Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Sa.30Nov.202420:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Admission €10/€4
Dead Ladies Show #37: Flora Tristan, Helen Duncan, Mary MacLane
Three entertaining and inspiring presentations by Susan Stone, Florian Duijsens and Magda Birkmann (English/German)
(c) Karen Margolis The DEAD LADIES SHOW is a series of entertaining and inspiring presentations on women who achieved amazing things against all odds. Each show hosts passionate cheerleaders of too-oft forgotten women, inviting its loyal audience into a sexy séance (of sorts) celebrating these impressive icons, turbulent lives, and deathless legacies.
The Dead Ladies Show is back at last to their bilingual format! Podcast producer Susan Stone and beloved co-host Florian Duijsens will be joined by the fantastic Magda Birkmann, an expert on almost-forgotten women’s writing. And it’s all held together by the other beloved co-host Katy Derbyshire. This is your chance to learn about three extraordinary women who certainly did not do as they were told. Put on your glad rags and join the podcast team for an inspiring and informative evening.
FLORA TRISTAN (Flore Célestine Thérèse Henriette Tristán y Moscoso) was a French-Peruvian socialist activist and feminist theorist. Born in 1803 into a military family, she experienced deprivation first-hand when her father died and her uncle nabbed the inheritance. Her writing organized the fragmented ideas on women’s equality arising from the French Revolution, laying the foundations for 19th-century feminism. She was the first to say that the proletariat must unite as a class and free itself, an idea that Marx would later incorporate in his work. Her publications included Peregrinations of a Pariah (1839), Promenades in London (1840) and the booklet The Workers’ Union (1843).
HELEN DUNCAN was a Scottish medium and the last person to be imprisoned under the Witchcraft Act of 1735 for fraudulent claims. She used her “paranormal talents” to make ends meet (and because it was better than working in a bleach factory). Her crude methods were quickly exposed by flash photography but she continued nonetheless. The British Navy took an interest in her after she leaked the sinking of a ship at a séance in 1941. She was arrested mid-performance in 1944, shrouded in a white sheet, and sentenced to nine months’ imprisonment. A sample of her “ectoplasm” is held at Cambridge University Library.
MARY MACLANE was an American writer whose memoirs started scandals and helped introduce the confessional style of autobiographical writing. A bisexual feminist, she wrote her first book at the age of 20 in 1901. Her publisher rejected its original title of I Await the Devil’s Coming but the book was still a massive hit, especially with other young women. Following two more experimental memoirs, she wrote and starred in an autobiographical silent movie in 1917, entitled Men Who Have Made Love to Me. It was the earliest recorded on-screen breaking of the fourth wall outside of comedy cinema, with MacLane addressing the camera while smoking cigarettes between vignettes of failed love affairs, although sadly the film is considered lost.
We would like to point out that the lift in the building is unfortunately not working at the moment. For this reason, access is currently restricted. We would like to apologise for this.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Fr.30Nov.2018So.02Dez.2018GanztägigEintritt frei
3. Branchentreff Literatur
Literatur sichtbar machen
Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden, Verlagsausstellung „Berlindependent“ und viel mehr, von und für literarische Urheber*innen! Der dritte Branchentreff Literatur findet statt im Haus der Kulturen der Welt. Er wird im Rahmen unseres Projekts WiSU veranstaltet und dient der Vernetzung und dem Austausch von freiberuflich Literaturschaffenden. Dieses Jahr steht der Branchentreff unter dem Thema "Literatur sichtbar machen".
Der Eintritt zu allen Panels/Vorträgen, Lesungen und zum Büchermarkt ist frei, die Teilnahme an den Workshops ist frei gegen Hinterlegung eines Pfandes. Bitte erwerben Sie online über unseren Ticketshop ein Ticket inkl. 5€ Pfand pro gewünschter aktiver Workshopteilnahme. Der Betrag wird Ihnen vor Ort bei Teilnahme zurückgezahlt. Hier geht es zur ANMELDUNG.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter anmeldung@literaturszene.berlin zur Verfügung!
Ein Gedicht an einer Brandwand in Berlin führte jüngst vor, wie Lyrik gesellschaftliche Debatten auszulösen vermag. Der Normalfall ist das allerdings nicht: Das Wand-Gedicht stellte sich der Stadtgesellschaft sichtbar in den Weg – üblicherweise muss man erst ein Buch aufklappen, um die Auseinandersetzung mit Literatur aktiv zu beginnen. Das zu tun ist im Zeitalter der multimedialen Aufmerksamkeits-Konkurrenz alles andere als selbstverständlich.
Auch Literatur-Arbeit findet meist im Verborgenen statt: Während Autor*innen im Idealfall (und wirklich nur in diesem) anlässlich von Erscheinungsterminen eine gewisse mediale Aufmerksamkeit genießen, sind Übersetzer*innen und Lektor*innen oftmals wie die sprichwörtlichen fleißigen Heinzelmännchen: Wenn man aufwacht, ist die Arbeit bereits getan, und sie fallen nur auf, wenn sie einmal Fehler machen.
Was tun also, damit die Literatur sichtbarer wird, damit sich die Literatur-Arbeiter*innen der Öffentlichkeit mehr in den Weg stellen? Ein Weg ist es vielleicht, Literatur auf Brandwände zu schreiben oder auf ähnliche Weise im Stadtbild zu präsentieren. Transdisziplinäre Künster*innen verbinden das geschriebene oder gesprochene Wort mit anderen Kunstsparten zu Gesamtkunstwerken. Jede Form von Kooperation sorgt für das leichtere Erreichen medialer und ökonomischer Wahrnehmungsschwellen. Zum Beispiel durch Gründung einer Genossenschaft. Durch Digitalisierung entstehen neue Medienformate, so dass die Literatur nicht nur näher an heutige Rezeptionsgewohnheiten rückt, sondern sich auch künstlerisch ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Manchmal muss es aber auch ein altmodisches Litfaßsäulenplakat sein, das im öffentlichen Raum für Literaturveranstaltungen wirbt. Und wenn die leisen Töne der Literatur nicht von der Politik erhört werden, muss möglicherweise eine stärkere Lobby her. Auf dem Dritten Branchentreff Literatur wollen wir das Thema in all seinen Facetten durchleuchten und im Rahmen von Workshops, Panels, Vorträgen und anderen Veranstaltungsformaten diskutieren. Daneben bietet der Branchentreff die Gelegenheit, sich mit Kolleg*innen und anderen Akteur*innen der freien Literaturszene zu vernetzen. Eine Verlagsausstellung am Sonntag rundet das Programm ab und macht Literatur auf dem Branchentreff im physischen Sinne sichtbar.
Alle Informationen zum Workshop- und Vortragsprogramm unter: https://www.literaturszene.berlin/branchentreff/