ Dirk Skiba Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.
Ⓒ Caroline Adler Moderation:
Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.