Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Mo.03Okt.202219:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, auf Spendenbasis, Empf.: 5€
Reihenweise. Veranstalten in der freien Literaturszene
Buchrelease und Panel der Unabhängigen Lesereihen
Copyright: Dominik Wendland Vom 25. September bis zum 3. Oktober präsentieren die Unabhängigen Lesereihen online und vor Ort in Aarau, Wien, Freiburg, Weimar, Nürnberg, Göttingen und Berlin ihre literarischen Veranstaltungsformate.
Der große Schlussakkord dieser „Lesereihenreise“ ist die feierliche Buchveröffentlichung am 3. Oktober in der Lettrétage: REIHENWEISE. VERANSTALTEN IN DER FREIEN LITERATURSZENE. Der Band wirft ein Licht auf einen völlig unterschätzten Kulturbereich voll engagierter Autodidakt*innen und Träumer*innen und zeigt, dass ungewöhnliche Literaturformate erfolgreich sein können und wie wichtig sie für den deutschsprachigen Literaturbetrieb sind.
Moderiert von Chris Möller (Kabeljau & Dorsch) und Tillmann Severin (Verlagshaus Berlin) diskutieren die Gäste Raphaela Bardutzky, Son Lewandowski, Moritz Malsch und Kinga Tóth die Thesen der Publikation und kommen dabei ins Gespräch über Literatur als soziale Praxis, ihr gesellschaftliches Potential, aber auch über die Schwierigkeiten, sich in einer unerschlossenen Förderlandschaft zu bewegen und die Frage, was deutsche Autobahnen damit zu tun haben.
Copyright: Szabina Peter Kinga Tóth (1983, Ungarn) ist Sprachwissenschaftlerin, Visual-Sound-Poetin, Illustratorin und Kulturmanagerin. Tóth schreibt auf Deutsch, Ungarisch und Englisch und übersetzt ihre Texte auch in Installationen und Performances. Sie ist Organisationsgründerin für Gleichgerechtigkeit und Frauenrepräsentation im Literaturbetrieb in Ungarn. Für ihre intermediale und internationale Arbeit bekam sie 2020 den Hugo-Ball-Förderpreis und den Bernard Heidsieck Prix. 2021 ist sie Gastkünstlerin in der Villa Waldberta gewesen; ihre Text-Foto-Installationen sind in Tallin und ihre graphischen Gedichte in Centre Pompidou ausgestellt. Zuletzt erschienen: MAISLIEDER (2019, Thanhäuser), PARTY (2020, parasitenpresse), OFFSPRING (2020, YAMA), TRANSIT (2021, SuKulTur), MARIAMACHINA (2022, Kalligram), MONDGESICHTER (2022, Matthes&Seitz), SANDWICH (2022, zine, kuratiert von Esther Eppstein, Zürich). Mehr unter
Copyright: Privat Raphaela Bardutzky ist Autorin und Dramaturgin. Sie gehört zum Kuratorinnen-Team der Münchner Lesereihe LIX und ist Teil des Herausgeber*innen-Teams des UL-Buchs REIHENWEISE. Als Autorin schreibt sie vor allem Theatertexte: In der Spielzeit 22/23 werden Dramen von ihr u.a. am Schauspiel Graz, am Theater Heidelberg und Lübeck sowie am Schauspiel Leipzig zu sehen sein.
Copyright: Stephan Pramme Tillmann Severin lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Komparatistik an der LMU München, in St. Petersburg und studierte am DLL. Er schreibt Lyrik und Prosa und übersetzt Lyrik aus dem Russischen. Seit 2019 ist er Teil des Verleger*innenteams im Verlagshaus Berlin. Sein erster Gedichtband erscheint im November 2022 im Verlagshaus Berlin.
Copyright: Privat Chris Möller, *1988 im Sauerland. Studierte Philosophie und Germanistik und Angewandte Literaturwissenschaft. Seit 2013 arbeitet sie als freie Veranstalterin, Kuratorin und Moderatorin an neuen Formen der Literatur-Präsentation u.a. mit dem von ihr mitgegründeten Label KABELJAU & DORSCH , und dem digitalen Magazin ­. 2019 war sie Teil der Festival-Leitung beim Unabhängigen Lesereihen Festival (ULF) und 2020 Jurymitglied für den deutschen Buchpreis. Aktuell forscht sie zu zeitgenössischer Literaturvermittlung. Im Herbst 2022 erscheint zu diesem Thema die Podcast-Reihe ZWISCHEN.
Copyright: Privat Moritz Malsch, geboren 1976 in Berlin, Mitbegründer der Lettrétage, der Ankerinstitution der freien Literaturszene sowie Gründungsmitglied und bis 2022 Vorstandsmitglied des Netzwerks Freie Literaturszene Berlin e.V., mehrere Jahre Mitglied im Sprecher*innenkreis der Koalition der Freien Szene, Leiter des Projekts schreiben&leben, der Beratungsstelle für die freie Literaturszene Berlins. Hat darüber hinaus als Lektor, Übersetzer, Verleger und Herausgeber gearbeitet.
Copyright: privat Son Lewandowski lebt und arbeitet als Autorin, Kuratorin und Literatursoziologin in Köln. Mitbegründerin und -leiterin von INSERT FEMALE ARTIST – Literaturfestival & Literarisches Forum für feministische Stimmen (gem. mit Svenja Reiner). Das Literarische Forum widmet sich der Bestandsaufnahme, Diskussion und Umgestaltung öffentlicher Literaturförderung (die u.a. das Literaturveranstaltungswesen miteinschließt), ausgehend von der Frage, welche Autor*innen diese produziert. Als Autorin schreibt Son Lewandowski literarische und kulturjournalistische Texte für u.a. BELLA triste, 54books, Literarischer Monat und taz.
Weitere Informationen unter.
Gefördert durch den Deutschen Literaturfonds mit seinem Programm Neustart Kultur.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Di.24Sep.202420:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft
Lesung und Gespräch
(c) Notes on In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.
Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kurzbios der Mitwirkenden:
Ⓒ Sergen Yener
Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.
Ⓒ Cornelia EnderleinKen Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..
Ⓒ Wilbert Juchem Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.
Ⓒ Dirk Skiba Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.
Ⓒ Caroline Adler Moderation:
Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.