Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    17
    Sep
    2021

    Berliner Salonage // Kippbilder im ACUD mit der Lettrétage

    19:00Lettrétage im ACUD Studio Veteranenstraße 21, Eintritt: 14€

    Lesung und Konzert mit Patrick Wilden, Jesko Stahl, Andrea Schmidt, Anna Hetzer, Mark Kanak, Malonda, Kaśka Bryla, Moderation: Isobel Markus

    Copyright: Hanna Markus

    Die Salonabende von Isobel Markus legen sich nicht fest. Sie verschreiben sich nicht nur einer Kunstform, sondern verbinden verschiedene Künste und Formen des künstlerischen Ausdrucks in der Idee, Kunst in ihren verschiedenen Richtungen vorzustellen und trotzdem als Ganzes begreifbar zu machen. Die Salons bieten Künstler*innen aus allen Bereichen eine gemeinsame Bühne, um Neues oder Bewährtes vorzustellen und regen im Anschluss zu einem möglichen Austausch an, wie es in den literarischen Salons in Berlin üblich war.
    Das Motto dieses Salons: Kippbilder – zwischen den Welten
    Es treten auf: 
    Patrick Wilden mit Gedichten aus pandämlichen und präpandämlichen Zeiten, Jesko Stahl mit neuen Songs zwischen den Welten USA und Deutschland, Ampersand_interart, alias Andrea Schmidt und Anna Hetzer mit der Text-Bild-Performance »Kippbilder«, Mark Kanak liest Auszüge aus seinem tractatus illogico-insanus, die Sängerin Malonda mit Songs zwischen urbanem Elektrosound und Chanson und Kaśka Bryla liest aus ihrem Roman „Roter Affe“.
    Moderation: Isobel Markus
    Bitte beachten: Die Veranstaltung findet in der Veteranenstraße 21 statt!

    Coypright: Natalie Claude

    Isobel Markus studierte Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sie ist freie Autorin und wirkt bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie schreibt Miniaturen für die berliner szenen und die Kolumne berlin viral der taz. Im Juli 2021 erscheint ihr erstes Buch „Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben“ im Quintus-Verlag.

    In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie regelmäßig Salonabende unter dem Namen „Berliner Salonage“.

     

    Copyright: Stefan Bürgel

    Patrick Wilden, geb. 1973 in Paderborn. Lebt seit 2004 in Dresden, wo er viele Jahre in einem Antiquariat arbeitete und zur Zeit in einer großen Bibliothek jobbt. Schreibt Gedichte, Kurzprosa, Rezensionen und ist Redakteur der Zeitschrift „Ostragehege“. Zuletzt erschien als „Raniser Debüt“ der Gedichtband „Alte Karten von Flandern“ (Jena: Lese-Zeichen 2019).
    Im Salon liest er Gedichte aus pandämlichen und präpandämlichen Zeiten.

    Copyright: Tim Bennewart

    Jesko Stahl, 1971 in Berlin geboren, besuchte als Bassist den Kontaktstudiengang Popularmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und spielte in verschiedenen Bands die Clubs Deutschlands. 1996 zog es ihn nach New York. Dort spielte er mit seinen Bands “Punch Havanna” und “Melodrome” u.a. Festivals wie SXSW in Texas, Monterey Music Summit in Kalifornien so wie die legendären Clubs CBGB’s in NYC und das Maxwell's in New Jersey. Als Produzent, Engineer und Bassist produzierte er Alben mit Justin Guip (Drei Grammy Nominationen) und Moses Schneider (Beatsteaks, Tocotronic, Fehlfarben).
    Jesko gewann den US “Independent Music Award” und die “International Songwriter Competition” mit seiner Band Melodrome. Die Songs der Band sind unter anderem in dem Oscar nominierten Film “Ferry Tails” als auch in Werbespots zu hören. Heute lebt er wieder in Berlin.
    Im Salon stellt er deutschsprachige Songs über ein Leben zwischen den Welten vor.

    Copyright: Charlotte Wendt

    Andrea Schmidt lebt in Berlin und arbeitet als Verlegerin, Typografin und Lehrende. Seit 2005 führt sie als Mitverlegerin das Verlagshaus Berlin – ein Independentverlag für Gegenwartslyrik und Illustration. In dem Projekt »Ampersand Interart« inszeniert sie intermediale Musik- und Literaturprojekte in Form von Licht- und Bewegtbild.

    Copyright: Privat

    Anna Hetzer lebt in Berlin. Sie veröffentlichte Lyrik und Essays, zuletzt erschien Kippbilder im Verlagshaus Berlin 2019. Sie war Stipendiatin der Villa Decius 2017 und erhielt einen Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2021. Sie ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und beteiligt sich regelmäßig an künstlerischen Kooperationen.
    Im Salon stellen »Ampersand Interart« die Text-Bild-Performance »Kippbilder« vor. Anna Hetzer liest Texte aus ihrem gleichnamigen Band (Verlagshaus, 2019), begleitet von Live-Visuals mit Zeichnungen von Andrea Schmidt.

