Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Di
    17
    Mai
    2022

    Zerbrich deine Sprache – Wie schreiben Frauen in einer postpatriarchalen Zeit?

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Freier Eintritt

    Lesung und Gespräch mit Maïmouna Coulibaly, Chloé Lechat, Saskia Nitsche und Jayrôme Robinet 

    Welche Sprache sprechen Frauen? Welche Instrumente stehen Frauen in einer patriarchalisch geprägten Sprache und Kultur zur Verfügung, um sich selbst zu benennen und zu verwirklichen? Wenn, wie Monique Wittig vorschlägt, die Sprache unsere Körper bildet, von welchem Körper spricht man dann, wenn man über Frauen schreibt: dem Betrachteten oder dem Betrachtenden?

    Ein Abend auf Deutsch und Französisch, mit interlinguistischen Vorschlägen für das Schreiben gegen patriarchale Strukturen. Entwickelt von Maïmouna Coulibaly, Chloé Lechat, Saskia Nitsche und Jayrôme Robinet.

    Kuration: Delphine de Stoutz

    Copyright: Jens Birger

    Maïmouna Coulibaly ist malischer Abstammung und wurde in Paris geboren. Sie wuchs in der Pariser Vorstadt Grigny auf und lebt heute in Berlin. Sie ist die Autorin des Buches JE ME RELÈVE, das im Verlag Anne Carrière erschienen ist. Maïmouna studierte Theaterwissenschaften an einer französischen Universität und wurde nach und nach Tanzlehrerin (afrikanischer Stadttanz), Regisseurin, Schauspielerin und Choreographin, und beschwört dabei die Macht und die Emanzipation der Frauen herauf. Sie konzeptualisiert außerdem die Booty Therapy, die sich derzeit in mehreren Ländern entwickelt.

    Copyright: Colombe Clier

    Chloé Lechat ist eine französisch-schweizerische Librettistin und Regisseurin. Sie lebt in Berlin und Paris. Nach ihrem Abschluss an der École supérieure d’art dramatique du Théâtre national de Strasbourg im Jahr 2004 begleitete sie Christophe Honoré, Stefan Herheim, Barrie Kosky, Stéphane Braunschweig, David Marton und Katharina Thalbach als künstlerische Mitarbeiterin an verschiedenen Opernhäusern in Europa. 2019 nahm sie an der Masterclass Opéra en création der Académie du Festival International d'Art Lyrique d'Aix-en-Provence unter der Leitung von Pascal Dusapin teil und setzte ihre Arbeit in der Amsterdam Opera & Writing Masterclass der Dutch National Opera & Ballet fort. Im Jahr 2021 gewann Chloé Lechat als Preisträgerin der Commission écritures de la Cité Internationale des Arts eine Residenz für ihr Libretto WoMen. In der Spielzeit 2021-2022 inszenierte sie LA TRAVIATA an der Opéra de Limoges. Ihre Schwerpunkte für 2023 sind ein Projekt für die Pariser Philharmonie; dort befasst sie sich mit der Visibilisierung und Ehrung von Germaine Tailleferre sowie an der Inszenierung der Uraufführung der Kammeroper ihres Librettos NACH DEM KUSS in der Oper Bordeaux. Gefördert wird dieses Projekt auch durch das Schreibstipendium von Beaumarchais-SACD und von La Chartreuse-CNES. Sie ist außerdem Mitglied des Young Opera Makers Programms des ENOA Netzwerks.

    Copyright: Daniel Nartschick

    Saskia Nitschegeboren 1986 in Bamberg. Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste Berlin und des Literarischen Schreibens am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Währenddessen intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Disziplinen der Gestaltung. Sie schreibt Dramatik und Prosa und lehrt regelmäßig am Literaturinstitut Hildesheim sowie an verschiedenen Kunsthochschulen in den Bereichen Literarisches Schreiben und Design. Mit WOW & FANCE gründete sie ein Workshop-Label und Research-Lab, welches insbesondere den Einbezug somatischer Disziplinen in die schriftstellerische Praxis untersucht.

    Copyright: Ali Ghandtschi

    Jayrôme C. Robinet ist Schriftsteller, Übersetzer und Spoken-Word-Künstler. Zuletzt erschien von ihm MEIN WEG VON EINER WEISSEN FRAU ZU EINEM JUNGEN MANN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND (Hanser Berlin, 2019). Er promoviert derzeit zum Thema Performance Poetry und deren emanzipatorischen Möglichkeiten für queere Kontexte an der Universität der Künste Berlin. Für seine Texte erhielt er u. a. das Stipendium «Writer in Residenz» der Villa Decius in Krakau und das Autorenstipendium des Berliner Senats.

