Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo.
    26
    Mai
    2025

    Krachende Rohre in den Referenzebenen

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Lesung & Gespräch

    (c) Aniela Jez

    Ein Gespräch über Struktur und Dynamik des Verfalls und der Zuversicht mit den Schriftsteller*innen Jakob Kraner und Ann Cotten.

    In dieser Veranstaltung geht es um Schreibprozesse, die Gründe ästhetischer Produktion und die aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen für das Denken und Schreiben.

    Jakob Kraner liest aus seinem Debüt „Kosmologie“ (Matthes & Seitz 2022) und Auszüge einer derzeit entstehenden Prosa. In dieser setzt er unter anderem das Verhältnis von Realismus und Abstraktion, geschichtlicher Erzählung und innerer Phantasie neu auf. Ann Cotten wird ausgewählte poetologisch-theoretische Passagen aus ihrem aktuellen Projekt vorstellen.

    Im gemeinsamen Gespräch soll anschließend das Schreiben und Denken betrachtet werden, vor allem in Hinblick auf Traditionen des politischen Surrealismus, die politischen Seiten der Dekonstruktion und auf die time scales, in denen wir zwischen Lektüre und Verfasserei, dem ewigen Jetzt der Emails und der unaufhaltsamen Erderwärmung unsere Leben verbringen.

    Der Abend wird moderiert von Lena Dorn. Eine Veranstaltung der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf.

    (c) Apollonia T. Bitzan

    Jakob Kraner lebt in Wien. Er studierte Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst und Philosophie an der Uni Wien. Anerkennungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich und Nominierung für den Deutschen Popliteraturpreis für sein Debüt „Kosmologie“ (Rohstoff/Matthes & Seitz Berlin, 2022). Teil des Literaturperformance-Duos VIEIDER/KRANER und der Poesiepunkband „Smashed To Pieces“.

    (c) Alex Lin

    Ann Cotten schreibt, übersetzt und gibt seit 2023 die in Wien erscheinenden Zeitschrift Triëdere heraus. Zuletzt erschien bei Suhrkamp ihr Buch „Die Anleitungen der Vorfahren“ (2023). Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2024 den Christine Lavant Preis. Aktuell arbeitet Cotten am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an dem PhD-Projekt „Misuseability“.

    Lena Dorn arbeitet für die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf, übersetzt, schreibt und lebt in Berlin. Im Jahr 2024 erhielt sie für ihr Buch „Übersetzungsbewegungen“ den Otokar-Fischer-Preis in Prag.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi.
    04
    Apr.
    2018

    Die arabische Moderne

    20:00Eintritt 5/3 €

    Zeitgenössische arabische Kultur: Von Beschreibung zu Veränderung (Linguistische und soziologische Perspektiven). Mit Mohammed Chawich .

    Chawich analysiert in seinem Vortrag die Hauptströmungen der arabischen Kultur aus linguistischer und soziologischer Sicht und diskutiert die Konzepte 'Modernität' und 'Tradition' aus neuer Perspektive. Seine These ist, dass es eine besondere Version der Moderne in der arabischen Welt gibt, eine arabische Moderne, die unabhängig und eigenkonstitutiv ist.

    Durch diese These werden die folgende Fragen aufgeworfen, die in der Veranstaltung diskutiert werden sollen:

     

    1) Wie sollen die Grundkomponenten der zeitgenössischen arabischen Kultur klassifiziert werden?

    2) Was ist traditionell und was ist modern an diesen Komponenten?

    Beispiele: wie „traditionell“ ist 'Islamismus' und wie „modern“ ist der arabische 'Modernismus'?

     

    ©Constanze Josting

    Mohammed Chawich ist Palästinenser, geboren 1961 in Damaskus, und veröffentlicht seit 1989 Artikel und Bücher zumThema "zeitgenössische arabische Kultur".

    Publikationen (nur in arabischer Sprache erschienen):

    (Entfremdung und Liebe- Psychologie der entfremdeten Persönlichkeit), Beirut 1995.
    (Für eine authentisierte Kultur), Beirut / Damaskus 2007.
    Malik Bin Nabi und die aktuelle Situation), Damaskus 2007.
    Gescheiterte Renaissance), Damaskus 2008.
    (Almaqasid-Approach bei al-Qaradawi), Damaskus 2009.
    (Wer ist aktiv? das angemessene Bewusstsein in einer gefährdeten Gesellschaft) - Beirut 2015
    (Die zeitgenössische arabische Kultur – von Analyse zu Veränderung) 2018.

     

    Veranstaltung in arabischer Sprache. Fragen und Diskussionsbeiträge sind in Englisch und Deutsch möglich, der Vortrag selbst wird nicht gedolmetscht.

    Moderation: Amani Al-Siefy