Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo.
    24
    Juni
    2024

    Neuübersetzung von Sor Juanas: Primero sueño

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Lesung und Gespräch mit Cristina Rivera Garza & Nora Zapf, moderiert von Oliver Precht

    Veranstaltungbild
    ©privat

    Sor Juana war Lyrikerin und Musiktheoretikerin, Feministin und Nonne, Philosophin und Dramatikerin. Im 17. Jahrhundert im heutigen Mexiko geboren, wurde sie auch als „Zehnte Muse“ oder „Phönix von Mexiko“ bezeichnet.  Im Gedicht Primero sueño  [dt.: Erster Traum] schläft eine Frau ein, träumt beinahe 1000 Verse und wacht, von Hunger und Sonne geweckt, wieder auf. Das Gedicht beschreibt den Körper als Maschine und begibt sich auf eine Seelenreise, die im Scheitern der Erkenntnis unerhört modern endet. Die durch den Schlaf zumindest scheinbar von allen körperlichen Zwängen befreite Seele überfliegt selbst noch die Pyramiden, Obelisken und Berge. Das Himmelstrebende der Seele, der menschlichen Gebäude, der philosophischen Systeme und der schönen Künste wird zugleich inszeniert und hinterfragt. Sie erreichen ihr Ziel nicht, bleiben an den eigenen Körper, an die Umwelt und den Planeten Erde gebunden. Das Verlangen, alles zu verstehen scheitert an der Vielfalt der Dinge, deren Zusammenhänge sich unserem Verständnis entziehen.

    An diesem Abend wird eine Neuübersetzung von Sor Juanas "Primero sueño" vorgestellt, die im vergangenen Jahr im Wiener Verlag Turia + Kant erschienen ist. Die mexikanische Autorin und Theoretikerin Cristina Rivera Garza wird Ausschnitte des Gedichtes auf Spanisch vortragen, die Übersetzerin und Lyrikerin Nora Zapf wird aus ihrer deutschen Nachdichtung lesen. Im Anschluss findet ein Gespräch über Sor Juana als zentrale Figur des lateinamerikansichen Barock und als wichtige Impulsgeberin für gegenwärtige Diskurse statt. Moderation:  Oliver Precht.

     

    Bild von der Übersetzerin Cristina Rivera Garza
    ©Juan Rodrigo Llaguno

    Cristina Rivera Garza: Author. Translator. Critic.  Latest book: Liliana’s Invincible Summer, Pulitzer Prize 2024. M.D. Anderson Distinguished Professor and head of the PhD Program in Creative Writing in Spanish at the University of Houston. MacArthur Fellow 2020-2025. Artist-in-Residence Berlin, 2023-2024.

    Cristinas Instagram

    Foto der Lyrikerin Nora Zapf
    ©Annalena Roters

    Nora Zapf ist Lyrikerin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin. Letzter Lyrikband: No notizen, hochroth München 2023. Derzeit Habilitationsprojekt zum Thema "Absteigen als Erzählen. Unterweltreisen in der lateinamerikanischen Literatur".

    Noras Instagram

    Foto von Oliver Precht
    ©Edith Pedersen

    Oliver Precht arbeitet als Philosoph und Literaturwissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL Berlin), wo er ein Forschungsprojekt zum Thema »Marx in Frankreich: Die Selbstbestimmung der französischen Theorie (1945­–95)« verfolgt. Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der Buchreihe Neue Subjektile im Verlag Turia + Kant, für die er literarische und theoretische Texte aus dem französichen und aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt. Zu seinen eigenen Buchpublikationen zählen Heidegger. Zur Selbst- und Fremdbestimmung seiner Philosophie (Meiner 2020) oder Der rote Faden. Maurice Merleau-Ponty und die Politik der Wahrnehmung (August 2023). Momentan arbeitet er an einem Buch über die brasilianische Schriftstellerin Clarice Lispector.

    Olivers Instagram

    Die Veranstaltung wird ko-organisiert von Lea Schneider (Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule/FU Berlin) im Rahmen des Einstein-Projekts »Afterwords. Positioning German Poetry in the 20th Century and Beyond« und gefördert durch die leistungsorientierte Mittelvergabe für Frauen*förderung und Gleichstellung am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin.

    © Julia Beier


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa.
    17
    Nov.
    2018

    TEXTREMISTEN

    11:00(Für Mitglieder des Freien Deutschen Autorenverbands kostenlos, alle anderen werden um eine kleine Spende gebeten)

    Textwerkstatt mit Jordan T.A. Wegberg. Eine Veranstaltung des Freien Deutschen Autorenverbands Berlin.

    Die Textremisten treffen sich einmal monatlich in der Lettrétage, um reihum eigene Texte vorzustellen, die dann von den Teilnehmer*innen ausgiebig besprochen werden. Die maximale Lesezeit beträgt 10 Minuten. Es können alle Prosaformen wie Kurzgeschichten, Romankapitel oder Essays präsentiert werden. Wir geben einander Tipps, Ratschläge, Anregungen, Feedback und Motivation.

    Natürlich ist sowohl das Besprechen der Texte als auch die Teilnahme an den öffentlichen Lesungen freiwillig – wer möchte, kann auch nur zum Zuhören zu den Textremisten kommen!