Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    26
    Apr
    2023

    Schwankende Schatten

    19:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Lesung und Buchpräsentation mit Laurynas Katkus


    (c) Ramūnas Danisevičius

    Das ausgehende 20. Jahrhundert – eine undankbare Zeit für unterbezahlte Wissenschaftler, Dozenten und andere Intellektuelle. Der junge Philologe Vytautas zweifelt am Sinn seines Tuns, sucht nach seinem Platz in der Welt und verliert dabei auch noch seinen Job als Dozent. Sein größter Lichtblick sind die Briefe eines baltendeutschen Autors und Abenteurers vom Anfang des 20. Jahrhunderts, mit dem er sich als seinem Alter Ego und Gegenpol immer stärker identifiziert. Heinrich, so der Name des baltendeutschen Haudegens, verkörpert alles, was Vytautas gern wäre, und bietet ihm eine alternative Lebenswirklichkeit. Mit ihm durchlebt er Schlachten des ersten Weltkriegs, fliegt im Zeppelin und schließt sich nach Kriegsende mit seinem Freikorps den Truppen des russischen Abenteurers und Generals Bermondt-Awalow an. Schließlich erhält Vytautas auch im wirklichen Leben die Gelegenheit, dem tristen Alltag zu entkommen, und macht sich wie viele seiner Generation als Saisonarbeiter mit Freunden auf den Weg nach Deutschland.

    Laurynas Katkus (geb. 1972) studierte Philologie in Vilnius, Norwich, Leipzig und Berlin und promovierte über das Exil in der modernen Lyrik. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände und Prosabücher und einen Essayband. Auf Deutsch liegen neben dem Roman SCHWANKENDE SCHATTEN von Katkus zwei Gedichtbände und zwei Essaybände, zuletzt MOSKAUER PELMENI (Leipziger Literaturverlag) vor. Lyrik und Prosa von Katkus sind in mehr als zehn Sprachen übersetzt worden, er wurde mehrfach mit Stipendien und Residenzen ausgezeichnet. Er übersetzte u.a. Friedrich Hölderlin, Walter Benjamin, Ernst Jünger, Susan Sontag und Avrom Sutzkever ins Litauische.

    Laurynas Katkus lebt  mit seiner Familie in Vilnius und ist künstlerischer Leiter des Literaturfestivals Kauno literatūros savaitė.

    (c) privat

    Markus Roduner, geb. 1967 in der Schweiz, studierte Slawistik-Baltistik und historisch-vergleichende Sprachwissenschaft in Bern und lebt seit 1992 in seiner Wahlheimat Litauen. Seit 2002 übersetzt er litauische, aber auch lettische Literatur ins Deutsche, u.a. den Roman „Mein Name ist Maryte“ von Alvydas Slepikas, für den er 2018 mit dem Förderpreis zum Georg-Dehio-Buchpreis ausgezeichnet wurde. Bei KLAK erschienen zuletzt „Der weite Raum“ von Jaroslav Melnik (2021), die Lyrik-Anthologie „Teufelsdutzend“ (2022) und diesen Frühling der Erzählband „Stadtfest“ von Lina Simutytė, beim Mitteldeutschen Verlag zur Leipziger Buchmesse der Roman "Die Frolleins aus der Freiheitsallee" von Ina Pukelytė über das pulsierende Kaunas der Zwischenkriegszeit. Markus Roduner lebt als freier Übersetzer in Vilnius und leitet den "Hieronymus"-Verlag des Litauischen Literaturübersetzerverbands.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    28
    Aug
    2019

    Die ersten vier Seiten

    19:00Eintritt frei

    Workshop mit Gisela Lehmeier und Hans Peter Roentgen

    Vier Seiten, mehr lesen Lektor*innen und Agent*innen oft nicht von Manuskripten. Denn schon die ersten vier Seiten verraten viel über einen Text. Und auch die Leser*innen in der Buchhandlung oder bei Amazons Leseproben gehen so vor.

    Ob der Anfang spannend ist, ob die Dialoge und der Stil stimmen, und, und, und ...

    Im Berliner Lektorat wollen wir Ihnen zeigen, wie das geht. Wie Lektor*innen arbeiten, wie sie Texte einschätzen und – ganz wichtig! – was unterschiedliche Fachleute zu Ihrem Text zu sagen haben.

    Sie können uns Ihre ersten vier Seiten (max. 7.000 Anschläge) vorab an lektorat@textkraft.de zuschicken, wir wählen dann nach dem Zufallsprinzip drei bis vier pro Abend aus. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden werden aber gern gesehen.

    Moderiert wird die Veranstaltung von:

    © Helen Nicolai

    Gisela Lehmeier, Lektorat Feinschliff, arbeitet als freie Lektorin und Texterin für Autor*innen und Unternehmen. Ihr Angebot umfasst auch Schreibcoaching, Manuskriptberatung und Recherche. Sie ist Sprecherin der Berliner Regionalgruppe des Verbandes der freien Lektorinnen und Lektoren (VfLL), Homepage: www.lektoratlehmeier.de.

    © Frank Gerigk

    Hans Peter Roentgen, Lektorat Textkraft, hat mehrere Schreibratgeber verfasst (u. a. Vier Seiten für ein Halleluja, Spannung, der Unterleib der Literatur) und ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und Koordinator für die AG Selfpublishing im Verband freier Lektorinnen und Lektoren (VfLL). Homepage: www.hproentgen.de

    Info zu Workshops in der Lettrétage:

    Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.