Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Fr.21Okt.202220:00 UhrLettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 8€/5€
Gedenkt, Geist verrenkt – Dreiklang der Poesie
Lesung mit Manfred Eisner, Andreas Rössiger und Michael Janßen, mit Musik von Michael Gechter
Es stellen vor: Manfred Eisner, Andreas Rössiger und Michael Janßen Gereimtes und Ungereimtes. Mal wie im Dialog, mal jeder wie für sich. Mal Liebeslied, mal nicht Sonett. Mit musikalischer Unterstützung von Michael Gechter.
Copyright: privat Manfred Eisner, geb. 1951, ist Schauspieler, Sprecher und Autor. Literarisch-musikalische Veranstaltungen in allen deutschsprachigen Gebieten, sowie im europäischen Ausland. Zudem mit verschiedenen ausländischen Autor:innen auf Lesereise in Deutschland gewesen. 2016 erschien der Lyrikband NACHTBUS NACH MITTE und 2017 der Lyrikband BERUHIGUNGSPILLEN IM OBSTSALAT mit Zeichnungen von Olga Motta, jeweils im Quintus-Verlag.
Copyright: privat Andreas Rössiger, 1952 in Berlin geboren, Ausbildung als Grafik-Designer, seit 1981 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler BBK Berlin und freischaffend als Maler tätig. Seit 1997 besitzt er eine eigene Werkgalerie mit Atelier in Berlin- Steglitz. Gestaltet grafische Arbeiten und Illustration zu Gedichtbänden, betreibt die Gestaltung und Ausstattung zahlreicher Bücher, u. a. für die dahlem university press der Freien Universität Berlin. Organisiert öffentliche Ankäufe von Bildern und Skulpturen und über 130 Einzelausstellungen. Lebt und arbeitet in Berlin und auf Usedom. Veröffentlichte Gedichtbände: JETZT IST EIN UNFASSBARES SPÄTER, Aphaia Verlag 2016, RÜCKGEDANKEN, editionWerkgalerie 2018 und ANLAUF ZUM ZAUBERFLUG, editionWerkgalerie 2020.
Copyright: privat Michael Janßen ist 1962 geboren, wurde 1968 englisch eingeschult in Kanada, ist 1970 zweisprachig zurückgekehrt nach Deutschland. Hat Germanistik, Anglistik und Publizistik in Göttingen studiert. Hatte zahllose Jobs in Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie, etc. Lebte von 1996 bis 2021 in Budapest. Erteile Sprachunterricht (Deutsch) und schrieb und schrieb … seit 1996 am Prosagedicht ABSCHIEDNEHMEN MIT WORTEN, von dem zwei Kapitel mit dem Aurum Preis 2021 ausgezeichnet wurden. Und schreibt fort: Gedicht um Gedicht, seit 2021 in Berlin.
Copyright: privat Michael Gechter studierte an der Hochschule der Künste in Berlin Schulmusik mit Hauptfach Violine erfolgreich mit Staatsexamen und ist staatlich geprüfter Violinpädagoge. Er war Gitarrist der SFB BIG BAND unter Paul Kuhn und der MESSENGERS bei zwei Schallplatten. Es folgten fünf Jahre als Gitarrist in der GEORG DANZER BAND mit vielen erfolgreichen Platten- und Fernsehproduktionen. In all diesen Jahren war er außerdem Studiomusiker und gehörte als Geiger und Gitarrist zum erweiterten Kreis des THEATER DES WESTENS (TDW). Er spielte außerdem mit vielen bekannten Musikern, u.a. Quincy Jones, Eartha Kitt, Zara Leander, Harald Juhnke und ELB (ehemals Electric Light Orchestra). Er war sechs Jahre Dozent für Jazzgitarre an der Hochschule der Künste in Berlin. Heute spielt er in verschiedenen Formationen, u.a. bei Romy Haag, Brass Band Berlin und unter eigenem Namen. Aktuelle CD: LIVE IM BADENSCHEN HOF.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Di.24Sep.202420:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft
Lesung und Gespräch
(c) Notes on In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.
Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kurzbios der Mitwirkenden:
Ⓒ Sergen Yener
Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.
Ⓒ Cornelia EnderleinKen Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..
Ⓒ Wilbert Juchem Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.
Ⓒ Dirk Skiba Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.
Ⓒ Caroline Adler Moderation:
Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.