Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Fr19Jun2020So21Jun202010:00Eintritt frei
"Literatur viral" Vierter Branchentreff Literatur
Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden in digitaler Form und wenn möglich auch im Tak Theater Aufbau Kreuzberg (Prinzenstraße 85F, 10969 Berlin)
Der Branchentreff Literatur versammelt seit 2016 einmal jährlich die Solo-Selbständigen der Literaturbranche, um aktuelle Themen der Literaturszene und politische Entwicklungen zu diskutieren.
Was für ein Jahr. Ein Virus, zufällig wie eine Naturkatastrophe und doch wegen der globalisierten Lieferketten und unseres globalisierten Freizeitverhaltens menschengemacht, sprengt von einer Woche auf die andere unsere gesamte Lebensweise. Die Welt wird nicht mehr dieselbe sein wie vorher. Gestalten wir also die zukünftige Welt und fragen wir: Was wird sich ändern? Was wollen wir ändern? Was aus der Zeit davor wollen wir auf gar keinen Fall zurückhaben? Ökonomische Krisen beschleunigen sehr häufig gesellschaftliche Trends. Und während ein globaler Megatrend, die Globalisierung, an seine Grenzen zu stoßen scheint, sind zwei weitere, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, aktueller denn je. Jede Form des wirtschaftlichen Handelns muss sich langfristig an diesen Entwicklungen ausrichten.
Der Vierte Branchentreff Literatur hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies auf den Literaturbereich herunterzubrechen und die Konsequenzen aus der Krise für die Solo-Selbständigen der Literaturbranche zu diskutieren. Zu Nachhaltigkeit gehören unserer Ansicht nach neben Ökologie auch Nachhaltigkeit im sozialen Miteinander, faire Arbeitsbedingungen und Wirtschaftsbeziehungen, gerechte Chancen für alle und damit Antidiskriminierung und Barrierefreiheit in jedem Sinne. Wie wollen wir also künftig schreiben, wie wollen wir leben? Wie wollen wir (zusammen-)arbeiten?
Digitalisierung ist auch nach 30 Jahren noch immer ein ungebremst expandierendes Universum – jedes Jahr werden wir durch sie in neue Welten getragen. Im Zuge der Corona-Krise haben viele Literaturveranstalter*innen flugs auf digitale Streaming-Formate umgestellt, und die Social-Media-Aktivitäten explodierten geradezu. Wir wollen eine Zwischenbilanz ziehen: Was hat sich bewährt, was wurde verworfen? Welche Tools sind geeignet, welche ungeeignet? Welche Neuansätze für literarische Formate gibt es? Wie schaffe ich Viralität für Literatur? Wie ändern sich Rezeptions- und Vermarktungsstrukturen? Wie kann ich neue Publikumsschichten erreichen? Was behalten wir bei, wenn wir uns wieder analog versammeln dürfen?
Viele große Fragen also, auf die wir im Rahmen des Branchentreffs sicherlich nur provisorische Antworten werden finden können. Wie immer finden sich im Angebot aber natürlich auch viele handfeste und der literarischen Berufspraxis unmittelbar nützliche Vorträge und Workshops. Und da wir uns entschlossen haben, das gesamte Angebot in jedem Fall zusätzlich als Livestream oder Webinar zu übertragen, haben auch alle die Chance teilzunehmen, die nicht persönlich anwesend sein können.
Mehr zum Branchentreff erfahren Sie hier.
Das detaillierte Programm wird in Kürze veröffentlicht.
Teilnahme kostenfrei nach Anmeldung, das Formular dafür werden wir in Kürze zur Verfügung stellen.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Mo15Apr201916:00Eintritt frei
Haiku und Bild - Lass uns malen!
Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb
Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.
Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!
Wer Lust hat beim Haiku Wettbewerb mitzumachen, ist nur noch einen Schritt davon entfernt: denn es wird nur noch ein Bild benötigt. Der Workshop hilft bei der Frage, wie ein Haiku in ein Bild umgesetzt werden kann. Hierbei werden die Berliner Künstlerinnen Hanaa El Dagham und Haruka Sasaki Möglichkeiten zur Gestaltung eines Haiku-Bildes zeigen und Hilfestellungen bieten.
Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com
Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.
Künstler*innen:
Hanaa El Degham ist bildende Künstlerin und forscht im Bereich Kultur- und Kunsterbe. Sie benutzt Malerei, Zeichnungen, Collagen sowie verschiedene andere Medien und drückt ihre Kunst auch in Form von Installationen aus. Sie sammelt Fragmente des Alltags, fügt diese wieder zusammen und verknüpft sie mit dem kollektiven Gedächtnis. Hanaa ist interessiert an Menschen und ihren Geschichten, ihre figurativen Bilder bewegen sich zwischen Farben und Linien. In ihren aktuellen Objekten benutzt sie auch alt-ägyptische Symbole. El Degham studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Universität der Künste, Kairo.
Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Prophezeiungen der Götter aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrung beeinflusste ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit nimmt sie Bezug auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und auf eine starke und gleichzeitig sensible Technik der Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.