Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Mi08Dez202120:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 5€/3€
Emil Ludwig: Verehrt, verfemt, verbrannt
Lesung mit Armin Fuhrer
An diesem Abend geht es um den jüdischen Schriftsteller Emil Ludwig (1881-1948), der heute zu Unrecht weitgehend vergessen ist. Als Kämpfer gegen die Nationalsozialisten ist Emil Ludwig ein Beispiel dafür, welche Folgen es haben kann, wenn Demokraten nicht gegen die Feinde der Demokratie zusammenstehen, sondern ihre Vorkämpfer im Stich lassen, sobald der Wind schärfer von rechts weht.
Armin Fuhrer zeigt in seiner Biografie "Emil Ludwig. Verehrt, verfemt, verbrannt“, dass Emil Ludwig aber auch eine schillernde Persönlichkeit war, ein Bohemien, der Kontakt zu zahlreichen Berühmtheiten seiner Zeit pflegte.
Armin Fuhrer lebt und arbeitet als freier Journalist und Historiker in Berlin. Zuvor hat er fast 25 Jahre als Politikkorrespondent und
Investigativreporter bei führenden deutschen Medien gearbeitet. Er schreibt für mehrere in- und ausländische Zeitungen und Fachmagazine und beschäftigt sich viel mit der jüngeren deutschen Geschichte, vor allem mit dem Dritten Reich. Ebenso hat Fuhrer aber auch Bücher zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen verfasst.Zum Buch: Emil Ludwig gehörte neben Thomas Mann und Stefan Zweig zu den weltweit erfolgreichsten deutschen Schriftstellern. Ursprünglich ein unpolitischer Bohemien, schrieb er in den Zwanzigerjahren aufsehenerregende Bücher über Wilhelm II, Bismarck und den Kriegsausbruch 1914. Sein Ziel war es, die Vergangenheit des Kaiserreiches zu delegitimieren und die Leser dadurch von den Vorzügen der Demokratie zu überzeugen. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderem Gerhard Hauptmann, Erich Maria Remarque, Ernst Toller, sein Verleger Ernst Rowohlt, Thomas Mann und Stefan Zweig sowie der Außenminister Gustav Stresemann und US-Präsident Franklin D. Roosevelt. Seine Bücher wurden 1933 auf dem Scheiterhaufen der Nazis verbrannt, die ihn als linksliberalen Juden strikt ablehnten. 1940 floh Ludwig, der mit seiner südafrikanischen Frau Elga seit 1906 im schweizerischen Ascona unterhalb des Monte Verita lebte, in die USA. Hier lebte er, wie viele andere Emigranten auch, in Pacific Palisades in unmittelbarer Nachbarschaft zu Thomas Mann. Da er für eine harte Behandlung der Deutschen nach dem Krieg eintrat, entzweite er sich mit den meisten anderen Emigranten. Ludwig starb drei Jahre nach seiner Rückkehr 1948 in seinem Haus in Ascona.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Di18Sep201819:00Eintritt frei
Berliner Lektorat: Kürzen oder Längen?
Referentin: Susanne ZeyseDie Kunst des Erzählens ist auch: die richtige Länge zu finden, nicht zu langweilen, aber auch nicht zu kurz zu bleiben, an der richtigen Stelle weit auszuholen, an anderen Stellen das Tempo anzuziehen. Susanne Zeyse, langjährige Mitarbeiterin bei der Buchredaktion von Reader's Digest und erfahren in allen Fragen des Kürzens, zeigt an Textbeispielen wie es geht und worauf im Lektorat geachtet wird.Susanne Zeyse hat Germanistik, Anglistik und VWL in Tübingen, Oklahoma und Oregon studiert, arbeitete für den Reader's Digest in der Redaktion "Auswahlbücher" und ist seit 1995 als freie Lektorin tätig.