Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    05
    Apr
    2018

    Literaturzeitschrift manuskripte

    19:00Eintritt frei

    Lesung und Diskussion mit Ruth Benrath, Georg Leß, Andrea Scrima, Gerhild Steinbuch, Andreas Unterweger. Moderation: Fabian Thomas

    © manuskripte/ Günter Brus

    Seit 1960 liefert die Grazer Literaturzeitschrift „manuskripte“ laut ihrem Gründer und Herausgeber Alfred Kolleritsch „die beste Information, wie es mit der Literatur weitergeht“.

    Im Literaturhaus Lettrétage präsentiert Andreas Unterweger, der neue Mitherausgeber der Zeitschrift, Lyrik, Prosa und dramatische Texte von Berliner „manuskripte“-AutorInnen aus den jüngsten der mittlerweile 219 Ausgaben.

    Die folgende Podiumsdiskussion über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der "manuskripte" und der Literatur überhaupt wird von Fabian Thomas moderiert.

    Es lesen:

    Ruth Benrath (Berlin): "Lindern" (Erzählung)
    Georg Leß (Berlin): Gedichte
    Andrea Scrima (Berlin, USA): "Wie viele Tage" (Romanauszug)
    Gerhild Steinbuch (Berlin, A): "Friendly Fire" (Dramatischer Monolog)
    Andreas Unterweger (A): "Das Gelbe vom Jahr" (Prosa)
    Joceline Ziegler (D): Gedichte

    Moderation: Fabian Thomas

     

    © Bernd Suchland

    Ruth Johanna Benrath, 1966 in Heidelberg geboren. Schreibt Lyrik, Prosa, Dramatik und SprachSoundARt fürs Radio, lebt in Berlin. 2007. Letzte Veröffentlichungen: Die Klangkunsthörspiele DER KORALLENE WALD (WDR 2017), AUS DER TIEFE (RBB 2018) und GE-DENKKRÜMEL. Ein Hörspieldialog mit Elfriede Gerstl (ORF 2018). 2017 Stipendium des Berliner Senats.

     

    © Skiba

    Georg Leß, geboren 1981 in Neheim, lebt in Berlin. Veröffentlichungen von Gedichten, Erzählungen und Essays in Zeitschriften und Anthologien (u.a. manuskripte, Akzente, Edit, Sprache im technischen Zeitalter, Park, Jahrbuch der Lyrik). 2014 GWK-Förderpreis für Literatur. 2016 Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Einzelveröffentlichung:  Schlachtgewicht. Gedichte (parasitenpresse).

     

    © Adrian Sauer

    Andrea Scrima ist Autorin von A Lesser Day (Spuyten Duyvil Press, New York), das unter dem Titel Wie viele Tage 2018 bei Droschl erscheint. Sie erhielt ein Autoren-Stipendium der Kulturverwaltung des Berliner Senats und war Writer in Residence im Ledig House, New York. Sie schreibt Literaturkritiken unter anderem für Quarterly Conversation, Music & Literature, The Scofield, Hyperion: On the Future of Aesthetics, Statorec, Schreibkraft, Manuskripte und The Brooklyn Rail und arbeitet derzeit an einem zweiten Roman.

     

    © Max Bohm

    Gerhild Steinbuch, geboren 1983 in Mödling (Österreich), studierte Szenisches Schreiben in Graz und Dramaturgie an der HfS Ernst Busch in Berlin. Sie arbeitet als Autorin, Übersetzerin und freie Dramaturgin. Ihre Stücke werden vom Rowohlt Theater Verlag vertreten. Ihr Text „Radikale Akte“ wird im April am Staatstheater Karlsruhe aufgeführt, „Wir aus Glas“ hat im Juni als Koproduktion der Deutschen Oper Berlin mit der Münchener Biennale für Musiktheater Premiere. Sie ist Gründungsmitglied von Nazis & Goldmund, einer Autor*inneninitiative gegen die Europäische Rechte und ihre Allianzen: www.nazisundgoldmund.net

