Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Di.
    11
    Juni
    2024

    textOUR Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Auftaktevent: 5 Jahre das ad hoc Lyrikkollektiv

    Lesung & Website-Launch

    Eine Textur,
    ein poetisches Gewebe
    wir gehen den Fäden nach
    leuchten
    in den Raum dazwischen

    "das ad hoc" trifft mit anderen Berliner Kollektiven und Netzwerken zusammen und sucht nach Poetiken des Verknüpft-Seins, der Zu-Wendung, des Sich-Beziehens. An neun Leseabenden spinnt sich Poesie unterschiedlicher Stile, Szenen und Sprachen fort. Zum Auftakt der Lesereihe feiern die Mitglieder des Kollektivs ihr 5-jähriges Bestehen und präsentieren erste Ergebnisse eines kollektiven Gedichtgewebes, welches in darauffolgenden Lesungen weiter wachsen soll. Es wird zurückgeblickt auf die letzten fünf Jahre, auf Highlights, Herausforderungen und Veränderungen.
    Außerdem wird die Website des Grafikstudios "notes on" gelauncht. Hier wird der kollektive poetische Prozess online inszeniert und festgehalten.

    das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer:innen der Lyrikwerkstatt "open poems" gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und den Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich gegenseitig, tauschen sich über Schreibprozesse aus und teilen ihre Erfahrungen miteinander. Vielfältige ästhetische Schwerpunkte bereichern die Zusammenarbeit: einige sind ausgebildete Dichter:innen, andere Bildende Künstler:innen, Theaterschaffende oder Wissenschaftler:innen. Sie alle finden im Kollektiv einen persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum.

    Das  Kollektiv performte breits in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln.
    Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis.
    2020 erschien ein gemeinsam geschriebenes Essay in der Literaturzeitschrift Transistor.

    © Wilbert_Juchem

    Momo Bera ist Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Ihr schreiben versteht sie im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.  Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen und veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7.

    © privat

    Julia Dorsch (*1994) wuchs in der italienischen Schweiz auf und lebt heute als Dichter:in und Sprachkunstvermittler:in in Berlin. Sie studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
    Ihre Texte und intermedialen Arbeiten fanden u.a. beim Auftakt Festival Köln, dem Poesiefestival Berlin, der Lesereihe Stimmen:Lektüren und beim Leipziger Hörspielsommer statt und erschienen u.a. in der Literaturzeitschrift Bella Triste Nr. 61 und im Jahrbuch der Lyrik 2022. Zuletzt wurde das mehrteilige Gedicht „Glazia/MMORPG“ in Schliff Nr. 16 - Gletscherbersten veröffentlicht. Aktuell ist Julia Dorsch Stipendiat:in der Landis & Gyr Stiftung.

    © privat

    Sara Hauser ist Lyrikerin, Dozentin für inklusive Deutschdidaktik & Literaturvermittlerin. Ihr Format "Poets in Progress" befähigt schulformübergreifend Jugendliche zum mehrsprachigen kreativen Schreiben. Saras Gedichte erschienen u.a im Jahrbuch der Lyrik 2018, der Anthologie „Und bey den liechten Sternen stehen" (Reinecke & Voß) & mosaik. Aktuell schreibt sie an ihrem Langklanggedicht „stuck“.

    © privat

    Johanna Hühn studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Politische Theorie.
    2021 erschien „mein körper, der da wäre“ in der Reihe Dock X paper pieces. Weitere Veröffentlichungen u.a. in: BELLA triste, mosaik und Das Narr.

    © privat

    Mel Manuel Irmey (B.A. Theaterpädagogik, M.ed. Englisch und Sonderpädagogik) schreibt Texte zwischen Poesie und Spoken Word, auf Deutsch, Englisch und beidem. Im Rahmen des Masters hat Mel in Toronto
    ein Jahr kreatives Schreiben studiert. Mel arbeitet freiberuflich in verschiedenen Bildungsbereichen. Einzelne Texte erschienen in PS7 (Politisch Schreiben), parabolis virtualis 2 und Glitter 5.

    © ROSE

    Luise John studiert Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Antje Majewski und war zuvor bei Olav Christopher Jenssen. Im letzten Jahr verbrachte sie ein Semester an der Kunstakademie
    in Krakau. Sie widmet sich vor allem der Malerei, dem Text und der Fotografie.

    © Caroline Adler

    Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin "Berlin Review", sowie an einer Herausgabe der Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.

    © privat

    Patty Nashs erster Lyrikband, "Walden Pond", erscheint im Sommer 2024 bei Thirdhand Books. Gedichte und Essays wurden veröffentlicht u.a. im Transistor, Jahrbuch der Lyrik, West Branch und DIAGRAM. patty-nash.com

    © privat

    Anja Engst lebt in berlin und studiert(e) in witten, frankfurt oder,  warschau und leipzig philosophie, literaturwissenschaft sowie literarisches schreiben. veröffentlichungen u.a. in der zeitschrift jenny und kapsel.

    © Dirk Skiba

    hannah schraven studierte kulturwissenschaften in berlin und literarisches schreiben in hildesheim. hannah erprobt poetische formate, die sich an der schnittstelle von text, sound und bild bewegen. im sommer 2024 erscheint hannah schravens gedichtband "außerhalb der blessuren" bei rohstoff. hannahschraven.de

    © Julius Erdmann

    Kasia Wojcik ist Kuratorin, Dramaturgin und Autorin und lebt in Berlin. Als Teil von IIPM / Milo Rau entwickelte sie als leitende Kuratorin das preisgekrönte Diskursformat School of Resistance (2020-2022). Sie war sie Mitglied des Künstler:innenkollektivs Staub zu Glitzer und ist Teil des Lyrikollektivs das ad hoc. Sie realisierte die transdisziplinäre Film-, Performance- und Ausstellungsreihe Constitución Nómada in Colchane (Chile), Athen und Berlin. Derzeit konzipiert sie in einem kuratorischen Kollektiv die Ausstellung
    RE:BORDERS im Kunstquartier Bethanien. Ihre Lyrik wurde bei “Literarische Diverse” publiziert. www.kasiawojcik.de


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do.
    21
    Okt.
    2021
    Fr.
    22
    Okt.
    2021

    Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis

    11:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung

    Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage

    Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?

    Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend  gezeigten künstlerischen Praktiken  bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.

    Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin

     

    Programm

    Donnerstag, 21. Oktober 2021
    10:15 – 10:45 Uhr
    Ankunft und Check-in

    10:45 – 11:05 Uhr
    Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
    Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«

    11:05 – 12:05 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
    Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
    Martina Hefter

    12:05 – 13:00 Uhr
    Pause

    13:00 – 14:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
    Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Kinga Tóth

    14:00 – 15:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
    Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Carsten Schneider

     

    Freitag, 22. Oktober 2021
    10:00 – 10:30 Uhr
    Ankunft & Check-in

    10:30 – 11:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):  Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
    Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
    Mathias Traxler

    11:30 – 12:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
    Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
    Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Yevgenia Belorusets

     12:30 – 13:30 Uhr
    Pause

    13:30 – 14:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
    Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Mara Genschel

     14:30 – 15:30 Uhr
    Abschlussdiskussion

    Teilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de