Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Di
    05
    Nov
    2019

    Über die Lippen

    20:00Eintritt 5/3€

    Buchvorstellung, Lesung und Gespräch mit Albert Ostermaier

    Foto: Martin Lengemann

     

    Wer anders als Roland Barthes konnte sich im vergangenen Jahrhundert trauen, ein ABC der Liebe zu erstellen? Sein essayistisches Buch mit dem Titel "Fragmente einer Sprache der Liebe" verzauberte die Leser und wurde ein Bestseller.

    Wer anders als Albert Ostermaier könnte sich zu Beginn dieses Jahrhunderts trauen, auf dieses Liebes-ABC zurückzugreifen und das Abenteuer des Unbeschreiblichen in einer ganz eigenen, die Sprache und Botschaften der heutigen Liebe wie ein Echolot durchstreifenden Lyrik zu beschwören?

    Seine Liebenden sind Leidende und Fliehende, hinreißend Hingerissene, Hoffende und Trauernde, die nicht aufgeben und sich wieder ins Leben stürzen, wo andere ums Leben kommen. Ostermaier weiß: Sprache, das lyrische Sprechen, ist die einzige Form, diese Erfahrungen vor dem Verblassen und vor dem Vergehen in die Unwiederbringlichkeit zu bewahren.

     


     

    Albert Ostermaier wurde 1967 in München geboren, wo er heute als freier Schriftsteller lebt.  Er gilt als einer der wichtigsten Gegenwartsdramatiker. Neben seinen zahlreichen Lyrik-Bänden und Theaterstücken schrieb er 2008 seinen ersten Roman "Zephyr", 2011 "Schwarze Sonne scheine", 2013 den Roman "Seine Zeit zu sterben" und 2015 ist der neueste Roman "Lenz im Libanon" erschienen. Anfang 2019 ist der neue Gedichtband "Über die Lippen" ebenfalls bei Suhrkamp erschienen. Albert Ostermaier wurde mit verschiedenen Preisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. dem Kleist-Preis, dem Bertolt-Brecht-Preis und in 2011 mit dem "Welt"-Literaturpreis für sein literarisches Gesamtwerk. Er ist seit 2015 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

     

    "Im abkürzungswütigen Gestammel unserer durchtechnisierten Gegenwart gibt es keine bessere Form, über die Liebe zu schreiben, als die des Gedichts. Albert Ostermaier liefert den besten Beweis dafür." Sabine Dultz, Münchner Merkur

    "Empfehlenswert, aber keine ganz leichte Kost." Michael Braun, Buchprofile/medienprofile Jg. 64/2019, Heft 2

    "Ostermaier offenbart uns die Logik der Hingabe: geheimnisvoll und unglaublich sanft." Björn Hayer, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    29
    Sep
    2019

    Dem Frosch geht es gut.

    17:00Eintritt frei

    Ungarisch-deutsche Haiku-Werkstatt mit Christine Schlosser und Peter Holland.

    © Anna Farkas

    In kaum einer anderen Literatur haben sich in Vergangenheit und Gegenwart so viele große Lyriker*innen der kleinen Gedichtform angenommen wie in der ungarischen. In der Werkstatt möchten wir diese Seitentür in die ungarische Lyrik der letzten 100 Jahre öffnen.

    Nach einer kurzen Einführung werden wir gemeinsam ungarische Haikus in Übersetzungen und Nachdichtungen lesen und diskutieren, bevor wir selbst tätig werden und uns an eigenen Übertragungen und Fortschreibungen versuchen – mithilfe von Interlinearversionen oder in ungarisch-deutschen Tandems.

    Ungarisch-Kenntnisse sind nicht erforderlich, können und sollen aber sehr gerne eingebracht werden, wenn vorhanden.

    Die Ergebnisse der Werkstatt können nach Wunsch zusammen mit den Teilnehmer*innen am darauffolgenden Abend in den ungarischen Haiku-Abend „So groß ist der Mond“ eingebracht werden. „So groß ist der Mond“ ist eine mehrsprachige, literarisch-performative Reise durch 100 Jahre ungarischer Haiku-Dichtung zum Hieronymustag, dem internationalen Tag der Übersetzung, am 30. September um 19 Uhr im Collegium Hungaricum (Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin). Mehr Informationen hier.