Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Di22Mrz202219:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Freier Eintritt
Der Himmel über Bay City
Lesung mit Catherine Mavrikakis. Moderation und Übersetzung: Patricia Klobusiczky. Lesung der deutschen Übersetzung: Christian Ruzicska.
Bay City, 1960: Am Ende der Veronica Lane wird ein Wellblechhaus abgeliefert, eine Familie zieht ein. Zwei Schwestern, Denise und Babette, bringen nacheinander waschechte amerikanische Babys zur Welt. Das kriegsverheerte Europa haben sie hinter sich gelassen, denn damals scheint die Zukunft in Amerika zu liegen, diesem Kontinent, in dem alles neuer, bunter, fröhlicher ist. Die Geschichte lässt sich aber nicht verdrängen. Amy, die Tochter von Denise, wird von den Toten heimgesucht und macht eines Tages im Keller des kleinen Wellblechhauses eine verstörende Entdeckung. Der Roman "Der Himmel über Bay City" wurde von Patricia Klobusiczky und Sonja Finck ins Deutsche übersetzt.
Catherine Mavrikakis, 1961 als Kind eines griechischen Vaters und einer französischen Mutter in Chicago geboren, lehrt Literatur an der Universität von Montréal und hat mehrere Romane und Essays veröffentlicht. Sie gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Québecs und wurde bereits mit zahlreichen Preisen bedacht.
Die Lesung in deutscher und französischer Sprache findet im Rahmen der Veranstaltungen zum Tag der Frankophonie statt.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist aber erwünscht unter marie-elisabeth.rakel@mri.gouv.qc.ca
Pressestimmen
Die wilde Sprache, die symbolische und emotionale Kraft reißen mit – »Der Himmel über Bay City« ist einer der spannenden, herausfordernden Romane dieses Bücherherbstes. 20.10.2021, Niklas Bender, FA
Ihre Perspektive auf den Holocaust ist eindrucksvoll und bemerkenswert, gerade weil sie selten in der Literatur zu finden ist. Sie findet andere, neue Bilder und schildert ihre Gedanken, ihre Auseinandersetzung mit der Schuld und dem Gefühl des Unerwünschtseins nahezu ungefiltert. »Der Himmel über Bay City« ist eine große Anklage der Gleichgültigkeit der Welt und des Himmels gegenüber menschlichem Leid. 16.10.2021, Sonja Hartl, Deutschlandfunk Kultur.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Do21Okt2021Fr22Okt202111:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung
Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis
Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage
Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend gezeigten künstlerischen Praktiken bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.
Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin
Programm
Donnerstag, 21. Oktober 2021
10:15 – 10:45 Uhr
Ankunft und Check-in10:45 – 11:05 Uhr
Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«11:05 – 12:05 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
Martina Hefter12:05 – 13:00 Uhr
Pause13:00 – 14:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Kinga Tóth14:00 – 15:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
Carsten SchneiderFreitag, 22. Oktober 2021
10:00 – 10:30 Uhr
Ankunft & Check-in10:30 – 11:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
Mathias Traxler11:30 – 12:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Yevgenia Belorusets12:30 – 13:30 Uhr
Pause13:30 – 14:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
Mara Genschel14:30 – 15:30 Uhr
AbschlussdiskussionTeilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de