Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    10
    Jan
    2020

    *innen - Frauengeschichten

    20:00Eintritt frei

    Buchpremiere der neuen Anthologie des VHV-Verlags mit Frauke Angel, Stefanie Schweizer, Katharina Körting, Daniel Klaus, Anne Büttner, Bernd Lüttgerding, moderiert von Victoria Hohmann-Vierheller

    © VHV- Verlag

    Die Anthologie "*innen - Frauengeschichten" ist ein Projekt des VHV-Verlags, das die Rolle 'Frau' und geschlechtsspezifische Vorurteile hinterfragt. Die Zusammenstellung aus 16 Texten von 16 Autor*innen trägt das Motto: Rosa ist eine bunte Farbe. Gendergap und stereotype Narrative werden entlarvt und verbannt. Mit leisen und lauten Tönen, wie auch abwechselnd weiblichen und männlichen Schreibenden, die teilweise im Schreiben ihre Geschlechtsidentität ändern, kommt die Vielfalt von Normalität zum Ausdruck.

    Bei der Premiere des Bands liest Frauke Angel über Körperkult und körperlichen Verfall in der Modebranche. Stefanie Schweizer erzählt von Frauen in Männerberufen und Katharina Körting von der Entscheidung über Schwangerschaftsabbruch Anfang der 1970er Jahre, als mit der Stern-Aktion „Ich habe abgetrieben“ die Frauenbewegung erst richtig begann. Daniel Klaus liest eine 'Frauengeschichte' aus männlicher Sicht. Anne Büttner thematisiert Geschlechtsidentität inmitten einer Bandenklopperei Halbstarker und Bernd Lüttgerding entwirft die 'Herstory' einer Protagonistin namens Ida.

    Die Anthologie enthält 10 weitere Texte der Autor*innen Kerstin Meixner, Maik Gerecke, Ulrike Helms, Gloria Ballhause, Birgit Rabisch, Cornelia Becker, Holger Heiland, Frank Schliedermann, Chat, Jan Fischer. Auch hier sind die Themen vielschichtig und divers: einmal ringt eine geschiedene Mutter um die Liebe ihres Kindes. Dann geht es um ein (heterosexuelles) Paar in einer Vagina bei einer Niki-de-Saint-Phalle-Ausstellung. Vergewaltigungsängste junger Frauen werden ausgesprochen, der Sexismus älterer Herren entlarvt. Die Texte portraitieren Frauen in der Sauna, auf sich gestellt oder in irgendwie permanent komplizierten Liebesbeziehungen - egal mit welchem Geschlecht.

    Der Abend wird moderiert von Verlegerin und Herausgeberin Victoria Hohmann-Vierheller.

    Mehr Informationen zum Buch: https://vhv-verlag.de/

     

    © Frauke Angel

    Frauke Angel wurde 1974 im Ruhrgebiet geboren. Sie ist ausgebildete Schauspielerin und arbeitete 20 Jahre an deutschen Bühnen, zudem als Putzfrau, Verkäuferin, Grabpflegerin, Schweißerin, Bardame, Luftgitarristin und Ghostwriterin. Seit 2012 ist sie freie Autorin. Sie schreibt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Für ihre Erzählungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet.
    Frauke Angel lebt heute nach knapp 30 innerdeutschen Umzügen mit ihrer Familie in Dresden.

     

    © Janos Buck

    Stefanie Schweizer wurde 1990 bei Biberach geboren und studierte am Literaturinstitut Hildesheim. Ihre Texte erschienen in Anthologien, Literaturzeitschriften und online. 2013 wurde sie mit dem Otto-Rombach-Stipendium und 2018 mit dem dritten Platz des Förderpreises der Literaturvilla Herrendorf ausgezeichnet. Unter @muedebinich widmet sie sich kurzen Erzählformen. Als Redaktionsmitglied der Plattform upgration.de und Mitglied des Cameo Kollektivs setzt sie sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein.

