Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    02
    Dez
    2023

    Der Himmel muss warten

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: frei

    Lesung mit Sandra Reichert und Gebärdensprachbotschafterin Nova Silencemere

    (c) Banksy

    Berlin im Herbst 2019. Wegen mehrfachen Suizidversuchs landet Maria Parker in einer Klinik. Das Wichtigste in ihrem kargen Gepäck: der Wunsch, einen Menschen zu finden, mit dem sie gemeinsam aus dem Leben scheiden kann. Es kommt anders … Mit Schmerzlust und Galgenhumor, frech und frei – vor allem von Pathos – erzählt sich Maria Parker zurück in die Welt – gegen ihre Überzeugung, dass das Leben eine Zumutung ist.

    Wie der Roman DER HIMMEL MUSS WARTEN setzt auch diese Veranstaltung auf Hoffnung, möchte verbinden und Mut machen. So findet diese Lesung in Begleitung von Nova Silencemere statt, die selbst Brückenbauerin ist. Denn als gehörlose Autorin steht sie für die Verbindung zwischen zwei Welten.

    (c) Sjoerd Yedema

    Sandra Reichert, geboren 1979 in Nauen, lebt seit 1984 in West-Berlin. Studium der Philosophie, u. a. bei Peter Bieri, auch bekannt als Pascal Mercier. Abschlüsse in der Anglistik, Germanistik sowie Amerikanistik. Für das Manuskript WENN DICH DER HIMMEL NICHT WILL, VERSUCH’S IN DER HÖLLE erhielt sie im Herbst 2021 ein Literaturrecherche-Stipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Im Februar 2022 gewann sie damit den Literaturwettbewerb Wir lesen uns die Münder wund, eine Kooperation von MARK Salzburg, erostepost und Literaturhaus Salzburg. Im Herbst 2022 erschien ihr Debüt DER HIMMEL MUSS WARTEN im Müry Salzmann Verlag.

    (c) Christoph Pichotta

    Nova Silencemere kam 1983 als schwerhöriges Kind zur Welt. Mit sieben Jahren ging sie auf eine Schule mit Internat für Schwerhörige und Gehörlose und wuchs zweisprachig mit Deutscher Sprache und Deutscher Gebärdensprache auf. Vor ein paar Jahren ertaubte sie. Auf einem Ohr trägt sie ein Hörgerät. Nach schmerzlichen Rückschlägen und Entmutigungen lebt sie endlich ihren Traum der Schriftstellerin: 2022 schrieb sie im Rahmen von RehaPro ein Buch mit dem Titel ZWISCHEN ZWEI WELTEN, das 2024 erscheint. Mit ihrem Debüt DAS SCHICKSAL DER WIKINGERIN möchte sie als gehörlose Autorin durchstarten. Sie schreibt Geschichten, in denen sie die Welt der Gehörlosen sichtbar macht und verbindet diese Welten auch als Übersetzerin. So erschließt sie Hörenden die Welt der Gehörlosen und ermöglicht Gehörlosen und auditiv Beeinträchtigten an Veranstaltungen wie Lesungen teilzunehmen.

    Der Fahrstuhl im Gebäude ist momentan nicht funktionsfähig. Wir entschuldigen uns für dieses Problem, da der Zugang somit nur eingeschränkt möglich ist.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    04
    Apr
    2018

    Die arabische Moderne

    20:00Eintritt 5/3 €

    Zeitgenössische arabische Kultur: Von Beschreibung zu Veränderung (Linguistische und soziologische Perspektiven). Mit Mohammed Chawich .

    Chawich analysiert in seinem Vortrag die Hauptströmungen der arabischen Kultur aus linguistischer und soziologischer Sicht und diskutiert die Konzepte 'Modernität' und 'Tradition' aus neuer Perspektive. Seine These ist, dass es eine besondere Version der Moderne in der arabischen Welt gibt, eine arabische Moderne, die unabhängig und eigenkonstitutiv ist.

    Durch diese These werden die folgende Fragen aufgeworfen, die in der Veranstaltung diskutiert werden sollen:

     

    1) Wie sollen die Grundkomponenten der zeitgenössischen arabischen Kultur klassifiziert werden?

    2) Was ist traditionell und was ist modern an diesen Komponenten?

    Beispiele: wie „traditionell“ ist 'Islamismus' und wie „modern“ ist der arabische 'Modernismus'?

     

    ©Constanze Josting

    Mohammed Chawich ist Palästinenser, geboren 1961 in Damaskus, und veröffentlicht seit 1989 Artikel und Bücher zumThema "zeitgenössische arabische Kultur".

    Publikationen (nur in arabischer Sprache erschienen):

    (Entfremdung und Liebe- Psychologie der entfremdeten Persönlichkeit), Beirut 1995.
    (Für eine authentisierte Kultur), Beirut / Damaskus 2007.
    Malik Bin Nabi und die aktuelle Situation), Damaskus 2007.
    Gescheiterte Renaissance), Damaskus 2008.
    (Almaqasid-Approach bei al-Qaradawi), Damaskus 2009.
    (Wer ist aktiv? das angemessene Bewusstsein in einer gefährdeten Gesellschaft) - Beirut 2015
    (Die zeitgenössische arabische Kultur – von Analyse zu Veränderung) 2018.

     

    Veranstaltung in arabischer Sprache. Fragen und Diskussionsbeiträge sind in Englisch und Deutsch möglich, der Vortrag selbst wird nicht gedolmetscht.

    Moderation: Amani Al-Siefy