Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
-
Fr.08Juli202220:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
Poetische Dialoge: Slowenien mit Deutschland, Österreich und der Schweiz
Lesung mit Nina Dragičević, Jakob Kraner, Vesna Liponik, Gregor Podlogar, Uroš Prah, Jana Putrle Srdić, Muanis Sinanović, Kaja Teržan, Ralph Tharayil, Tone Škrjanec und Nataša Velikonja.
Das Projekt POETISCHE DIALOGE: SLOWENIEN MIT DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ bringt die neusten deutschen Übersetzungen zeitgenössischer Lyrik von neun slowenischen Dichterinnen und Dichtern zum Berliner Publikum: Nina Dragičević, Vesna Liponik, Gregor Podlogar, Uroš Prah, Jana Putrle Srdić, Muanis Sinanović, Kaja Teržan, Tone Škrjanec und Nataša Velikonja.
Zwischen 2017 und 2020 nahm diese Gruppe an drei vom Zentrum für slowenische Literatur organisierten Workshops teil, die sich Übersetzungen zwischen dem Slowenischen und Deutschen widmeten – gemeinsam mit Dichter*innen aus Österreich (Ann Cotten, Cornelia Travnicek, Jakob Kraner), Deutschland (Rike Scheffler, Hendrik Jackson, Sonja vom Brocke) und der Schweiz (Carlo Spiller, Venus Ryter, Ralph Tharayil) .
Aus den Workshops gingen neue Übersetzungen ins Slowenische und Deutsche hervor, die hier in Berlin zum ersten Mal Bühnenluft schnuppern, wenn die slowenische Dichtungsdelegation nicht nur mit Teilen der deutschsprachigen ein Wiedersehen feiert, sondern auch einen tiefen Einblick in die Entstehung slowenischer Gegenwartsliteratur anbietet – insbesondere vor dem Hintergrund, dass Slowenien 2023 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein wird.
Lesung und Gespräch moderiert von den slowenischen Dichter*innen und Literaturkritiker*innen Betty Kapun und Aljaž Koprivnikar.
Die Gedichte werden in den jeweiligen Muttersprachen gelesen und liegen in deutscher und slowenischer Übersetzung vor.
Die Veranstaltung wurde von der öffentlichen Buchagentur der Republik Slowenien kofinanziert und findet in Partnerschaft mit dem Berliner Literaturhaus Lettrétage statt.
Copyright: Boštjan Čadej Nina Dragičević ist Dichterin, Essayistin, Komponistin und Autorin von sechs Büchern. Ihre Arbeit bezieht sich auf zeitgenössische und experimentelle Poesie, lesbische und feministische Perspektiven und kritische Theorie. Sie erhielt das Jenko-Preis 2021, Župančič-Preis 2020, den Dame der Poesie Award 2018 und das Preis der Universität Ljubljana für herausragende Leistungen 2018.
Copyright: Personal archive of the author Hendrik Jackson wurde 1971 in Düsseldorf geboren. Er wuchs in Münster (Westfalen) auf. Er studierte Filmwissenschaft, Slawistik und Philosophie in Berlin, wo er als freiberuflicher Autor, Übersetzer und Lektor lebt. Neben seiner Tätigkeit als Dichter, Essayist und Übersetzer vorwiegend aus dem Russischen initiiert er Lesungen und Aktionen und arbeitet für Kunstfestivals und Radio mit Klängen. Jackson ist auch Teil der Redaktion von www.lyrikkritik.de. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seine letzten Bücher waren: SEIN GELASSEN (2016) und PANIKRAUM (2018).
Copyright: Personal archive of the author Jakob Kraner lebt in Wien. Studium der Philosophie und der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Schreibt Prosa, Lyrik und Essays; Literaturperformances im Duo VIEIDER/KRANER, Musik/Gedichtvertonungen mit Smashed To Pieces. Sein Debüt KOSMOLOGIE erscheint 2022 bei Matthes & Seitz Berlin.
Copyright: Personal archive of the author Vesna Liponik (1993) veröffentlichte 2019 ihren ersten Gedichtband ROKO RAZJE (FRISST DIE HAND) bei Škuc-Lambda und wurde für den Kritiksieb Preis, den Veronika Preis und den Best Debut Preis nominiert. Einige ihrer Texte wurden ins Serbische, Deutsche, Ungarische und Englische übersetzt. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Buch.
