Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Fr.25Okt.201919:30Eintritt frei
Meine Heimat habe ich verlassen, mein Herz
Lesung und Gespräch mit The Poetry Project, Musik von Tristan Brusch
© Rottkay Morgenland Allein nach Europa geflüchtete Kinder und Jugendliche begegnen Aufgewachsenen im lyrischen Dialog. Im Anschluss spielt Tristan Brusch einige Akustik-Songs.
Poesie, als Katalysator explosiver, implodierender, stürmischer Gefühle, von Taubheit, von Behaglichkeit, von Freude, als gute Badewannen- und Bahnlektüre, als Höhepunkt, Streitpunkt, oder als kurzes Erblicken eines Tiefpunkts, als politisches Werkzeug, verknüpfendes Band, als Brücke, zum Verständnis, oder als Ereignis – Ein Gedicht kann viele Zwecke erfüllen.
Die Leiden sind zu Ende, sagte ich.
Ich packte und machte mich auf den Weg.
Leib und Seele überließ ich dem Ozean.
Gott, ich existiere noch, danke.Mohamad Mashghdost, 18, Bandar-e Ansali, Iran
Die Dichter*innen, die sich im Rahmen von The Poetry Project, einem lyrischen Dialogprojekt für Jugendliche mit und ohne Flucht- oder Migrationshintergrund, zusammengefunden haben, präsentieren einige ihrer Arbeiten, in denen sie sich mit Gesellschaftsperspektiven, Fluchtgeschichten, Erinnerungen und Beziehungen auseinandersetzen. Anschließend spielt der Musiker Tristan Brusch.
Einige ihrer Gedichte berühren tief, andere bringen uns zum Lachen.
Vor allem aber regen sie an zum Gespräch!
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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So.20März202219:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Freier Eintritt
Ist Ethik ableitbar? Wenn ja, dann von was?
Gespräch mit Hella und Boris Schapiro. Musik von Andrej Lakisov
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist endgültig klar, dass ethisches Verhalten weder von der Natur noch von den kirchlichen Autoritäten abgeleitet werden kann. Weder das „Recht des Stärkeren“ noch der „Wille Gottes“ noch das „staatliche Gesetz“ garantieren das ethische Verhalten des Einzelnen. Das ethische Verhalten beruht heute auf der Entscheidung jedes Einzelnen. Allein ein tiefes Verständnis des Verhältnisses zwischen dem Guten und dem Nutzen kann die Grundlage dieser persönlichen Entscheidung jedes Einzelnen sein. Darüber werden Boris und Hella Schapiro in dieser Veranstaltung diskutieren.
Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, an dem Gespräch teilzunehmen.