Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    12
    Okt
    2022

    Das Kettenkarussell

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 7€/5€

    Lesung mit Bela Chekurishvili

    »Schuld war nur das Kettenkarussell,
    wie seine Schaukeln flogen, ach, so schnell,
    aus ihnen sah die Welt so völlig anders aus …«

    Die neuen Gedichte von Bela Chekurishvili haben ihre Ankerpunkte in der Kindheit. Sie rückt umso mehr in den Blick, je länger und je weiter sich die georgische Dichterin aus ihrer Heimat entfernt hat. Unwiederbringlich sind die Verluste, wie der Tod des Vaters, der in diesem Band betrauert wird. Die Hinterbliebenen verhandeln um ein verlassenes Haus, sie tauschen sich aus, welche Blumen auf das Grab gehören; Schwertlilien sollen es sein, aber wird diejenige sie jemals blühen sehen, die so weit weg, in einem anderen Land lebt?

    Die Gedichte Bela Chekurishvilis holen also die Ferne heran, mit den uralten Mitteln der Poesie. Die rhythmische Beschwörung getrockneter Sauerkirschen und roter Chilischoten legt dem Publikum ihren Geschmack auf die Zunge. Aber die Gedichte stellen auch kritische Fragen an Geschichte und Gegenwart eines Landes, in dem die Kriegserfahrung noch nicht lange zurückliegt. Wer sie liest, der ist im Großen Kaukasus, im Weinland Kakhetien, in der Hauptstadt Tbilisi, am Schwarzen Meer.

    Moderation: Norbert Hummelt

    Copyright: Wolfgang Korall

    Bela Chekurishvili, geboren in Gurjaani (Georgien), hat georgische Sprache und Literatur an der Universität Tbilisi studiert. Langjährige Tätigkeit als Kulturjournalistin für verschiedene georgische Zeitschriften und Zeitungen wie auch als Lehrerin. Sie ist Doktorandin für Komparatistik an der Universität Tbilisi und studiert zusätzlich noch an der Universität Bonn. Seit 2016 ist sie auch als Übersetzerin tätig. Bela Chekurishvili ist Autorin von sechs Lyrikbänden und einer Sammlung von Kurzgeschichten. Ihr neuester Lyrikband NANAS PFERD erschien 2020 in Tbilisi, Georgien. Von 2016 bis 2021 erschienen in Deutschland beim Heidelberger Verlag Das Wunderhorn drei Gedichtbände von ihr: WIR, DIE APFELBÄUME; BARFUSS und DAS KETTENKARUSSELL. Alle drei Bände wurden von Norbert Hummelt nachgedichtet, in mehreren Anthologien veröffentlicht und ins Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Spanische, Arabische und Russische übertragen. Sie ist Mitglied des georgischen PEN und lebt in Berlin und Köln.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    03
    Mrz
    2018

    Sicher sprechen leicht gemacht

    10:00 - 17:00Teilnahmegebühr 97,-

    Sprechworkshop mit Juliane Jacobsen in kleiner Gruppe (max. 10 TN)

    Die Bühne ist für viele Autoren kein Wohlfühlort: die Hände werden schwitzig, der Mund trocken und das Gehirn gleicht einem schwarzen Abgrund, in dem alles zu verschwinden droht, was man jemals zu wissen glaubte. Dann machst Du den Mund auf und die Stimme klingt wie bei einem kranken Frosch. Die gute Nachricht ist, mit dem richtigen Training kannst auch Du selbstbewusst und gut bei Stimme Deine Lesung halten! Bisher musste man dazu entweder eine Schauspielausbildung machen oder mit einem Stimmcoach arbeiten, der vor allem auf Sänger spezialisiert ist. Beides ist aber für die Belange eines Autors völlig übertrieben und geht zum Teil an dessen Bedürfnissen vorbei. Gemeinsam werden die 5 Säulen einer gelungenen Lesungspräsentation erarbeitet. Am Ende hat jeder Teilnehmer für jede dieser Säulen verschiedene Übungen kennengelernt, mit denen er sich gezielt vorbereiten kann, Lampenfieber bekämpfen und seine eigene Präsenz – sowohl stimmlich als auch energetisch – während der Lesung zu optimieren vermag.

    © Katrin Hellwig

    Juliane Jacobsen (1975) schreibt und lektoriert Bücher für Kinder verschiedener Altersgruppen. Mit ihrem ersten Kinderbuch hat sie nach guten Lesungen gesucht, von denen sie lernen könnte. Die Ausbeute war mager. Sie begann selbst zu lernen und zu recherchieren, wie Lesungen lebendig werden. Mittlerweile hilft sie anderen Autorenkollegen dabei, ihre Bücher mit tollen Lesungen bekannter zu machen. Sie ist Mitorganisatorin der Buch Berlin, verantwortlich für die Buch Berlin Tagung und Mitglied im Bundesverband junger Autoren (BVjA). Derzeit lässt sie sich als Stimmcoach zertifizieren (Claim Your Voice/Jonathan Bender).

    Neben dem Schreiben, Lektorieren und Coachen arbeitet sie als Elementare Musikpädagogin und lebt mit ihrer großen Patchworkfamilie in der Nähe von Berlin.

    Bei dem obigen Workshop handelt es sich nicht um eine von der Lettrétage ausgerichtete Veranstaltung. Sowohl die inhaltliche wie auch die preisliche Gestaltung obliegen der Workshopleitung.