     

    © Johannes Haag

    Katharina Körting Jahrgang 1968, M.A. phil. (Philosophie, Romanistik Soziologie), M. A. Biografisches und Kreatives Schreiben, lebt in Berlin. Neben Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften (entwürfe, konzepte, schreibkraft, Palmbaum, Dichtungsring u. a.) erschien 2018 der politische Roman Rotes Dreieck im Bonner Kid Verlag. Im April 2019 folgte Mein kaputtes Heldentum bei Marta Press Hamburg. Die Autorin ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS ver.di) und im Netzwerk freie Literaturszene Berlin.

     

    © Lidia Tiiri

    Daniel Klaus, geboren 1972 in Wiesbaden, lebt als Schriftsteller in Berlin. Walter-Serner-Preisträger, Literaturförderpreis Ruhrgebiet, Alfred-Döblin-Stipendium. Kolumnen für die taz, derFreitag und die Stuttgarter Zeitung. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, Anthologien und im Radio, u. a. in: Am Erker, Das Magazin, Lichtungen, Podium, Erostepost, Konzepte, &Radieschen, im Knaur-Verlag, im konkursbuch-Verlag, auf 1LIVE, BR2 und SWR2.

     

    © Anne Büttner

    Anne Büttner, damals geboren und bis heute nichts daran geändert. U.a. Fachjournalismus-Studium (abgeschlossen) an der FJS Berlin. Arbeit und Leben meistens in Berlin. Zweitmeistens nicht. Veröffentlichungen in Zeitschriften, Magazinen, Anthologien, im Goldenen Buch der Familie und in diesem Internet. Mitglied Friedrich-Bödecker-Kreis Thüringen und Nutznießerin Thüringer Literaturrat. Mehrfach prämierte Kurzgeschichten. Zweites Standbein: Rubbellose.

     

    © Bernd Lüttgerding

    Bernd Lüttgerding, geboren 1973 in Peine (Niedersachsen), lebt seit 2008 in Belgien. Er schreibt Gedichte und Romane. Einige Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Bücher: "Stäubungen"Gedichte, Parasitenpresse 2017. "Der rote Fuchs"Gedichte, Parasitenpresse 2019.

     

    Biographien aller weiterer Autor*innen unter: https://innen.vhv-verlag.de/


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    19
    Mai
    2019

    Pinsel-Kunst

    16:00Beitrag: 10€

    Tuschemalerei-Workshop in englischer und deutscher Sprache

    Im alten Japan fungierten als wesentliche Schreibutensilien Tusche und Pinsel. Nicht nur Haiku, sondern auch Illustrationen des 17. und 18. Jahrhundert wurden damit kreiert. Dafür brauchte es nicht nur eine besondere Einsicht in die Ästhetik der Monochromie, sondern auch spezielle Fertigkeiten in der Pinseltechnik.

    Die Künstlerin Haruka Sasaki entwickelte ihren eigenen Stil in der sogenannten Sumi-e – der Tuschemalerei. In ihren Zeichnungen haben Meditation und Spiritualität, basierend auf  buddhistischer sowie auf shintoistischer Praxis in Japan, eine starke Bedeutung. Essenziell wird hier auch eine ruhige Atemführung benötigt, auf die präzise Bewegungen des Pinsels folgen. In ihrem Malworkshop für Kinder und Erwachsene gibt sie Anleitungen zu Methoden und Techniken, mit denen sich innere Inspirationen auf dem Papier in Farben und Formen als Haiku darstellen lassen.

    Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Teilnehmerzahl gibt. Vergessen Sie also nicht sich anzumelden.

    Diese Veranstaltung findet im Rahmen vom Festival „Shapes of Haiku“ für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com

     

    Künstlerin:

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Götter-Prophezeiungen aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit setzt sie stark  auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und gleichzeitig auf eine sensible Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.