Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Mi.04Dez.202419:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
TraLaLiest – Die öffentliche Leserunde von TraLaLit
Leserunde mit Lisa Mensing und Julia Rosche
(c) Bella Demant Am 4. Dezember spricht Julia Rosche mit der Übersetzerin (und TraLaLit-Redakteurin) Lisa Mensing über ihre Übersetzung von Birkenschwester, dem preisgekrönten Debütroman der flämischen Autorin Caro Van Thuyne. Lisa Mensing wurde für ihre Übertragung aus dem Niederländischen mit dem Förderpreis des Literaturpreises der Kunststiftung NRW – Straelener Übersetzerpreis ausgezeichnet.
In Birkenschwester zeichnet Caro Van Thuyne das mäandernde Portrait einer Frau, die sich einem großen Verlust stellt. Ein Roman über den Prozess des Trauerns, die Beziehung zwischen zwei Schwestern, und über die Liebe eines Paares, das nicht aufgibt.
Als ihre Trauer zu viel Raum einnimmt, lässt Mari ihren Mann Felix zurück und macht sich auf den Weg. Während sie versucht, sich von ihrem Schmerz freizuwandern und einen neuen Pfad für ihr Leben zu finden, baut Felix einen Ort, an dem sich Mari vielleicht wieder zu Hause fühlen kann. Monatelang folgt sie dem Weg des Flusses, allein und doch begleitet – von Büchern, ihren Notizen und einer Dohle – Richtung Meer.
Bei der Veranstaltung wird sich über Leseerfahrungen, Lieblingszitate und natürlich über die Übersetzung ausgetauscht. Zudem besteht die Möglichkeit der Übersetzerin Lisa Mensing Fragen zu stellen.
TraLaLit ist ein Online Magazin für übersetzte Literatur.
Lisa Mensing (1989) lebt in Münster und arbeitet dort als Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie übersetzt Prosa, Theaterstücke, Essays und Poesie aus dem Niederländischen ins Deutsche und arbeitet seit 2020 als Redakteurin bei TraLaLit.Julia Rosche ist Mitbegründerin von TraLaLit, wo sie über übersetzte Literatur schreibt und Veranstaltungen moderiert. Sie studierte Anglistik und Germanistik in Freiburg, Oxford und Berlin.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Do.11Apr.201916:00Eintritt frei
Haiku und Bild - Lasst uns Haiku schreiben!
Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb
Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.
Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!
Heute kann man nicht nur auf Japanisch sondern auch auf Deutsch Haiku schreiben. Egal mit welcher Sprache, man muss sein feines Zartgefühl zum Ausdruck bringen. Wie schafft man dies? Der japanische Haiku-Dichter Kensuke Kashiwakura und die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl zeigen hierzu einen „Trick“. Beide bringen allen Teilnehmer*innen die ersten Schritte zur Haiku-Dichtung bei.
Mit einem selbst geschriebenen Haiku kann man sich beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Einzureichen ist ein gemaltes Bild, in dem ein Haiku steht. Eine weitere Möglichkeit, um ein solches Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen, ist am 15.04 um 16 Uhr.
Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com
Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April um 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.
Künstler*innen:
© Privat Kensuke Kashiwakura ist 1980 in Tochigi geboren und gilt als wichtiger Vertreter der Nachwuchsgeneration der Haiku-Szene in Japan. Seit 2014 ist er Mitglied im Taka-Haiku-Verein, einem der größten Haiku-Vereine Japans. Kashiwakura erhielt seine Ausbildung von den Haiku-Dichtern wie Maya Okuzaka sowie Keisyu Ogawa, die in der zeitgenössischen Haiku Szene eine bedeutende Rolle spielen. Neben seiner Arbeit als Redakteur im Ikubundo-Verlag beschreibt er seine alltäglichen Erlebnisse in Haiku-Form. Seine zeitnahen Momentaufnahmen vom Leben im modernen Japan werden hochgeschätzt. 2016 erhielt er den Taka-Nachwuchspreis. 2017 wurde sein Haiku-Zyklus Oyogouka [Lass uns schwimmen] für den Kadokawa-Haiku-Preis nominiert. Heute ist er als aktiver Taka-Haiku-Dichter etabliert und seine Haiku Dichtungen wurden zahlreich rezensiert. Seit 2016 ist er Mitglied der japanischen Haiku-Dichter-Gesellschaft.
© Privat Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.