Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    23
    Mrz
    2018

    Übersetzen und Krieg

    19:00Eintritt 5/4 €

    Übersetzen von aktueller Literatur aus Kriegsgebieten. Lesung und Gespräch mit Leila Chammaa und Sabine Stöhr. Moderation: Dorota Stroińska

    Literarische Zeugnisse aus Kriegsgebieten sind Botschaften aus einer dunklen Welt – wer wird sie entschlüsseln und wer will sie hören? Der ukrainische Autor Serhij Zhadan und zahlreiche arabische Autoren aus dem Libanon und dem Irak, aus Palästina und Syrien setzen sich dem existenziellen Schmerz und der Todesangst der Menschen aus; mitten in dieser unmenschlich und unheimlich gewordenen Welt erzählen sie Erhellendes über Hoffnung und Liebe.

    Wie viel persönlichen und sprachlichen Resonanzraum können oder dürfen die Übersetzerinnen den literarischen Botschaften geben? Wie halten sie in der Übersetzung die sprachliche Balance zwischen Empathie und Distanz, Grausamkeit und Mitgefühl, Verzweiflung und Emphase?

    Dorota Stroińska spricht über diese Fragen mit Sabine Stöhr, der Übersetzerin des aktuellen Romans von Serhij Zhadan, Das Internat und Leila Chammaa, der Übersetzerin aus dem Arabischen.

    © privat

    Leila Chammaa, in Beirut/Libanon geboren, studierte Islamwissenschaft, Arabistik und Politologie an der FU Berlin und im Zusatzstudium Deutsch als Fremdsprache an der HU Berlin. Seit 1990 übersetzt sie arabische Literatur ins Deutsche, zunächst ausschließlich Prosa, seit einigen Jahren aber auch mit Begeisterung Lyrik. Sie übersetzte Romane u.a. von Sahar Khalifa, Elias Khoury, Alawiyya Sobh und Gedichte von Abbas Beydoun, Qassim Haddad, Zakaria Mohammed. Neben ihrer übersetzerischen Arbeit dolmetscht und moderiert sie Lesungen mit Schriftstellern und Lyrikern aus der gesamten arabischen Welt und kuratiert literarische Veranstaltungen. Sie ist außerdem als Beraterin und Gutachterin für Verlage, Kultureinrichtungen und Festivals im Bereich arabischer Literatur tätig.

    © privat

    Sabine Stöhr,  1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2007 übersetzt sie gemeinsam mit Juri Durkot das Romanwerk von Serhij Zhadan. Für die Die Erfindung des Jazz im Donbass erhielten beide 2014 den Literatur- und Übersetzungspreis "Brücke Berlin“. Im selben Jahr wurde Sabine Stöhr für ihre Übersetzungen aus dem Ukrainischen (v.a. des Werks von Juri Andruchowytsch) mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet.

     

     

    © Jürgen Jakob Becker

    Dorota Stroińska studierte Germanistik und Slawistik in Poznań, Berlin und New York und forschte im Karl Dedecius Archiv zu Theorie und Praxis der literarischen Übersetzung. Seit 1994 übersetzt sie deutschsprachige Literatur ins Polnische (u.a. Lutz Seiler, Christian Kracht, Karl Jaspers, Rüdiger Safranski) und auch polnische Literatur ins Deutsche (u.a. Kindersachbücher, Wojciech Kuczok). 1998 erhielt sie den Übersetzerpreis des polnischen Übersetzerverbandes. Sie ist Leiterin der Deutsch-Polnischen Übersetzerwerkstatt ViceVersa, Gründerin und Koordinatorin des Übersetzer-„sztamtysz“ in Berlin. Gemeinsam mit dem Literarischen Colloquium Berlin, der Weltlesebühne und dem Goethe-Institut u.a. konzipiert, organisiert und moderiert sie Literaturveranstaltungen für erwachsene und junge Leser.

    Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit der Lettrétage e. V.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    12
    Sep
    2021

    Literarisches Arbeiten in Einfacher Sprache

    10.00-18.30 UhrPavillon der Max-Beckmann-Oberschule in Reinickendorf, Anmeldung unter sag.auguste@lettretage.de

    Workshop mit Alexandra Lüthen

    Die Veranstaltung findet im Rahmen des Lesefestivals "Sag Auguste" statt, das verschiedene Literaturformate in den Auguste-Viktoria-Kiez in Berlin-Reinickendorf bringt.

    Im Workshop “Literarisches Arbeiten in Einfacher Sprache” gibt es eine kurze Einführung in die Entstehung Leichter und Einfacher Sprache. Die wichtigsten Regeln und Empfehlungen werden vorgestellt und durch kleinere praktische Übungen erprobt. Der größere Teil des Workshops wird sich aber mit dem literarischen, kreativen Arbeiten befassen. Die Teilnehmer:innen werden mit kurzen Formen arbeiten, wie z.B. Miniaturen, Minutentexten oder Szenen. Es geht darum, wirklich ins Schreiben zu kommen. Das Regelwerk läuft mit.

    Als Gastdozentin wird die Berliner Künstlerin Arianna Toscano eine gestalterische Einheit zu “Recycling Words” anbieten. “Recycling Words” ist eine Kreativtechnik, die mittels Reduktion einen Assoziationsraum eröffnet und auch im literarischen Arbeitsprozess hervorragende Ergebnisse liefert.

    Workshopleitung: Alexandra Lüthen

    Bitte beachten Sie, dass der Eintritt sowie die Bewegung im Lesegarten nur mit Mund-Nasen-Bedeckung erfolgen kann.
    Alle Besucherinnen müssen nachweislich negativ im Sinne des § 6b VO getestet (tagesaktueller Antigen-Schnelltest), nachweislich geimpft (mindestens 2 Wochen vor Teilnahme) oder nachweislich genesen sein.

    Copyright: Dietmar Bührer

    Alexandra Lüthen lebt und arbeitet als Schriftstellerin in Berlin. Eines ihrer Arbeitsfelder ist seit vielen Jahren die Literatur in Einfacher Sprache. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie hat zwei Erzählbände in Einfacher Sprache veröffentlicht, sowie ein essayistisches Fachbuch beim Duden Verlag (Allen eine Chance – Warum wir Leichte Sprache brauchen).