
12A, RUE DES CLAIRISTES
1
ich deute auf die Hügel der Stadt
die wenn du sie genauer betrachtest
zu meinen Händen gehören
erst Fäuste dann ausgestreckt die Kuppen
wie Schaschlikspieße in Dächer gerammt
2
und suchst du Häuser auf
um dich abzukühlen denn innen ist es kühl
erwartet dich eine meiner mickrigen Hände
als Treppe
3
dann stehe ich am Marktplatz
und führe vor wie sich meine Hände
hineindrehen in die Dinge wie in einen Korken
4
in den Himmel seine Haihaut
die Algenpolster wo das Meer beginnt
die kleinen Häuser und die größeren
Taubenhälse, Seifen
5
und ich zeige dir wie ich wohne
mein Haus das korkt
und kühlt
(—)
Kathrin Bach: Schwämme. Gedichte. Köln (parasitenpresse Bd. 037) 2017. signaturen-magazin
Am 11. Februar liest u.a. Kathrin Bach bei der Lesung „Berliner Salonage: Pieces of Berlin“ neue Gedichte vor.