Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Do.11Juli202420:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
Dates und Beschimpfungen
Lesung mit Isobel Markus und Björn Kuhligk
© Isobel Markus Sie sind Mitte 40, leben in Berlin, die Kinder sind aus dem Haus, der letzte Herzschmerz ist Jahre her. Isi sucht nach jemandem, der »einfach passt«, während Wiebke dem Credo »Let’s have fun tonight and get serious tomorrow« folgt. Sie swipen, schreiben und treffen sich innerhalb von sieben Tagen mit sieben Personen. Lustig, traurig, ernüchternd, nachdenklich, absurd und turbulent erzählt Isobel Markus in ihrem autofiktionalen Dating-Roman (Mikrotext) von der Suche nach Liebe im 21. Jahrhundert, von desillusionierenden Begegnungen und digitalen Hoffnungsräumen.
Er ist Mitte 40, lebt in Berlin und beschimpft die Stadt, in der er geboren wurde. Diese ewig langen Winter, die unzähligen Autos, der dysfunktionale Nahverkehr, der Müll, dieser Geruch. Und: Waren Sie schon mal auf dem Amt? Berlin ist es wert, maximal beschimpft zu werden. Was hier wirklich los ist, könnte niemand besser formulieren als Björn Kuhligk, in dessen Venen 100 Prozent Berliner Suppe pumpt. In »Berlin-Beschimpfung« (Favoritenpresse) beschreibt er seine Zuneigung zur Hässlichkeit, sein Hadern mit dieser Kaputtheit, die Hassliebe zu den unzähligen Tourist:innen und die Abneigung gegen immer neue Malls.
© Nathalie Claude. Isobel Markus➚, ist freie Autorin und lebt in Berlin. Sie schreibt für die Berliner Szenen und weitere Rubriken der taz. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und ins Arabische übersetzt. Bisher erschienen von ihr »Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben« (2021), »Der Satz« (2022) und »Neues aus der Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben« (2023), alle im Quintus Verlag. »Dating-Roman«➚ ist ihr zweiter Roman und erschien 2024 bei mikrotext. In der Lettrétage veranstaltet sie die senatsgeförderte Veranstaltungsreihe Berliner Salonage.
Hier gehts zu Isobels Website➚
Björn Kuhligk➚, ist Schriftsteller und Fotograf. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2015 das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung, 2018 den Arno-Reinfrank-Literaturpreis und 2022 das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Zuletzt erschienen das Langgedicht »An einem Morgen im März«, (Hanser Berlin) und die »Berlin-Beschimpfung« (Favoritenpresse). Ebenso in der Favoritenpresse erscheint im August das Fotobuch »Schönefeld« sowie im Herbst der Essay »Grenze« im Verlagshaus Berlin.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Mi.20Feb.201919:30Eintritt frei
Berliner Autorensalon
Workshop mit Claudia Rapp
Der Berliner Autorensalon möchte anregende Gespräche und konkrete Arbeit am Handwerk des Schreibens bieten, Autoren unterschiedlicher Genres zusammenbringen und eine Gelegenheit zur Flucht vom einsamen Schreibtisch sein. Wir basteln mit Sprache, diskutieren über Stil und Erzählweise, und spielen anhand verschiedener Übungen durch, wie sich Texte anders und vielleicht besser bauen lassen.
Dazu nutzen wir u.a. Ursula K. LeGuins Buch "Kleiner Autoren-Workshop" (bzw. "Steering the Craft" im englischen Original).
Alle, die mindestens semi-professionell schreiben, sind willkommen, mitzumachen. Soll heißen: Du hast bereits etwas veröffentlicht, ob Short Story oder Roman, ob im Verlag oder als Self-Publisher – oder du hast mehr als ein paar kurze Geschichten in der Schublade. Ebenso freuen wir uns über E ganz genauso wie über U, mögen aber diese Unterscheidung überhaupt nicht! Nur für ganz blutige Anfänger ist die Sache eher nicht geeignet.
Claudia Rapp ist ständig auf der Suche. Nach Inspiration, guter Musik, dem grüneren Gras, neuen Orten und alten Mythen. Im Rheinland geboren und aufgewachsen, am Bodensee studiert, promoviert und Kinder in die idyllische Welt gesetzt, in Hawaii das Paradies gefunden und wieder verloren, lebt sie nun vorerst in Berlin und verdingt sich als Übersetzerin (u.a. Clive Barker, Poppy J. Anderson). Wann immer Zeit und Geld es erlauben, geht sie auf Reisen oder besucht Festivals.