Copyright: Personal archive of the author Gregor Podlogar (1974) hat sechs Gedichtbände veröffentlicht. Eine Auswahl seiner Arbeiten wurde in SECHS SLOWENISCHE DICHTER (Arc Publication, 2006) und in anderen Anthologien rund um den Globus veröffentlicht, zuletzt in Deutschland (Grand Tour: REISEN DURCH DIE JUNGE LYRIK EUROPAS, Hanser 2019). Zwischen 2015 und 2021 lebte er in Wien.
Copyright: Personal archive of the author Uroš Prah hat drei Gedichtbände veröffentlicht. Sein deutsches Enthüllungsgedicht NOSTRA SILVA wurde mit dem österreichischen Exil-Poesiepreis ausgezeichnet, TIŠIMA kam auf die Shortlist für den Simon Jenko und den Veronika Poesiepreis. Er war Programmdirektor des Literodrom Festivals und Mitbegründer der Literaturzeitschrift IDIOT sowie des Museums des Wahnsinns Trate. Zurzeit lebt er in Wien.
Copyright: Nada Zgank Jana Putrle Srdić ist Dichterin, Prosaautorin und Intermedia-Kunstproduzentin und lebt und arbeitet in Ljubljana. Sie hat vier Gedichtbände veröffentlicht, ihre Werke wurden im Ausland in sechs Büchern und zahlreichen Zeitschriften veröffentlicht und sie hat in verschiedenen Teilen der Welt gelesen.
Copyright: Personal archive of the author Ralph Tharayil (*1986 in der Schweiz) ist Autor und Performer. Er schreibt Prosa, Hörstücke und Lyrik, die in Literaturmagazinen und Anthologien erscheint und mehrfach ausgezeichnet wurde. 2021 ist er Stipendiat der Akademie der Künste Berlin und mit der autobiografischen Tanzperformance KESHAVA / THARAYIL in der Kaserne Basel zu sehen. Ralph Tharayil lebt in Berlin.
Copyright: Personal archive of the author Muanis Sinanović (1989) ist ein slowenischer Dichter, Essayist und Kritiker. Er hat vier Gedichtbände, einen Essayband und einen Kurzroman veröffentlicht. Die Gedichte wurden auch in internationalen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, eine Auswahl seiner Bücher wurde in Serbien veröffentlicht. Er hat zwei nationale Auszeichnungen für seine Gedichte erhalten. Er ist Herausgeber des internationalen portal Versopolis.
Copyright: Iztok Vidmar Tone Škrjanec (1953), Dichter und Übersetzer. Relativ spät, 1997, erschien sein erster Gedichtband THE BLUES OF SWING, dem später zehn Gedichtbände folgten. Seine Lyrikbände wurden in polnischer, französischer, englischer, bulgarischer, spanischer, kroatischer und deutscher Sprache veröffentlicht. 2017 erhielt er den Velenjica, Pokal der Unsterblichkeit, für sein herausragendes zehnjähriges Gedichtwerk und 2018 den Jenko Preis und den Veronika Preis für seine Gedichtsammlung ATME.
Copyright: privat Kaja Teržan (1986) hatte 2015 ihr Lyrikdebüt mit ihrem ersten Gedichtband DELTA, der für den Veronika Preis nominiert wurde. Es folgte 2018 ihre Gedichtsammlung KROG (DER KREIS), die für den Kritiksieb Preis nominiert und mit dem Jenko Preis ausgezeichnet wurde. Kürzlich veröffentlichte derselbe Verlag, Zentrum für slowenische Literatur, ihre dritte Sammlung NEKOČ BOM IMELA ČAS (ICH WERDE EINES TAGES ZEIT HABEN).
Copyright: Tihomir Pinter Nataša Velikonja (1967) ist Soziologin, Dichterin, Essayistin, Übersetzerin und lesbische Aktivistin. Sie hat sieben Gedichtsammlungen und sechs Bücher mit Essays und wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht; sie schreibt aus einer gegenkulturellen, lesbisch-feministischen Perspektive. Sie ist Trägerin des Župančič Preises 2016 und des Kons International Literary Award 2018.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
-
Di.24Sep.202420:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft
Lesung und Gespräch
(c) Notes on In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.
Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kurzbios der Mitwirkenden:
Ⓒ Sergen Yener
Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.
Ⓒ Cornelia EnderleinKen Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..
Ⓒ Wilbert Juchem Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.
Ⓒ Dirk Skiba Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.
Ⓒ Caroline Adler Moderation:
Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.