     

    © Lackner

    Andreas Unterweger, geb. 1978 in Graz, lebt in Leibnitz. Schriftsteller, Musiker, Herausgeber der Literaturzeitschrift manuskripte (gemeinsam mit Alfred Kolleritsch).  Studium Germanistik/Französisch in Graz und Nantes. Seine Bücher erscheinen im Literaturverlag Droschl: „Wie im Siebenten” (2009),  „Du bist mein Meer” (2011), „Das kostbarste aller Geschenke” (2013), „Das gelbe Buch“ (2015). 2018 folgt „Grungy Nuts“ (Erzählungen). Würdigungen, u. a.: manuskripte-Preis des Landes Steiermark 2016, Projektstipendium des BKA für Literatur 2015/2016, Literatur-Preis der Akademie Graz 2009.

    www.andreasunterweger.at

     

    © privat

    Joceline Ziegler, geb. 1997 in Berlin, wohnt zurzeit in Magdeburg und studiert Philosophie, Neurowissenschaften und Kognition. Sie war mehrere Male ausgezeichnet mit dem Berlin-Brandenburgischen Preis für Junge Literatur und Teilnehmerin des Literaturlabors Wolfenbüttel. Seit 2016 aktiv im Schreibende Schüler e.V., Verein zur Förderung junger Literatur. Veröffentlichungen u.a. in „metamorphosen“ und „manuskripte“.

     

    © privat

    Fabian Thomas arbeitet als freier Redakteur und Blogger in den Bereichen Kultur und Literatur in Berlin und ist Herausgeber von The Daily Frown – Das Magazin für Musik Literatur Alltag. Beiträge u.a. für goethe.de, ZEIT ONLINE, den Open Mike Blog und den Podcast ÜberPop. Seit Mai 2015 hauptamtlich für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. tätig. Daneben freier Dozent zum Thema Literaturblogs im Masterstudiengang Angewandte Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    07
    Okt
    2019

    Kunst- und Kulturorte zugänglich machen

    3:00Eintritt frei

    Ein Zweiteiliger Workshop zur Barrierefreiheit mit Schwerpunkt Literatur


    Alle reden über Barrierefreiheit, sehen große Anforderungen auf sich zukommen und dann scheitert es an scheinbar guten Argumenten, z.B. am Geld… Kommt Ihnen das bekannt vor? In diesem zweiteiligen Workshop des Förderverbands e. V. wird der Entmutigung entgegengewirkt und das Thema pragmatisch angegangen. Was müssen und was können auch kleinere Kultureinrichtungen tun an und was kann man von den Menschen erfahren, die es wirklich betrifft?  Unter der Moderation von Imke Baumann richtet sich das Format vor allem an Leiter*Innen, Programgestalter*Innen, Mitarbeiter*Innen aus kleineren und mittelgroßen Kultureinrichtungen mit dem Schwerpunkt Literatur.

    Das Programm des Workshops ist in zwei Themenschwerpunkte aufgeteilt.

    Modul I (07.10.2019 - 10.00 – 14.00)

    Barrieren erkennen, Zugänge schaffen, andere Perspektiven erfahren“

    In einem ersten Modul erforschen die Teilnehmenden aktiv und in Zusammenarbeit mit zwei unterschiedlichen Expert*Innen mit Behinderung die Gegebenheiten vor Ort. Geleitet durch die Erfahrungen der Betroffenen wird sich den Fragen gestellt: Was sind Barrieren, welche Barrieren existieren und für wen? Wie können Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen als Gäste willkommen geheißen werden? Was kann sofort verändert werden, was braucht spezielle Expertise oder Förderung? Es soll ein Portrait der Kulturinstitution vor Ort entstehen, welches die bereits vorhandenen Stärken ausweist, sinnvolle, dabei aber nicht unbedingt teure Veränderungsmöglichkeiten aufzeigt und die Innen- wie die Außenwirkung in den Blick nimmt.