    Copyright: Florian Neuner

    Mark Kanak ist Autor, Übersetzer und Hörspielmacher und lebt in Berlin.  Zu seinen jüngsten Büchern gehören „Tractatus illogico-insanus“ (2018, Ritter Verlag), Übersetzung/Veröffentlichung von Walter Serners Dada-Meisterwerk „Letzte Lockerung“ ins Englische für Twisted Spoon Press (2020). 2021 erscheint „HÄUSER" (mit Sophie Reyer) im Moloko Print.  Hörfunkarbeit: „Tollhaus" (2021) mit Blixa Bargeld in der Hauptrolle (Premiere Berlin Hörspiel Festival). 2022 erscheint „Texte und Übertragungen" (Prosa, Ritter Verlag).
    Im Salon liest er aus „Tractatus illogico-insanus“.

    Copyright: Ben Jenak

    MALONDA (sie/ihr) ist eine in Berlin lebende Sängerin, Songwriterin und Elektrik Diva, die eigene Songs schreibt und auch auf Theaterbühnen brilliert. Neben der Musik brennt sie für antirassistische und queer-feministische Themen. Indem sie über Geschlechterrollen, Sex und Diversität singt und spricht, macht sich Malonda als politische Künstlerin einen Namen.
    Im Salon stellt sie uns ihre Songs vor.

    Copyright: Privat

    Kaśka Bryla ist in Wien geboren und zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium der Volkswirtschaft in Wien, Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie 2015 die Literaturzeitschrift und das Autor_innennetzwerk PS – Politisch Schreiben mitbegründete und seither Teil der Redaktion ist. Sie schreibt Langprosa, Kurzprosa, Essays und dramatische Texte, war Redakteurin des Monatsmagazins an.schläge in Wien, erhielt 2013 das österreichische START-Stipendium und 2018 den Exil Preis für Prosa. Seit 2016 gibt sie Kurse zu Kreativem Schreiben u.a. in Gefängnissen und für Menschen mit Migrationshintergrund. 2015 inszenierte sie im Ernst-Kirchweger-Haus in Wien ihr erstes Stück „Kurze Interviews mit freakigen Frauen“, 2019 in Leipzig an der Schaubühne Lindenfels die Reihe "Szenogramme". Ihr Romandebüt „Roter Affe“ ist 2020 im Residenz Verlag erschienen. Im September 2021 wird „Das verkommene Land“, ein Theaterstück, das sie für „ongoing project“ schrieb, an der Schaubühne Lindenfels uraufgeführt. Im Sommer 2020 durfte sie die Rabenkrähe Karl beim Aufwachsen begleiten. Seither gilt ihre besondere Liebe den Krähenvögeln.
    Im Salon liest sie aus ihrem aktuellen Roman „Roter Affe“.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    11
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lasst uns Haiku schreiben!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Heute kann man nicht nur auf Japanisch sondern auch auf Deutsch Haiku schreiben. Egal mit welcher Sprache, man muss sein feines Zartgefühl zum Ausdruck bringen. Wie schafft man dies? Der japanische Haiku-Dichter Kensuke Kashiwakura und die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl zeigen hierzu einen „Trick“. Beide bringen allen Teilnehmer*innen die ersten Schritte zur Haiku-Dichtung bei.

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku kann man sich beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Einzureichen ist ein gemaltes Bild, in dem ein Haiku steht. Eine weitere Möglichkeit, um ein solches Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen, ist am 15.04 um 16 Uhr.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April um 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    © Privat

    Kensuke Kashiwakura ist 1980 in Tochigi geboren und gilt als wichtiger Vertreter der Nachwuchsgeneration der Haiku-Szene in Japan. Seit 2014 ist er Mitglied im Taka-Haiku-Verein, einem der größten Haiku-Vereine Japans. Kashiwakura erhielt seine Ausbildung von den Haiku-Dichtern wie Maya Okuzaka sowie Keisyu Ogawa, die in der zeitgenössischen Haiku Szene eine bedeutende Rolle spielen. Neben seiner Arbeit als Redakteur im Ikubundo-Verlag beschreibt er seine alltäglichen Erlebnisse in Haiku-Form. Seine zeitnahen Momentaufnahmen vom Leben im modernen Japan werden hochgeschätzt. 2016 erhielt er den Taka-Nachwuchspreis. 2017 wurde sein Haiku-Zyklus Oyogouka [Lass uns schwimmen] für den Kadokawa-Haiku-Preis nominiert. Heute ist er als aktiver Taka-Haiku-Dichter etabliert und seine Haiku Dichtungen wurden zahlreich rezensiert. Seit 2016 ist er Mitglied der japanischen Haiku-Dichter-Gesellschaft.

     

    © Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.