Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    16
    Okt
    2022

    Schreiben und Erinnern

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 5€

    Lesung und Gespräch mit Lilian Peter und Andrea Scrima

    Pablo Picasso: Buste de Femme (Dora Maar)

    Wie schreibt sich Erinnerung? Was bedeutet es, erzählend zu erinnern oder erinnernd zu erzählen? Wie bahnt sich das, was wir „Erinnerung“ nennen, seine Wege in literarische Texte? Wie lässt sich über (Familien-) Traumata schreiben, über Dinge also, von denen niemand mehr erzählen kann, die aber dennoch transgenerationale Kraft ausüben und auf irgendeine Weise erzählt zu werden verlangen? Lässt sich der Körper mit seinen vielfachen Erfahrungsschichten „freischreiben“? Und welche literarischen Formen generiert ein solcher Ansatz?

    Was heute als „Autofiktion“ in aller Munde ist und sehr modern klingt, ist in Wirklichkeit eine der ältesten Formen von Literatur überhaupt; zugleich ist die Erinnerung, genauer der erinnerte (nach innen genommene) Körper, in der europäischen Kulturgeschichte immer ein weiblicher. Andrea Scrima und Lilian Peter lesen aus ihren aktuellen Büchern, KREISLÄUFE und MUTTER GEHT AUS, und gehen im anschließenden Gespräch diesen und vielen anderen Fragen nach, mit denen sich auch ihre Bücher in unterschiedlichen Formen, Prosa und Essay, auseinandersetzen.

    Moderation: Lilian Peter und Andrea Scrima

    Copyright: Achim Lengerer

    Lilian Peter studierte einige Semester Klavier, dann Philosophie und Musikwissenschaften, phasenweise auch Altgriechisch, u.a. in Wien und Heidelberg. Zweitstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Gaststudienaufenthalte in Prag, Paris und New York. Freiberuflich als Autorin, Übersetzerin und Klavierlehrerin tätig. 2020 schrieb sie die feministische Literatur-Kolumne HOW TO COOK A PHALLUS (dotiert durch Hamburger Kulturfördermittel) für fixpoetry. 2017 erhielt sie den Edit-Essaypreis, 2019 war sie Stipendiatin in der Villa Kamogawa in Kyoto (Japan), 2020 folgte ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats, 2021 ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Edenkoben. Ihr aktuelles Buch MUTTER GEHT AUS, ein Band mit poetischen Essays, erschien im März 2022 bei Diaphanes.

    Copyright: Alyssa DeLuccia

    Andrea Scrima, geboren in New York City, studierte Kunst in New York und Berlin, wo sie seit 1984 als Autorin und bildende Künstlerin lebt. 2018 erschien die deutsche Übersetzung ihres Romans A LESSER DAY (WIE VIELE TAGE) im Literaturverlag Droschl; 2021 folgte ihr Roman KREISLÄUFE. Sie schreibt Essays für u.a. Times Literary Supplement, FAZ, Schreibheft, Music & Literature, The American Scholar, LitHub und The Brooklyn Rail. Sie ist Chefredakteurin der Literaturzeitschrift StatORec und veröffentlicht regelmäßig eine Kolumne bei Three Quarks Daily. Sie erhielt das Arbeitsstipendium und mehrere Recherchestipendien des Berliner Senats und absolvierte Arbeitsaufenthalte am Schloß Salem in Überlingen, Ledig House/Art Omi in New York und an der Villa Romana in Florenz. Ab 2023 ist sie Writing Fellow bei der Helene Wurlitzer Foundation (Taos, NM).


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    24
    Nov
    2018
    So
    25
    Nov
    2018

    Here & Elsewhere: Place Writing

    10:30Registration Fee: 125€

    Workshop with Paul Scraton and Marcel Krueger

    © Joseph Carr

    Whether you are writing essays, blogs, a journal of your travels or the story that will become a novel, creating a strong sense of place is crucial. Suitable for anyone interested in turning the sights, sounds and soul of place into engaging prose, this workshop will explore place writing in all its facets and why through the wide world of literature, location matters.

    Over two days, participants will discover key works of place writing and learn about the different techniques to be found within this broad genre, including journalism, memoir and creative non-fiction accounts. Through a series of readings and exercises (which will include a ramble through the neighbourhood), participants will try a variety of fresh and creative approaches to writing about place and will work on a draft of a short piece of place writing - fiction or non-fiction - to be considered for publication on the Elsewhere: A Journal of Place blog.

    © Katrin Schönig
    Paul Scraton is a British-born writer and editor, based in Berlin. He is the editor in chief of Elsewhere: A Journal of Place and the author of a number of creative non-fiction books. Built on Sand, a collection of stories from Berlin, is his debut work of fiction and will be published by Influx Press in 2019.

    © John Farrell
    Marcel Krueger is a German writer and translator living in Ireland. For Berlin – A Literary Guide for Travellers he has provided new translations.  His articles and essays have been published in The Guardian, the Irish Times, Slow Travel Berlin and CNN Travel and he also works as the Books Editor of Elsewhere:  A Journal of Place. His latest book Babushka's Journey - The Dark Road to Stalin's Wartime Camp explores the wartime experiences of his grandmother Cilly through a travel memoir.