    Modul II (07.10.2019 - 15.00 – 17.00)

    Andere „Sprach-Bilder“

    Das zweite Modul ermöglicht eine Begegnung mit einer Künstlerin und Kunstform, die bislang nicht als selbstverständlicher Teil des Mainstream wahrgenommen werden. Barrieren und fehlende Zugänge sind nicht nur äußerlicher, sondern vielfach auch inhaltlicher Art. Die Gebärdensprachpoetin und Schauspielerin Julia Kulda Hroch zeigt ausgewählte Gedichte und führt am praktischen Beispiel in Elemente und Besonderheiten der visuellen Sprachkunst ein. Im Gespräch zwischen ihr und den Teilnehmenden wird es dabei unter anderem um Arbeitsbedingungen tauber Künstler*innen, ihre spezielle Reibung mit der „hörenden“ Welt, ihre Vorstellungen und Wünsche gehen.

    Teilnehmende sind herzlich eingeladen, Beispiele des Ge- und Misslingens oder „Problemstellen“ (per Fotomaterial) beizusteuern. Zusätzlich wird nach der Anmeldung ein Formular mit Fragen zu den Persönlichen Interessen übermittelt. Daten werden vertraulich behandelt und dienen nur der Vorbereitung.

    Anmeldungen sind einzeln oder für beide Module per Mail unter: anmeldung-barrierefrei@gmx.de  möglich. Anmeldeschluss ist der: 02.10.2019.

    Der Workshop ist kostenlos.

    Moderation:

    Imke Baumann MA in Germanistik/Theaterwissenschaften war langjährig als Regisseurin und Dramaturgin an deutschsprachigen Bühnen tätig. Seit 2005 ist sie bei Förderband e.V. Projektmanagerin, Coach und initiiert und begleitet Projektentwicklungen zum Thema Menschen mit Behinderung in Kunst und Kultur. Imke Baumann ist außerdem Autorin für Audiodeskription und berät zu Barrierefreiheit und Förderungen in der Kultur. (www.berlinfuerblinde.de, www.neue-perspektiven-gewinnen.de, www.theaterhoeren-berlin.de)

    Expert*innen Modul I

    Uwe Nicksch ist Masterstudent für Urban Design in Berlin und ist seit 2017 Mitarbeiter bei "Sozialhelden e.V.". Diese Gruppe von engagierten Menschen entwickelt seit 2004 gemeinsam kreative Projekte, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Sie initiierten u.a. die Projekte „Leidmedien“ und „Wheelmap.org – Die Onlinekarte für rollstuhlgerechte Orte“.

    Stefanie Wiens ist Leiterin von <Platz da!> Barrierefreie Kulturvermittlung und Prozessbegleitung für Inklusion. Gemeinsam mit Expert*innen mit verschiedenen "Behinderungen" berät sie deutschlandweit Kultureinrichtungen. In Seminaren, Barrierefreiheits-Checks und Workshops geht es bis zu einem Jahr um die Begleitung des Öffnungsprozesses für mehr Inklusion vor und hinter den Kulissen der Einrichtung: www.platzda.berlin.

    Christine Pargmann ist Expertin für Leichte Sprache. Das heißt, dass sie sagen kann, wann Texte zu schwer sind und wie sie angepasst werden müssen, damit mehr Menschen sie verstehen. Sie hat bereits viele Kultureinrichtungen zum Thema beraten und hat auch den Blick dafür, was andere Besucher*innen mit Behinderung brauchen, um teilhaben zu können.

    Modul II

    Julia Kulda Hroch ist als Schauspielerin und Gebärdensprachperformerin tätig. Sie war Preisträgerin des Gebärdenpoesiefestivals Goldene Hand 2006 und beste Schauspielerin 2006 in Berlin. Sie gehört zum Ensemble des Deutschen Gehörlosentheaters und führt auch Regie. Julia Kulda Hroch lebt in Kremsier, Tschechien, und wirkt bei künstlerischen Produktionen in tschechischer und deutscher Gebärdensprache mit.

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Abteilung Kultur, Berlin.