    Copyright: Alain Barbero

    Delphine de Stoutz, Autorin, Dramaturgin und Vermittlerin. Delphine de Stoutz pendelt zwischen Sprachen, Ländern und dem Schreiben. Nach einer langen Reise in der Theaterbranche wandte sie sich der Literatur zu und veröffentlichte 2018 ihren Debütroman ADULT(R). Ihre Themen sind dabei dieselben geblieben: Heterolingualismus, postmigrantische Kultur und Feminismus. 2020 gründete sie das Netzwerk französischsprachiger AutorInnen in Berlin e.V. und 2021 das Hôtel des Autrices, ein digitales Residenz- und Publikationsprogramm für frankophone und deutschsprachige Autorinnen. Seit 2008 lebt sie in Berlin.

    Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts "Berlinclusive! Alter, Gender, Digitalität – Barrieren im Literaturbetrieb":

    In diesem Jahr wird die Lettrétage mit einer Reihe von transdisziplinären Lesungen, Produktionsworkshops und performativen Veranstaltungen "Berlinclusive!" feiern – eine gemeinsame Vision diverser Berliner Literaturen, ihrer Macher*innen, Praktiken und Öffentlichkeiten.

    Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins lädt die Lettrétage drei impulsgebende Kurator*innen aus der freien Szene ein, eine Reihe zu gestalten, die künstlerische Produktionsprozesse und öffentliche Präsentationen gleichermaßen umfasst. Gemeinsam mit Berliner Literaturschaffenden und im Gespräch mit dem Publikum leuchten sie so die Dimensionen von Literatur als sozialer Praxis aus. Die Ausgangsbeobachtung: Berliner Literaturschaffende, - vermittler*innen und ihre Öffentlichkeiten bilden eine in Sprache, Kultur, Religion, Ethnie, Geschlecht, Sexualität und Körper(lichkeit) vielgestaltige Mischung von literarisch Kreativen und literaturaffinen Personen.

    Wie können diese Künstler*innen und ihre diversen künstlerischen Praktiken abseits von Nischen und Paralleldiskursen einen ihrer Vielfalt adäquaten Resonanzraum erhalten? Welcher Strukturen, Kenntnisse und Kompetenzen bedarf es, um langfristig Sichtbarkeit, Partizipation und gesellschaftliche Reflexion zu ermöglichen? Diese Fragen leiten die Workshop- und Veranstaltungsreihe und berühren dabei ebenso die ästhetische Praxis wie auch die Strukturen des Literaturbetriebs.

    Unter dem übergreifenden Programmschwerpunkt Diversifizierung geht es dabei konkret um die Themen Digitalität, Mehrsprachigkeit und Altersdiskriminierung.

    Das Projekt wird gefördert von:

    Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bundesverband Soziokultur, NEUSTART KULTUR des Bundesverbandes Soziokultur und NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    23
    Nov
    2019
    So
    24
    Nov
    2019

    The Reader’s acclaimed two-day introductory workshop

    10 AM - 16 PM 125€

    A Workshop covering the basics of fiction writing by Victoria Gosling and Jane Flett

    Suitable for new writers or offering a shot in the arm for those who want to reinvigorate their writing practise, the course will cover establishing a writing routine, with exercises to kickstart the imagination, tuition on characterisation and dialogue (Saturday), followed by a class on plot and structure, guidance on editing, and a brief overview of how to begin finding publishers for your work (Sunday). The perfect place to reignite your love of writing, the workshop will provide inspiration and encouragement in equal measure in a supportive, creative environment. 

    The Workshop will start at 10:30 and continue until 16:30 with a one-hour lunch break. Maximum number of participants is 14.

    To sign up, please email hello@thereaderberlin.com.

    Victoria Gosling is the founder of The Reader Berlin and The Berlin Writing Prize. Her debut novel is forthcoming from Serpent’s Tail in July 2020 (UK) and Henry Hudson in 2021 (US). She is represented by Judith Murray of literary agency Greene & Heaton. Alongside directing The Reader’s day-to-day activities, Victoria works as a freelance editor, writer and consultant and is a former contributing editor of Berlin Stories for NPR. Offering manuscript assessments, mentoring, expert feedback and guidance, she has worked with hundreds of writers and consulted on a wide range of publications currently available in print and online.

    Jane Flett’s writing has been published in over 70 literary journals and translated into Polish, Croatian and Japanese. Her poetry features in the Best British Poetry anthology and her fiction has been commissioned for BBC Radio 4. Jane is a recipient of the Scottish Book Trust New Writer Award and was voted Berlin’s best English-language writer in 2015 by Indieberlin.