Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    26
    Okt
    2022

    Let’s Talk About Class #14: Arbeit im „Arbeiter- und Bauernstaat“

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Diskussionsreihe. Mit Grit Lemke und Anne Seeck

    Arbeit nahm im Selbstverständnis der DDR eine zentrale Rolle ein. Sie war ideologisch aufgeladen, eingesponnen in Gleichstellungs- und Befreiungsdiskurse und angeblich für alle Menschen vorhanden – offiziell hatte die DDR keine Arbeitslosen. Die, die es dennoch gab, wurden über den „Asozialenparagraph“ stigmatisiert und kriminalisiert. Zudem disqualifizierte der DDR-Staat zahlreiche Formen von z.B. Care-Arbeit und die Menschen dahinter. Wie war das tatsächliche Verhältnis zu Arbeit? Wo gab es Momente der Diskriminierung, aber auch der Befreiung? Und welchen Einfluss haben diese Vorstellungen bis heute? Auf dem Podium sind Grit Lemke, Susann Neuenfeldt und Anne Seeck zu Gast.

    Mit den Gästen des Abends wird über Arbeit und Arbeitslosigkeit im sogenannten „Arbeiter- und Bauernstaat“ gesprochen.

    Die Veranstaltung wird von Paula Fürstenberg und Thembi Wolf kuratiert und moderiert.

    In Kooperation mit der Lettrétage und ACUD MACHT NEU, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

     

    Copyright: Börres Weiffenbach

    Grit Lemke
    Autorin/Regisseurin. Aufgewachsen in Hoyerswerda, Baufacharbeiterlehre, Studium der Kulturwissenschaft/Ethnologie/ Literatur in Leipzig, Promotion in Europäischer Ethnologie. Arbeit für verschiedene Filmfestivals, bis 2017 Leiterin des Filmprogramms bei DOK Leipzig. Beim FilmFestival Cottbus Leitung der deutsch-sorbischen Sektion. Filmreihen, Lehraufträge, Mitarbeit als Autorin und Dramaturgin an Dokumentarfilmen, Publikationen zum Dokumentarfilm. 2019 Regie GUNDERMANN REVIER, Grimme Preis Nominierung. 2021 KINDER VON HOY, dokumentarischer Roman. Zwei Kinder, lebt in Hoyerswerda und Berlin.

    Copyright: Dr. Simon Strick

    Susann Neuenfeldt ist in Schwedt an der Oder geboren. Sie ist Mitte der 90er Jahre nach Berlin gezogen und hat an der Humboldt Universität zu Berlin Theaterwissenschaften, Amerikanische Literatur und Germanistik studiert. Im Jahr 2011 hat sie im Fach Amerikanistik promoviert. Seit ihrer Doktorarbeit macht Neuenfeldt Theater, zuerst als Regieassistentin und Produktionsleitung für die Regisseurin Mareike Mikat, u.a. am Gorki Theater, der Volksbühne oder dem Hau. Im Jahr 2009 hat sie dann zusammen mit Werner Tuerk, Simon Strick und Maike Möller-Engemann die Theatergruppe Panzerkreuzer Rotkäppchen gegründet. Seitdem arbeitet sie als Theaterregisseurin vorrangig zu Stoffen und Themen des Ostens. Bekannt wurde Panzerkreuzer Rotkäppchen mit der theatralen Wiederbelebung der Demonstration vom 4.11.1989 auf dem Alexanderplatz und dem darauffolgenden Tanztheater-Projekt "TreuhandTechno", das durch verschiedene Orte im Osten zieht. 

    Copyright: privat

    Anne Seeck, in der DDR subkulturell in Dresden-Neustadt und Ostberlin unterwegs, Ausreiseantrag, 1990-96 Studium an der FU, war in der politischen Bildung aktiv, ebenso als Erwerbslosenaktivistin während der Proteste gegen Einführung von Hartz IV, Herausgeberin von: DAS BEGEHREN, ANDERS ZU SEIN: POLITISCHE UND KULTURELLE DISSIDENZ VON 68 BIS ZUM SCHEITERN DER DDR (Unrast 2012).

    Copyright: Nils Lucas

    Thembi Wolf ist 1990 in Jena geboren. Sie ist Journalistin und Textchefin beim Onlinemagazin krautreporter.de. Zuvor war sie Redakteurin beim Freitag, bei Spiegel Online und für das Magazin VICE. Sie schreibt Porträts und Reportagen und arbeitet als Ghostwriterin für Autobiografien.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    01
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns Haiku kennenlernen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb (Alter: 8–16 Jahre)

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Das Haiku auf Deutsch hat eine beinah 100 Jahre alte Tradition. Die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl gibt eine Einführung in das deutsche Haiku. Was ist das Zauberrätsel mit den Ziffern 5-7-5? Warum ist der Bezug auf die Natur bei der Haiku-Dichtung wichtig? Petra antwortet auf diese Fragen. Alle Teilnehmer*innen können selber probieren, einen solchen Haiku zu schreiben!

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku könntet ihr euch beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Wir bieten euch auch noch weitere Termine an, euer Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen: 11.04 und 15.04 um 16 Uhr

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstlerin:

    ©Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.