Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Fr.09Sep.202219:30 UhrLettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
Berliner Salonage Frauenart – Back, Now & Then – Vol. 3
Lesung mit Sarah Berger, Anna Hetzer & Katja Hoffmann, Nora Linnemann und Susanne Schirdewahn; mit Electro-Vocals von Nathalie Claude
Die BERLINER SALONAGE verbindet die Tradition der historischen Berliner Salons mit gegenwärtiger Kunst. Gastgeberin Isobel Markus bietet Künstler*innen verschiedener Richtungen eine thematische Bühne, auf der sie Neues ihrer Arbeit vorstellen und mit dem Publikum in Austausch treten.
Am 9. September findet in der Lettrétage die dritte Veranstaltung aus der sechsteiligen Reihe BERLINER SALONAGE – FRAUENART – BACK, NOW & THEN statt, die von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen der Spartenoffenen Förderung für Festivals und Reihen zweijährig gefördert.
Unter dem Motto HATER & LOVER – ANALOG & DIGITAL: ANALOGE UND DIGITALE LIEBE/FREUNDSCHAFT/GEWALT, MISOGYNIE setzen sich die eingeladenen Autorinnen mit den folgenden Fragen auseinander: Was kann eine offene Gesellschaft Entwicklungen wie zunehmenden Femiziden, Incel-Bewegung, Diskriminierung, digitaler Gewalt gegen Frauen und allgemeiner Misogynie entgegensetzen? Wie zeigt sich das Thema in der Kunst? Wie gehen wir mit Hater*innen und digitalem Mobbing um? Wie hat sich Freundschaft und Liebe digital und auch analog verändert?
Dazu liest Nora Linnemann einen Text über Liebe und Freundschaft auf TikTok, Anna Hetzer & Katja Hoffmann stellen Gedichte aus dem Band PANDORAS PLAYBOX vor, die von Illustrationen begleitet werden, Sarah Berger liest aus ihrem neuen Erzählband WEN ES ETWAS ANGEHT (Herzstückverlag), Susanne Schirdewahn stellt Objekte aus der Serie FLEISCHFRAUEN vor und liest Auszüge aus ihren bekannten Tinder-Texten und schließlich füllt Nathalie Claude mit einer Loop-Station, einem Analog-Synthesizer, einem Harmonizer und ihrer Stimme den Raum mit atmosphärischen Electro-Vocals.
Copyright: Florian Reischauer Isobel Markus ist freie Autorin und wirkt bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und ins Arabische übersetzt. Sie schreibt Miniaturen für die berliner szenen der taz. Im August 2021 erschien ihr erstes Buch STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN im Quintus-Verlag, Im Februar 2022 erschien ihr Debütroman DER SATZ. In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie regelmäßig Salonabende.
Copyright: Marco Lehmbeck Nora Linnemann war zunächst Schauspielerin, bevor sie Schreiben an der Universität Hildesheim und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studierte. Sie war Finalistin des 22. open mike und hat in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Seit 2019 leitet sie die Kommunikationsabteilung des inklusiven RambaZamba Theaters in Berlin.
Copyright: Dirk Skiba Anna Hetzer veröffentlicht Lyrik, Essays und Übersetzungen. Zudem entwickelt sie regelmäßig Performances im Rahmen von künstlerischen Kooperationen. Ihr aktueller Band PANDORAS PLAYBOX erschien 2022 im Verlagshaus Berlin.
Copyright: privat Katja Hoffmann, am 9. Oktober 1984 in Leipzig geboren, ist freischaffende Künstlerin und Lehrerin und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunst und Germanistik in Erfurt. Ihre monochromen Zeichnungen wirken skizzenhaft. Im Bildmittelpunkt steht häufig die Frau: Platziert in reduzierten, surreal anmutenden Szenerien, nicht selten verfremdet oder maskiert. Ausstellungen zuletzt: SURREAL WORLD (Ocelot 2021).
Copyright: Asal Dardan Sarah Berger ist Autor_in, Fotograf_in und Performencekünstler_in und bespielt verschiedene sozialmediale Formate mit autofiktionalen Texten und Fotografien. Bergers Arbeiten bauen auf einer queer-feministische Haltung auf und changieren zwischen introspektiver Betrachtung und gesellschaftskritischer Analyse. Zu Bergers Publikationen gehören das 2017 im Frohmann Verlag erschienene MATCH DELETED – TINDER SHORTS. Es folgten weitere bei Sukultur, im Metamorphosen Magazin, Pop Kultur und Kritik und in der Berliner Zeitung. 2020 veröffentlichte Berger den Kurzgeschichtenband SEX UND PERSPEKTIVE im Berliner Herzstück Verlag. 1985 in Timișoara geboren, lebt und arbeitet Sarah Berger in Berlin
Copyright: Nils Woitschack Susanne Schirdewahn wurde 1970 in Westberlin geboren. Sie studierte Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Seit 2000 arbeitet sie als bildende Künstlerin und Autorin. Sie schreibt für die Berliner Zeitung, das Magazin, Zeit Online und vor allem die Lesebühne DES ESELS OHR, bei der sie mit anderen Kolleginnen (wie Kirsten Fuchs, Franziska Hauser, Barbara Weitzel, Vanessa Karré und Gästen) auftritt. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden im In- und Ausland ausgestellt. Zuletzt kuratiert sie eine Ausstellung zum Thema IM ZWEIFEL EIN PORTRAIT, im Rahmen des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867, dessen Mitglied sie seit 2013 ist. Weiters unter: www.susanne-schirdewahn.de oder auf Instagram als @schirdewahnsusanne.
Copyright: privat Nachdem Nathalie Claude seit ihrer Ausbildung in den USA hauptsächlich Jazz gesungen hat und mit zahlreichen Bands unterwegs war, entstanden aus neuen Zusammenarbeiten mit House-Produzent*innen mehrere Singles, ebenso ein Album mit Ralf Goldkind, woraus die Single WENN DER WIND DREHT entstand. Sie schreibt meist in Englisch, manchmal in Berndeutsch und selten in Deutsch. Während der Pandemie entstand ihr Soloprojekt.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Do.21Okt.2021Fr.22Okt.202111:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung
Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis
Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage
Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend gezeigten künstlerischen Praktiken bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.
Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin
Programm
Donnerstag, 21. Oktober 2021
10:15 – 10:45 Uhr
Ankunft und Check-in10:45 – 11:05 Uhr
Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«11:05 – 12:05 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
Martina Hefter12:05 – 13:00 Uhr
Pause13:00 – 14:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Kinga Tóth14:00 – 15:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Carsten SchneiderFreitag, 22. Oktober 2021
10:00 – 10:30 Uhr
Ankunft & Check-in10:30 – 11:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
Mathias Traxler11:30 – 12:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Yevgenia Belorusets12:30 – 13:30 Uhr
Pause13:30 – 14:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Mara Genschel14:30 – 15:30 Uhr
AbschlussdiskussionTeilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de